Gewaltausbruch im Sudan
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Gewalt zwingt über 8,5 Millionen Menschen zur Flucht

[Stand: 11.04.2024]

Am 15. April 2023 brachen Kämpfe zwischen Regierungstruppen und paramilitärischen Kämpfern aus. Die Kämpfe betreffen sowohl die Hauptstadt Khartoum als auch andere Regionen im Land. Wichtige Infrastruktur wie Krankenhäuser und Schulen wurde dabei angegriffen und zerstört.

Seit Ausbruch der Kämpfe sind über 8,5 Millionen Menschen innerhalb und außerhalb des Landes auf der Flucht und die Zahlen steigen von Woche zu Woche. 

Schlechte Sicherheitslage  gefährdet humanitäre Hilfe

Die humanitäre Lage im Lande verschärft sich durch den Mangel an Nahrungsmitteln, Wasser, Medikamenten und Treibstoff, den eingeschränkten Zugang zu Kommunikationsmitteln und Elektrizität sowie die explodierenden Preise für lebenswichtige Güter. Die Welternährungsorganisation (FAO) spricht von 18 Millionen hungernden Menschen. Die geschwächten Menschen sind anfälliger für Krankheiten. Jedes siebte Kind soll unterernährt sein. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) warnte vor einer Ausbreitung von Infektionskrankheiten. In 2023 waren bereits mehr als 1.200 Kinder gestorben - Grund war laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Mangelernährung und vermutlich ein Masernausbruch gewesen. Aufgrund der Gewalt ist die humanitäre Hilfe im gesamten Sudan stark beeinträchtigt.

Über 1,8 Million Menschen sind über die Grenzen in die Nachbarländer geflohen: jeweils mehr als eine halbe Million Sudanesen sind in den Tschad und in den Südsudan geflohen, 500.000 laut Regierungsangaben nach Ägypten und mehrere Zehntausend nach Äthiopien sowie die Zentralafrikanische Republik. Die Mehrzahl der Neuankömmlinge im Südsudan (über 640.000) sind dabei Rückkehrer*innen, die sich vor den Kämpfen in den Sudan geflüchtet hatten.

Gleichzeitig sind über 6,6 Millionen Menschen innerhalb des Landes vor der Gewalt auf der Flucht. Darunter auch Flüchtlinge, die zuvor Zuflucht im Sudan gesucht hatten und nun erneut zur Flucht gezwungen wurden. In den Konfliktregionen kommt es zu massiven Menschenrechtverletzungen, insbesondere sexueller Gewalt, die Flüchtlinge und lokale Bevölkerung gleichermaßen betrifft.

Der UNHCR unterstützt sowohl diejenigen, die im Land nach Sicherheit suchen, als auch die Flüchtlinge, die sich in den Nachbarländern in Sicherheit gebracht haben. Diese Menschen müssen dringend geschützt werden. Sie brauchen eine Unterkunft, Sicherheit und eine Grundversorgung.

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Sudan Video

So hilft der UNHCR in den Nachbarländern

  • Im Tschad sind die Nothilfeteams des UNHCR vor Ort, um neu angekommene Flüchtlinge zu empfangen und lebensrettende Hilfe zu leisten. 
  • Im Südsudan sind UNHCR-Teams gemeinsam mit Partnern an den Grenzübergängen im Einsatz, um die Neuankömmlinge - hauptsächlich südsudanesische Flüchtlinge, die zurückkehren - zu beobachten und Hilfe zu leisten.
  • Und auch in Ägypten und anderen Länder der Region bereiten sich UNHCR-Mitarbeiter*innen auf neu ankommende Flüchtlinge aus dem Sudan vor.

In allen Zufluchtsländern, die von dieser neuen Notsituation betroffen sind, gibt es bereits große Flüchtlings- und Vertriebenengruppen. Es wird dringend Unterstützung benötigt, um sicherzustellen, dass die Menschen, die vor den Feindseligkeiten fliehen, lebensrettende Hilfe erhalten.

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Ein Aufnahmeland, das selber nicht zu Ruhe kommt

Der Staat Sudan ist mit einer der kompliziertesten und größten Flüchtlingsbewegungen in Afrika konfrontiert. Einerseits ist der Sudan seit Jahren eines der größten Aufnahmeländer in Afrika - mehr als 1,1 Millionen Flüchtlinge suchten hier vor dem Ausbruch der neuesten Gewalt Schutz. Andererseits lebten vor dem Gewaltausbruch mehr als 3,7 Millionen Binnenvertriebene im Land und über 845.000 Sudanes*innen waren bereits in andere Länder geflohen.

Die meisten Flüchtlinge (mehr als 800.000) stammten aus dem Südsudan. Viele von ihnen sind nun dazu gezwungen, in ihr Heimatland zurückzukehren.

Der Großteil der Flüchtlinge und Binnenvertriebenen (etwa 61 Prozent) im Sudan lebte außerhalb von Flüchtlingslagern in Dörfern, Städten und Siedlungen in einigen der ärmsten Regionen des Landes. Die Mehrheit der Flüchtlinge und Asylsuchenden lebt in großer Armut und hat nur begrenzten Zugang zu Existenzgrundlagen.

1,8
Millionen

Menschen in die Nachbarländer geflohen

6,6
Millionen

Binnenvertriebene

55
Prozent

der Flüchtlinge in den Nachbarländern sind Kinder

Geschichte des Konfliktes

Jahrzehntelang wurde der Sudan von einem Bürgerkrieg um die Unabhängigkeit des Südsudans erschüttert. Millionen Menschen wurden in die Flucht getrieben. Ursachen der Konflikte in der Region sind die Auseinandersetzung um Rohstoffvorkommen, ethnische und religiöse Konflikte sowie der Klimawandel und seine Folgen.

Im Jahr 2003 eskalierte der Konflikt in der im Westen gelegenen Region Darfur. Die Region wurde nicht in die Friedensgespräche zwischen Norden und Süden des Landes eingebunden und wurde in der Ressourcen- und Machtverteilung benachteiligt. Hundertausende flohen vor den Gewaltausbrüchen verschiedener Rebellengruppen in den Tschad. 2020 leben dort noch immer 360.000 Flüchtlinge aus dem Sudan.

Am 09. Juli 2011 wurde der Bürgerkrieg im Sudan mit einem internationalen Referendum beendet. Die Bürger des Südens des Landes stimmten für die Unabhängigkeit des Südsudans. Am 9. Juli 2011 wurde Südsudan unabhängig. 2013 flammte der Bürgerkrieg in dem jungen Staat jedoch erneut auf und es kam zu Ausschreitungen. Dieser Konflikt wurde ausgelöst durch ethnische und wirtschaftliche Auseinandersetzung, insbesondere über die Ölförderung und die damit verbundenen Einnahmen.

Die Sicherheitslage im Sudan wird von der UN bis heute als kritisch eingestuft. Die Bevölkerung leidet unter Gewalt und Menschenrechtsverletzungen.

Was passiert aktuell im Sudan?

Seit der Absetzung des Langzeitpräsidenten Bashir im Jahr 2019, wurde der Sudan von einer Übergangsregierung geleitet. 2022 sollte diese von einer gewählten Regierung abgelöst werden. Trotzdem verschlechterte sich die Sicherheitslage im Sudan zunehmend. Das Land leidet unter einer schlechten Wirtschaftslage, Liquiditätsprobleme, der Treibstoffkrise und der Inflation.

Nach wochenlangen Spannungen kam es am 25. Oktober 2021 zur Machtübernahme durch das Militär, das die Übergangsregierung entmachtete. Seither regiert Armeechef Abdel Fattah al Burhan das Land mit harter Hand. Regelmäßig kam es zu Massendemonstrationen. Hilfsgelder der internationalen Gemeinschaft wurden eingefroren.

Mitte April 2023 begannen Kämpfe zwischen Armeeeiheiten al-Burhans und seines Stellvertreters Mohamed Hamdan Daglo, genannt "Hemeti" um die Vorherrschaft. Seither sind ausgehandelte Waffenstillstände immer wieder gebrochen worden und die Gewalt nimmt kein Ende. Auch die Region Darfur ist von den schweren Auseinandersetzungen betroffen. Die Menschen flüchten sich in die Nachbarländer Tschad und Ägypten. Viele Flüchtlinge aus Südsudan kehren auf der Flucht vor der Gewalt in ihre Heimat zurück.

In Wad Madani, im Sudan, haben seit Mitte Dezember 2023 heftige Kämpfe zwischen paramilitärischen Kräften und den sudanesischen Streitkräften Chaos verursacht. Luftangriffe, Schießereien und Verhaftungen nahmen zu, während die Stadt geplündert wurde, Märkte beschädigt wurden und die Treibstoffpreise in die Höhe schossen. Tausende flohen aus dem einst sicheren Hafen für Vertriebene. In Darfur eskalierte der Konflikt, was zu Opfern, Vertreibungen und Zerstörung führte.

Ein Jahr nach Beginn der Gewalt sind für den 18. April neue Friedensgespräche geplant. 

Dürre und Überschwemmungen gefährden Lebensgrundlagen

Der Klimawandel und daraus resultierende Umweltschäden gefährden die Ernten und damit die Nahrungsmittelversorgung der Bevölkerung in der Sahelzone. Zu der jahrelangen Dürre kommen in den Regenmonaten Naturkatastrophen, wie Überschwemmungen und Erdrutsche hinzu, die Ernten und Anbauflächen vernichten. Jedes Jahr verlieren mehre tausend Menschen ihre Lebensgrundlage. Die Überflutungen führen somit nicht nur zu einer steigenden Zahl an Binnenvertriebenen, sondern stellen auch die Hilfsorganisationen vor große Herausforderung, wenn Teile des Landes unzugänglich sind.

2022 waren viele Regionen im Sudan von Überschwemmungen betroffen, was die ohnehin schon schwierige humanitäre Lage der Binnenvertriebenen verschlimmerte.

Wie hilft der UNHCR im Sudan?

Der UNHCR operiert im Sudan in einem extrem schwierigen Umfeld. Das Hauptziel des UNHCR ist, die Sicherheit und den Schutz der Flüchtlinge und Binnenvertriebenen zu garantieren.

Zu den Prioritäten im Sudan gehören darüber hinaus:

  • Lebensrettende Unterstützung mit Diensten in den Bereichen Gesundheit, Wasser, Sanitärversorgung, Hygiene, Unterkunft und Schutz innerhalb der Lager.
  • Die Flüchtlingscamps erweitern und neue Siedlungen errichten, um Flüchtlinge aus städtischen Gebieten unterzubringen.

In den Nachbarländern setzt sich der UNHCR ein für:

  • den Zugang zum Hoheitsgebiet und zum Asyl für alle Personen, die internationalen Schutz benötigen - in Übereinstimmung mit dem Grundsatz der Nichtzurückweisung und dem zivilen und humanitären Charakter des Asyls.
  • rechtzeitigen lebensrettenden Schutz und humanitäre Hilfe für alle Menschen, die aus dem Sudan fliehen.
  • die Identifizierung und Unterstützung der am meisten gefährdeten Schutzsuchenden, die spezielle Schutzmaßnahmen und andere Dienstleistungen benötigen.
  • Zugang der Flüchtlinge aus dem Sudan in die nationalen Systeme, insbesondere zum Gesundheits- und Bildungswesen.
  • Unterkunft in integrierten Siedlungen oder in ländlichen oder städtischen Gebieten, wo die Flüchtlinge ihren Lebensunterhalt verdienen können.
  • Identifizierung der besonderen Bedürfnisse von Menschen mit Behinderungen und älteren Menschen, die einen erheblichen Prozentsatz der betroffenen Bevölkerung ausmachen.
  • Schutz vor sexueller Ausbeutung und Missbrauch der Schutzsuchenden.

Das benötigte Budget für die UNHCR-Hilfsmaßnahmen im Sudan und den Nachbarländern liegen für 2024 bei 988,1 Millionen US-Dollar. 

2023 unterstützte die UNO-Flüchtlingshilfe die UNHCR-Nothilfe für Flüchtlinge und Binnenvertriebene im Sudan mit rund 3 Millionen Euro.

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