Gewalt und politische Instabilität prägen das Land
Immer wieder kommt es in der Zentralafrikanischen Republik (ZAR) zu gewaltsamen Übergriffen auf die Zivilbevölkerung. Die politische Instabilität führt zu Flucht und Vertreibung von tausenden Menschen. Fast ein Viertel der Bevölkerung ist innerhalb oder außerhalb des Landes auf der Flucht: 630.000 Menschen im eigenen Land und rund 632.000 Menschen in anderen Ländern.
Nach der Unterzeichnung eines Friedensabkommens zwischen der zentralen Regierung und den bewaffneten Gruppen im Februar 2019 wurde eine Deeskalation der Situation und ein Rückgang der Gewalt erwartet. In der ersten Hälfte des Jahres 2020 kehrten mehr als 55.000 Binnenvertriebene freiwillig in ihre Heimatregionen zurück. Doch als es rund um die Wahlen im Dezember 2020 zu gewaltsamen Auseinandersetzungen kam, flohen erneut 100.000 Menschen in die Nachbarländer und etwa 100.000 Menschen innerhalb des Landes. 90.000 Menschen allein überquerten die Grenze zur Demokratischen Republik Kongo.
Die Hälfte der Flüchtlinge aus der Zentralafrikanischen Republik leben in Kamerun.
Binnenvertriebende
Menschen haben nicht genug zu Essen
Flüchtlinge
Katastrophale humanitäre Lage
Die Zentralafrikanische Repulbik (ZAR) ist eines der ärmsten Länder weltweit. Auf dem Human Development Index der UN liegt das Land auf dem vorletzten Platz (188).
Die Zivilbevölkerung leidet unter Nahrungsmittelknappheit, der schlechten sozioökonomischen Lage, keinen Bildungsmöglichkeiten und den allgemein schlechten Lebensbedingungen. Insbesondere der Westen des Landes ist von starkem Verfall der Infrastruktur betroffen. Laut dem Amt der UN für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten (OCHA) leidet über ein Drittel der Bevölkerung unter einer akuten Ernährungsunsicherheit: 1,9 Millionen Menschen seien momentan nicht in der Lage, ihren Bedarf an Grundnahrungsmitteln zu decken. (Stand: Januar 2021)
Schutz und Sicherheit für Flüchtlinge
aus der Zentralafrikanischen Republik
Rund ein Viertel der Flüchtlinge (173.700) aus der ZAR haben sich in das Nachbarland, der Demokratischen Republik Kongo geflüchtet, wie hier in das Flüchtlinslager Inke:
Hilfsmaßnahmen stark unterfinaziert
Die Hilfsmaßnahmen des UNHCR für Flüchtlinge aus der Zentralafrikanischen Republik waren im Jahr 2020 stark unterfinanziert. Der Gesamtbedarf für 2021 beläuft sich auf 151,5 Millionen US-Dollar. Bislang ist er nur zu 2% finanziert. Das niedrige Finanzierungsniveau hat schon 2020 zu Kürzungen von Projekten in verschiedenen Bereichen geführt. Unter anderem bei dem Bau und der Verwaltung von Flüchtlingslagern, bei der Versorgung der Geflüchteten mit Unterkünften und zentralen Hilfsgütern sowie bei der Gesundheitsversorgung.
Angesichts der neuen Gewalt im Land, dürfte der Bedarf für dieses Jahr noch steigen. Sollte das Finanzierungsniveau weiterhin so niedrig bleiben, werden weitere Hilfsprogramme von Kürzungen betroffen sein. So ist der UNHCR schon seit September 2020 nicht mehr in der Lage seine Logistikkosten, wie Treibstoffe oder Ersatzteile zu decken. Außerdem verschlechtert sich die medizinische Versorgung der Geflüchteten.
Herausforderung COVID-19
Die Corona-Pandemie stellt eine außerordentliche und bisher noch nie da gewesene Herausforderung für Staaten, Hilfsorganisationen und Menschen dar. Insbesondere Flüchtlinge und Binnenvertriebene sind von den Auswirkungen der Pandemie stark betroffen, weil sie in zum Teil ärmlichen Verhältnissen leben, in denen Hygienemaßnahmen und Abstandsregeln nicht eingehalten werden können.
Der UNHCR arbeitet zusammen mit den nationalen Behörden und anderen Hilfsorganisationen daran, innerhalb der Flüchtlingslager Hygienekonzepte und die medizinische Versorgung der Bevölkerung umzusetzen und zu verbessern.
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Wie hilft der UNHCR?
In der ZAR konzentriert sich der UNHCR weiterhin auf die lebensrettende Schutz- und Hilfsmaßnahmen, die Verteilung von grundlegenden Hilfsgütern an die Binnenvertriebenen und die Bereitstellung von neuen Gemeinschaftsunterkünften. Und auch in den Nachbarländern werden die Neuankömmlinge aus der ZAR versorgt.
Der UNHCR:
- unterstützt den Wiederaufbau von lokaler Infrastruktur (Schulen, Gesundheitseinrichtungen, Brunnen)
- verstärkt den Schutz von Geflüchteten in den Aufnahmeregionen
- fördert die Eigenständigkeit der Geflüchteten (Unterstützung beim Aufbau von kleinen Unternehmen, Informationen zu den Themen Landwirtschaft, Fischerei)
- unterstützt die freiwillige Rückkehr von Flüchtlingen und Binnenvertriebenen (Bereitstellung von Versorgungspaketen und Unterkünften; Geldzuschüsse)
- arbeitet bei der Durchführung verschiedener Projekte mit der Regierung und lokalen Akteuren zusammen
Die Hilfsmaßnahmen des UNHCR wurden 2020 von der UNO-Flüchtlingshilfe mit 800.000 Tausend Euro unterstützt.
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