Zahlen & Fakten zu Menschen auf der Flucht
Die Zahl der Menschen, die weltweit vor Krieg, Konflikten und Verfolgung fliehen müssen, war noch nie so hoch wie heute. Gleichzeitig wird die finanzielle Situation der Hilfsorganisationen, wie dem UNHCR, die lebensrettende Hilfe für Menschen auf der Flucht leisten, immer schwieriger.
Ende 2024 123,2 Millionen Vertriebene weltweit
Laut dem aktuellen Global Trends-Report vom UNHCR waren Ende 2024 123,2 Millionen Menschen auf der Flucht. Im April 2025 sank die Zahl auf weltweit 122,1 Millionen Menschen. Ein Jahr zuvor waren es gut zwei Millionen Menschen weniger gewesen. Bei steigenden Vertriebenenzahlen, bleibt ein Lichtblick: die Zahl der zurückgekehrten Flüchtlinge und Binnenvertriebene ist 2024 ebenfalls leicht gestiegen.
Mittelkürzungen gefährden humanitäre Hilfe
Weltweit drohen massive Kürzungen bei der humanitären Hilfe – mit dramatischen Folgen für Millionen Geflüchtete und Vertriebene. Ohne ausreichende Mittel bleiben lebenswichtige Hilfen aus, nachhaltige Projekte müssen gestoppt werden. Auch eine sichere und würdevolle Rückkehr in die Heimat wird für viele unmöglich.
Werden Fluchtursachen wie Krieg, Gewalt und Verfolgung nicht bekämpft, und fehlt es gleichzeitig an Hilfe, bleibt vielen Menschen nur die erneute Flucht.
Quelle: UNHCR Global Trends Report 2024. Einige Palästina-Flüchtlinge unter dem Mandat des UNRWA wurden auch 2023 (1,2 Millionen) und 2024 (1,4 Millionen) innerhalb des Gazastreifens vertrieben. In dieser Grafik werden diese innerhalb des Landes vertriebenen Flüchtlinge unter UNRWA-Mandat jedoch nur einmal gezählt – unter der Kategorie „Palästina-Flüchtlinge unter UNRWA-Mandat“.
waren im April 2025 auf der Flucht.
der Weltbevölkerung sind Vertriebene.
lang steigt die Anzahl der Vertriebenen jährlich.
Zu den 123,2 Millionen gewaltsam Vertriebenen gehörten Ende 2024
- 42,8 Millionen Flüchtlinge, darunter:
- 31 Millionen Flüchtlinge unter dem Mandat von UNHCR
- 5,9 Millionen Palästina-Flüchtlinge unter UNRWA-Mandat
- 5,9 Millionen andere schutzbedürftige Menschen - 73,5 Millionen Binnenvertriebene durch Konflikte und Gewalt
- 8,4 Millionen Asylsuchende
aller Geflüchteten sind Kinder.
aller Flüchtlinge leben in den Nachbarländern.
der Flüchtlinge leben in Staaten, die zu den ärmsten Ländern der Welt gehören.
Diese Konflikte sind ursächlich für die Vertreibung von Millionen Menschen
Der Krieg im Sudan hat zur größten Vertreibungskrise der Welt geführt. 13,5 Millionen Menschen sind davon betroffen. Und auch in Syrien sind noch immer 13,5 Millionen Menschen innerhalb und außerhalb des Landes vertrieben. In der DR Kongo und in Myanmar sind Millionen Menschen auf der Flucht. Und auch in der Ukraine und im Gaza-Streifen nimmt das Leid von vertriebenen Menschen kein Ende.
Helfen Sie uns, Flüchtlingen in Not zu helfen!
Flüchtlinge
Die Zahl der Flüchtlinge weltweit sank 2024 um 1 Prozent auf 42,7 Millionen. Dazu gehören 36,8 Millionen Flüchtlinge, 4 Millionen Menschen in einer flüchtlingsähnlichen Situation und 5,9 Millionen andere Menschen, die internationalen Schutz benötigen, sowie 5,9 Millionen palästinensische Flüchtlinge unter dem Mandat des UNRWA. Mi 36,8 Millionen Menschen, hat sich die Zahl derjenigen, die unter UNHCR- Mandat stehen, im vergangenen Jahrzehnt mehr als verdoppelt.
Viele dieser Flüchtlinge sind bereits seit vielen Jahren auf der Flucht. Der Anstieg in den ersten Hälfte des Jahres 2024 ist vor allem auf die anhaltende Vertreibung aus dem Sudan und der Ukraine zurückzuführen.
Die meisten Flüchtlinge verbleiben in der Nähe ihres Herkunftslandes, wobei 67 Prozent bis Ende 2024 in Nachbarländern untergebracht waren. Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen beherbergen weiterhin die Mehrheit der Flüchtlinge weltweit: 23 Prozent der Flüchtlinge leben in Ländern die zu den ärmsten Ländern der Welt gehören.
Flüchtlinge kehrten in ihre Heimatländer zurück
Binnenvertriebene konnten nach Hause zurückkehren
der Binnenvertriebenen leben in nur 6 Ländern
Steigende Asylgesuche weltweit
In der ersten Hälfte des Jahres 2024 lag die Zahl neuer Asylanträge weltweit bei 2,7 Millionen - 12 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum ein Jahr zuvor. Gleichzeitig sank die Zahl derjenigen, die vorübergehenden Schutz bekamen, da weniger Menschen aus der Ukraine flüchteten.
In der ersten Hälfte des Jahres 2024 wurden 851.500 Personen Flüchtlingsstatus zuerkannt, ein Anstieg von 25 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres. Diese Zunahme der Entscheidungen zeigt, dass die Asylbehörden Maßnahmen ergreifen, um die Effizienz zu steigern und sicherzustellen, dass die Antragsteller so schnell wie möglich eine Entscheidung erhalten. Dennoch warten noch immer 8 Millionen Asylsuchende auf eine Asylentscheidung - 17 Prozent mehr als Ende 2023.
Die steigende Zahl der Menschen, die vor neuen oder andauernden Konflikten auf der ganzen Welt fliehen müssen, unterstreicht, wie wichtig das Recht, Asyl zu beantragen, für Millionen von Menschen weltweit bleibt.
Die Vereinigten Staaten von Amerika blieben der größte Empfänger von Asylanträgen (729.100 +35%), gefolgt von Ägypten (209.100).

In Deutschland: Rückläufige Asylgesuche
2024 sank in Deutschland die Zahl der Asylgesuche mehr als 30 Prozent. Laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) haben 2024 insgesamt 250.945 Personen einen Asylantrag in Deutschland gestellt, 229.751 Erst- und 21.194 Folgeanträge. 21.270 der Erstanträge im Jahr 2024 betrafen in Deutschland geborene Kinder im Alter von unter einem Jahr.
Die wichtigsten Herkunftsländer waren Syrien, Afghanistan, Türkei, Irak und Iran.
Auch in den ersten fünf Monaten 2025 sind die Zahlen der Erstanträge deutlich gesunken. Laut BAMF 2024: 103.467 Anträge, 2025: 54.004 Anträge.
Binnenvertriebene
Wie in den vergangenen Jahren stellen Binnenvertriebene die Mehrheit der gewaltsam vertriebenen Bevölkerung weltweit dar. Mit etwa 73,5 Millionen Menschen, die vor Konflikten geflohen und im eigenen Land geblieben sind, stieg diese Zahl um 9 Prozent im Vergleich zu 2023.
Die meisten Binnenvertriebenen leben in sechs Ländern: Sudan, Myanmar, die DRKongo, Ukraine, Haiti und Mosambik. Im Sudan allein leben 11,6 Millionen Binnenvertriebene.
Binnenvertriebene
der Binnenvertriebenen sind Frauen und Mädchen.
mehr Binnenvertriebene als ein Jahr zuvor
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Vertreibung und Klimawandel
Der Klimawandel verschärft den Hilfsbedarf und die Risiken für Vertriebene. Zudem trägt er zu neuen, weiterführenden und langwierigen Vertreibungen bei.
Extreme Wetterereignisse, wie Dürren, Überschwemmungen und extreme Hitze, werden immer häufiger und intensiver. Davon sind oftmals Länder betroffen, die bereits gewalttätige Konflikte erleben.
Die Auswirkungen des Klimawandels werden voraussichtlich weiter zunehmen. Es wird erwartet, dass dies insbesondere Regionen und Länder treffen wird, die jetzt schon mit den Folgen des Klimawandels am stärksten zu kämpfen haben - dort leben gleichzeitig die meisten Vertriebenen.
Vertreibung betrifft aktuell nicht nur viel mehr Menschen, sondern sie ist auch kein kurzfristiges und vorübergehendes Phänomen mehr. Wir brauchen eine grundlegend neue und positivere Haltung gegenüber allen, die fliehen – gepaart mit einem viel entschlosseneren Bestreben, Konflikte, die jahrelang andauern und die Ursache dieses immensen Leidens sind, zu lösen.
Filippo Grandi, Hoher Kommissar der Vereinten Nationen für Flüchtlinge
Vorsichtiger Neubeginn
Neben all den bedrückenden Zahlen gibt es auch erste Anzeichen von Hoffnung: In einzelnen Regionen, insbesondere in Syrien, kehren wieder mehr Menschen in ihre Heimat zurück. Doch auch diese positiven Entwicklungen bleiben fragil und verlangen nach weiterer Unterstützung.
Rückkehr
Die meisten Flüchtlinge wünschen sich nichts sehnlicher, als nach Hause zurückzukehren. Daher ist diese Entwicklung erfreulich: Laut dem „Global Trends Report“ konnten 2024 mehr als 8,2 Millionen Binnenvertriebene in ihre Heimat zurückkehren – ein Anstieg von 61 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Fast 9 von 10 Binnenvertriebenen kehren 2024 nach Äthiopien (2,4 Millionen), in die Demokratische Republik Kongo (2,4 Millionen), in den Libanon (860.700), in die Ukraine (782.000), nach Syrien (513.900) und nach Myanmar (377.600) zurück.
Auch die Zahl der zurückkehrenden Flüchtlinge ist mit 1,6 Millionen so hoch wie seit über zwei Jahrzehnten nicht mehr. Viele von ihnen (512.700) stammen aus Syrien, wo sich nach Jahren des Bürgerkriegs erste Rückkehrbewegungen abzeichnen. Zudem kehrten auch zahlreiche Menschen aus dem Südsudan (404.700), Afghanistan (364.400) und der Ukraine (209.100) zurück.
Resettlement/Neuansiedlung
Im Jahr 2024 wurden laut Regierungs- und UNHCR-Daten weltweit rund 188.800 Flüchtlinge über Umsiedlungs- und Sponsoringprogramme aufgenommen – ein Anstieg um 19 Prozent im Vergleich zu 2023 und der höchste Wert seit über 40 Jahren. Dennoch entspricht das nur 8 Prozent der 2,4 Millionen Menschen, die laut UNHCR Umsiedlungsbedarf haben.
Über 60 Prozent der Aufnahme erfolgten über UNHCR-Programme, der Rest über private Sponsoringwege. 88 Prozent der von UNHCR eingereichten Fälle betrafen besonders schutzbedürftige Personen, etwa Folterüberlebende oder gefährdete Frauen und Mädchen. Nahezu die Hälfte der Einreichungen betraf Kinder.
Vier Länder nahmen 94 Prozent aller Umgesiedelten auf: Die USA (105.500), Kanada (49.300), Australien (17.200) und Deutschland (5.600). Die meisten Flüchtlinge stammten aus der Demokratischen Republik Kongo, Afghanistan, Venezuela, Syrien, Myanmar, Eritrea und Somalia.
Integration
Die lokale Integration trägt dazu bei, dass Flüchtlinge in den Aufnahmeländern ein neues Leben aufbauen können. Sie schafft ein langfristig stabiles Umfeld, das die Flüchtlinge in die Lage versetzt, ihr Leben neu aufzubauen, sinnvoll am wirtschaftlichen und sozialen Leben des Aufnahmelandes teilzunehmen und sich und ihre Familien zu ernähren.
Verlässliche Daten zur lokalen Integration von Flüchtlingen sind nach wie vor begrenzt und schwer vergleichbar. Als Indikatoren gelten häufig Einbürgerungen oder die Vergabe von Daueraufenthaltsrechten.
Laut Angaben aus 26 Aufnahmeländern erhielten 2024 rund 88.900 Geflüchtete aus 173 Ländern entweder die Staatsbürgerschaft oder eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis – fast dreimal so viele wie im Vorjahr. Der Anstieg ist größtenteils auf bessere Datenerfassung zurückzuführen, u. a. aus Norwegen und Schweden.
Die meisten dieser Geflüchteten stammten aus Syrien (17.600), Eritrea (8.600) und Afghanistan (8.000). Drei Viertel der Einbürgerungen erfolgten in nur drei Ländern: Kanada (27.400), Schweden (21.000) und den Niederlanden (19.000). Auch Länder wie Belize bieten spezielle Programme an, etwa durch Amnestien für Asylsuchende mit Aussicht auf spätere Integration.
Fast alle Zahlen auf dieser Seite stammen aus dem UNHCR Global Trends Report 2024. Dort wo keine aktuellen Daten vorlagen, ist auf den UNHCR Mid Year Trends Report von Mitte 2024 zurückgegriffen worden.
Wie erstellt der UNHCR die Statistiken im Global Trends Report?
Der UNHCR-Report "Global Trends" wird jedes Jahr zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni herausgegeben und bezieht sich auf Zahlen, die von Januar bis Ende Dezember des Vorjahres erfasst wurden.
Das Hauptaugenmerk des Reports liegt auf der Analyse der Veränderungen und Trends bei der Vertreibung von Menschen, die unter das UNHCR-Mandat fallen.
Zusätzlich schätzt der UNHCR die Anzahl derjenigen, die von UNHCR geschützt und/oder unterstützt wird. Diese Zahl unterscheidet sich leicht von der Zahl der Menschen auf der Flucht, da sie neben Personen, die gewaltsam vertrieben wurden (Flüchtlinge, Asylsuchende, Binnenvertriebene und andere Personen, die internationalen Schutz benötigen), noch weitere Personengruppen berücksichtigt. Dazu zählen diejenigen, die innerhalb des letzten Jahres in ihre Heimat zurückgekehrt sind, Staatenlose (von denen die meisten nicht gewaltsam vertrieben wurden) und andere Gruppen, denen der UNHCR auf humanitärer Basis Schutz oder Hilfe gewährt hat. Ende 2023 lag diese Zahl bei 117,4 Millionen Menschen.
Alle Zahlen in dem Bericht basieren auf Daten, die von Regierungen, Nichtregierungsorganisationen gemeldet oder vom UNHCR selbst erfasst wurden, wobei die Zahlen auf Hundert oder Tausend gerundet sind.
Was sind „andere Personen, die internationalen Schutz benötigen“?
Darunter werden Personen gefasst, die sich außerhalb ihres Herkunftslandes oder -gebiets befinden, typischerweise weil sie gewaltsam über internationale Grenzen vertrieben wurden, die jedoch nicht unter anderen Kategorien (Asylsuchende, Flüchtlinge, Menschen in flüchtlingsähnlichen Situationen) gemeldet wurden, die aber wahrscheinlich internationalen Schutz benötigen, einschließlich Schutz vor erzwungener Rückkehr sowie Zugang zu Grundversorgungsleistungen auf vorübergehender oder längerfristiger Basis.

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