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Jemen: Flüchtlinge kehren zum Eid al-Fitr-Fest in ihre Heimat zurück

Im Jemen herrscht seit vier Jahren Krieg. Der Alltag ist geprägt von Hunger, Krankheiten und nicht enden wollender Gewalt. Immer mehr somalische Flüchtlinge entscheiden sich nun für eine Rückkehr in ihre Heimat.

Saeed wartet im Hafen von Aden auf die Abfahrt der Fähre. Foto: UNHCR/A.A.Bahulais

An der Hafenanlage Adens, dem größten Hafen Jemens, stehen 125 somalische Flüchtlinge und erwarten mit sehr gemischten Gefühlen die Fähre, die sie zurück in ihre Heimat bringen soll. Viele von ihnen haben diese Heimat über Jahrzehnte nicht gesehen. Rund 250.000 Menschen flüchteten Anfang der 90er Jahre vor der Gewalt und der instabilen Lage in Somalia in den Jemen.

Unter ihnen steht der 31-jährige Saeed Salim Sa'ad Barshaid. Der Grundschullehrer hält in der Hand Abschiedsgeschenke: süße Datteln und Kinderkleidung, um das bevorstehende Eid al-Fitr-Fest zu feiern, das das Ende des Heiligen Monats Ramadan markiert.

„Die Situation in Somalia wird immer stabiler", sagt Saeed. Er selbst kam 1992 als Kind mit seiner Familie in den Jemen. „Durch Kontakte zu einigen meiner Verwandten dort höre ich, dass es einen wirtschaftlichen Aufschwung gibt, und ich bin froh, zurück zu gehen und hoffentlich sofort einen Job zu finden. Inshallah!"

„Die Situation in Somalia wird immer stabiler.... Ich bin froh, wieder zurückzukehren."

Bis vor kurzem verfolgte der Jemen eine sehr großzügige Politik bezüglich der Aufnahme von geflüchteten Menschen, die internationalen Schutz benötigen. Durch den andauernden Konflikt im Land sind die Möglichkeiten Flüchtlingen zu helfen jedoch ausgeschöpft. Mit mehr als 24 Millionen Menschen im ganzen Land, die humanitäre Hilfe benötigen, zählen Flüchtlinge ohne soziale Unterstützungsstrukturen und ohne Erwerbsmöglichkeiten zu der am stärksten gefährdeten Bevölkerungsgruppe innerhalb des Jemen.

Saeed hat den größten Teil seines Lebens in der Hafenstadt Al Mukalla gelebt, etwa 480 Kilometer östlich von Aden. „Das Leben vor dem Konflikt war einfacher, aber in den letzten Jahren ist die wirtschaftliche Aktivität in der Stadt fast zum Erliegen gekommen,“ so Saeed. Jetzt ist die gesamte Familie auf sein bescheidenes Einkommen als Grundschullehrer angewiesen.

„Ich habe in den letzten Jahren viele schwere Herausforderungen erlebt und gekämpft und mich um meine kranken Eltern und meinen Bruder gekümmert", sagte er. „Mit meinem Gehalt von 60.000 jemenitischen Rials (etwa 96 Euro) haben wir kaum überlebt. Ich sehe meine Zukunft jetzt nur noch in Somalia."

4.298 Flüchtlinge sind mit Unterstützung des UNHCRs bislang nach Somalia zurückgekehrt. Dabei erhielten die Rückkehrer Unterstützung bei der Beschaffung von Reisedokumenten und nach ihrer Ankunft in Somalia eine Wiedereingliederungshilfe.

Eine wertvolle Hilfe für den 56-jährigen Abdulrahman Said Abdullahi, der seine Arbeit verlor als die Ölgesellschaft, für die er früher arbeitete, aufgrund des anhaltenden Konflikts geschlossen wurde. „Als ich im Jemen ankam, war es noch ruhig und die Wirtschaft boomte. Heute ist der Frieden, den wir hier gesucht haben, ist nicht mehr da", sagte Abdulrahman. "Ich danke Gott, dass der Frieden in mein Land zurückgekehrt ist, und ich möchte zurückkehren und zum Wiederaufbau Somalias beitragen."

Abdulrahman, Saeed und mit ihnen viele andere somalische Geflüchtete erleben nun nach vielen sehnsüchtigen Jahren, getrennt von ihren Angehörigen, zum ersten Mal wieder gemeinsam das Fest des Teilens in ihrer Heimat.

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