Bangladesch: Bessere Öfen für Rohingya-Flüchtlinge
Bis jetzt war der Wald um die Flüchtlingssiedlung Kutupalong in Bangladesch die einzige Quelle für Brennmaterial für die dort lebenden Flüchtlinge. Der Bedarf an Feuerholz für eine Siedlung, in der 620.000 Menschen wohnen, ist schwer vorstellbar: am Tag werden 730 Tonnen Holz gebraucht. Das sind mindestens vier Fußballfelder Wald und Gehölz.
Durch die Abholzung fiel ein wichtiger Schutz gegen Überflutungen weg. Die Frauen und Kinder, die vielen Stunden Feuerholz suchen mussten, waren durch Überfälle gefährdet und der Rauch brachte gesundheitliche Probleme für die Bewohner mit sich. “Wir mussten Feuerholz sammeln. Wir brauchten den ganzen Tag dafür”, erzählt Monowara, Mutter von fünf Kindern. “Das ist gefährlich und ich hatte jedes Mal Angst, jeden Tag.”
Die Abholzung des Waldes hatte nicht nur negative ökologische Auswirkungen. Die gesundheitliche Probleme wegen der Feuerstellen nahm zu: “Der Rauch war überall in unserer Unterkunft. Alles war dreckig. Aber das Schlimmste war, dass die Kinder die ganze Zeit husteten und ihre Augen brannten. Das war unerträglich”, sagt Monowara.
Dr. Tayabur Rahman Chowdhury, der im Krankenhaus von Kutupalong arbeitet, bestätigt, dass der Rauch der Grund zur Sorge sei: “Von allen medizinischen Problemen, die wir hier im Lager haben, sind die die mit dem Rauch zusammenhängen, die häufigsten.”
Neue Brennstoffe und Öfen
In der vergangenen Woche startete das UN-Flüchtlingshilfswerk (UNHCR) darum ein Programm, um mehr als 200.000 Haushalte mit Gasflaschen und Kochern zu versorgen. Die Kocher werden in der Region gefertigt, schaffen so Arbeitsätze und helfen der lokalen Wirtschaft.
Mickaël Edon, UNHCR-Energieexperte erklärt: „Die Gasflaschen sind die günstigste Lösung und einfach zu benutzen. Und sie sind sauber.“ Darüber hinaus müssten die Frauen jetzt nicht mehr tagelang nach Feuerholz suchen.
Monowara bestätigt mit einem Lächeln: “Meine Kinder sind gesund. Ich bin so dankbar.” Nun könnten die Kinder sich auch auf die Schule konzentrieren und müssten kein holz mehr sammeln, fügt sie hinzu.