Überleben in Afghanistans Trümmern

Ein Land im Ausnahmezustand
Mit einer Stärke von 6,0 traf das Beben vor allem die Provinzen Kunar, Nangarhar, Nuristan und Badachschan.
Die Bilanz des Bebens:
- Über 2.200 Tote und mehr als 3.600 Verletzte
- 6.300 zerstörte Häuser, über 2.100 stark beschädigt
- Hunderttausende Menschen ohne sicheren Schlafplatz
Straßen und Brücken sind zerstört, viele Dörfer nur zu Fuß erreichbar. Ständige Nachbeben erschweren Rettungsmaßnahmen und gefährden die Helferinnen und Helfer.
Dabei war Afghanistan schon vor dieser Katastrophe am Limit: Jahrzehnte von Konflikten, Armut und Dürre hatten Millionen Menschen geschwächt. Über 2 Millionen Afghan*innen kehrten 2025 aus den Nachbarländern zurück – viele von ihnen in Regionen, die nun vom Erdbeben verwüstet sind.
Mehr über die Situation in Afghanistan erfahren Sie hier:
Hilfe, die ankommt: Der UNHCR ist vor Ort
Trotz unwegsamen Geländes und schwieriger Sicherheitslage gelang es dem UNHCR, schnell und effektiv Hilfe zu leisten.
Notunterkünfte für Familien, die alles verloren haben
Unmittelbar nach dem Beben transportierte der UNHCR aus Lagern in Kabul und Jalalabad 1.000 Kubikmeter Hilfsgüter in die Katastrophengebiete:
- Familienzelte für bis zu sechs Personen
- Plastikplanen, Thermodecken und Solarlampen
- Wasserkanister für sauberes Trinkwasser
Allein in Kunar erhielten rund 34.000 Menschen in neun schwer zugänglichen Dörfern lebenswichtige Unterstützung.

Schutz für die Schwächsten
Nach Katastrophen steigt das Risiko für Gewalt, Ausbeutung und Missbrauch - besonders für Frauen, Kinder und Menschen mit Behinderungen.
Der UNHCR baute deshalb Schutzprogramme aus:
- psychosoziale Hilfe und Traumabegleitung,
- Kinderschutzdienste und Anlaufstellen für Frauen,
- rechtliche Unterstützung für Menschen, die ohne Schutz zurückkehren.
Bargeldhilfe für den Neuanfang
Viele Rückkehrende stehen vor dem Nichts. Direkte Bargeldhilfe ermöglicht es ihnen, lebensnotwendige Dinge wie Nahrung, Medikamente oder eine erste Unterkunft zu bezahlen. An Grenzübergängen wurden Schutz- und Informationspunkte eingerichtet, um Menschen gezielt weiterzuvermitteln.
Winterhilfe, die Leben rettet
Der Winter naht - mit Minusgraden, Schnee und Regen. Der UNHCR verteilt Winterkits, Zeltisolierungen, warme Kleidung und Gas (LPG). Diese Hilfe schützt vor Unterkühlung und kann über Leben und Tod entscheiden.

Warum es wichtig ist, jetzt zu handeln
- Das Erdbeben hat eine Region getroffen, die ohnehin am Limit war.
- Millionen Rückkehrende brauchen Schutz und Perspektiven.
- Ohne schnelle Winterhilfe drohen Kälte, Hunger und neue Tragödien.
Mit Ihrer Unterstützung können wir Menschen nicht nur kurzfristig helfen, sondern ihnen auch langfristig eine Chance auf Sicherheit und Würde geben.
Bitte helfen auch sie!
Herausforderungen bleiben groß
Die Helferinnen und Helfer arbeiten unter extrem schwierigen Bedingungen:
- Zerstörte Straßen erschweren Transporte, oft sind Dörfer nur zu Fuß erreichbar.
- Einschränkungen für weibliche Mitarbeiterinnen behindern die Hilfe für besonders verletzliche Gruppen - etwa alleinstehende Frauen, die fast 30 % der Rückkehrenden ausmachen.
- Finanzierungslücken bedrohen die Kontinuität der Hilfe.
- Der bevorstehende Winter verschärft die Not dramatisch.
Doch die UNHCR-Teams geben nicht auf: Sie passen ihre Strategien an, verlegen Hilfsprogramme an Grenzübergänge und arbeiten eng mit lokalen Partnerinnen und Partnern zusammen.
Flexible Unterstützung macht den Unterschied
Schnelle Hilfe wäre ohne flexible Mittel kaum möglich gewesen. Diese Gelder erlauben es dem UNHCR, innerhalb von Stunden zu reagieren - Hilfsgüter bereitzustellen, Teams zu entsenden und Menschen zu schützen, noch bevor umfassende Spendenkampagnen anlaufen.
Und sie sichern, dass die Hilfe nicht endet, wenn die Kameras verschwinden: Auch nach der akuten Nothilfe braucht es Unterstützung für den Wiederaufbau und langfristigen Schutz.
Ihre Hilfe wirkt - jetzt und in Zukunft
Jede Spende an die UNO-Flüchtlingshilfe macht einen Unterschied:
35 Euro können eine Familie mit Decken und Isolationsmaterial für den Winter versorgen.
70 Euro helfen, eine Familie mit einer Notunterkunft auszustatten.
120 Euro sichern einer Familie Nahrung und Wasser für mehrere Wochen.
Ihre Unterstützung rettet Leben - und schenkt Hoffnung inmitten von Zerstörung.
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