Junge mit Dokumenten des UNHCRs
© UNHCR/Roger Arnold
Junge mit Dokumenten des UNHCRs
© UNHCR/Roger Arnold

Rückkehr in die Heimat

Rückkehr - die bestmögliche Lösung

Millionen Flüchtlinge wünschen sich nichts mehr, als endlich wieder nach Hause zurückkehren zu können. Doch oftmals haben sie viele Jahre im Exil verbracht und das ehemalige Heimatland hat sich durch Krieg und Konflikt stark verändert oder die alte Lebensgrundlage wurde vollkommen zerstört. In Kriegsgebieten ist die Infrastruktur oft zerstört und den Menschen sind durch Landminen und nicht explodierten Hinterlassenschaffen des Krieges gefährdet.

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Millionen

Binnenvertriebene konnten in der ersten Hälfte von 2025 in ihre Heimat zurückkehrenk

526
Tausend

syrische Flüchtlinge kehrten in der ersten Hälfte 2025 nach Syrien zurück

2
Millionen

Flüchtlinge kehrten in der ersten Hälfte von 2025 in ihre Heimat zurück

Während die Zahl der Flüchtlinge und Binnenvertriebene, die in ihre Heimatländer zurückkehrten dreimal so hoch ist, wie im gleichen Zeitraum vor einem Jahr, bleiben Zweifel, wie nachhaltig diese Rückkehr sein wird.

  • In Syrien hat der aktive Konflikt nachgelassen, doch in Teilen des Landes herrscht weiterhin Unsicherheit, und grundlegende Dienstleistungen fehlen nach wie vor oder sind unzureichend.
  • Afghanische Flüchtlinge hatten keine andere Wahl, als unter widrigen Umständen aus den Aufnahmeländern Pakistan und Iran zurückzukehren.
  • Kongolesische Binnenvertriebene waren gezwungen, in instabile Gebiete zurückzukehren,  nachdem bewaffnete Gruppen die Vertriebenenlager aufgelöst hatten.
     

Motivation für eine Rückkehr

Viele Flüchtlinge verspüren nach ihrer Flucht den starken Wunsch, wieder in ihrem Heimatland zu leben. Schließlich verlassen Flüchtlinge ihr Heimatland nicht freiwillig, sondern mussten aufgrund von Krieg, Gewalt oder anderer Gründe fliehen.

Die größte Motivation für eine Rückkehr in die Heimat ist die Sehnsucht nach Familie und Freunden. Aber auch die sich verbessernde Sicherheitssituation im Heimatland, das Gefühl, in dem neuen Land nicht heimisch zu sein, die Unsicherheit über das eigene Asylverfahren sowie die Möglichkeit der Sicherung des eigenen Lebensunterhaltes sind ausschlaggebende Gründe für eine Rückkehr.

Heimkehr in ein neues Leben

Von der Flucht bis zur Rückkehr: 2025 finden Familien den Mut, in ein Land voller Herausforderungen – aber auch neuer Hoffnung – zurückzukehren.

  • Eine ältere frau im Gespräch mit einer anderen Frau in UNHCR Weste
    © UNHCR/Hameed Maarouf

    Halloum kehrte nach Jahren der Flucht in ihr geplündertes und beschädigtes Haus zurück — trotz fehlender Fenster, Türen und Strom. Für sie zählt vor allem das Gefühl, endlich wieder daheim zu sein.

  • Ein kleines Mädchen seigt lächelnd ein Spiel und eine Blume
    © UNHCR/Vivian Tou'meh

    Haifa war erst fünf Monate alt, als ihre Familie aus Syrien nach Libanon fliehen musste — jetzt ist sie neun und zurück in Homs. Ihre Eltern wollen ihren Kindern wieder Schulbildung ermöglichen, und Haifa sagt: „Ich bin glücklich, wieder in meinem Land zu sein.“

  • Eine große Familie mit jungen Kindern in einem Reisebus
    © UNHCR/Andrew McConnell

    Auch Jaziyah Al Jaban und ihre Kinder kehren zurück — aus dem Libanon nach Raqqa im Osten Syriens. Ihr Schritt steht für die schwierigen Entscheidungen vieler Familien, die trotz großer Unsicherheit den Mut finden, heimzukehren.

  • Eine Tür, dei nur von einem Tuch dürftig abgedeckt ist und ein kaputtes Fenster in einem allgemein kaputten Haus
    © UNHCR/Hameed Maarouf

    In Hass konnten 165 Familien — darunter Fatima und ihre Kinder — durch einen UNHCR-geförderten Konvoi in ihre Heimat zurückkehren. Trotz zerstörter Häuser und fehlender Infrastruktur erleben sie einen Ort voller Hoffnung und neuer Zugehörigkeit.

  • Eine Menschenmenge vor einem Reisebus
    © UNHCR/Hameed Maarouf

    An der Grenzstelle Bab al-Hawa kehren weitere syrische Familien aus der Türkei in ihre Heimat zurück. Viele hoffen auf ein Leben in Würde, auch wenn der Weg zurück voller Herausforderungen bleibt.

Rückkehr aus Deutschland

Auch in von Deutschland werden Personen unterstützt, die sich für eine freiwillige Rückkehr entscheiden oder darüber nachdenken.

Es werden Beratungen sowie Hilfestellung zur Planung einer sicheren Reise angeboten. Freiwillige Rückkehrer haben die Möglichkeit, finanziellen Mitteln zu beantragen, um den Neuanfang im Herkunftsland zu erleichtern. Auch wird medizinische Unterstützung und Versorgung bei Bedarf zur Verfügung gestellt. Dies wird in Deutschland durch das Bund-Länder-Rückkehrförderprogramm REAG/GARP ermöglicht und von der Bundesagentur für Migration und Flüchtlinge (BAMF) koordiniert. 

Im Jahr 2024 wurden 10.358 Personen bei einer freiwilligen Rückkehr durch dieses Programm unterstützt. Im Jahr 2023 sind 10.762 Personen freiwillig ausgereist.

Rückkehr und Rückführung – ein großer Unterschied!

Der ausschlaggebende Unterschied zwischen Rückkehr und Rückführung liegt darin, wer die Entscheidung über die Rückkehr einer geflüchteten Person in ihr Herkunftsland trifft.

Die Entscheidung zur freiwilligen Rückkehr wird von dem Geflüchteten selbst getroffen. Sie erhalten Hilfe in Form von Beratungen über ihre Möglichkeiten und können Programme in Anspruch nehmen, die sie während ihrer Rückreise unterstützen. Die Entscheidung aber wird von der Person selbst getroffen. Die Personen, die sich zu einer freiwilligen Rückkehr entschieden haben, erhalten in Deutschland vorrangig Hilfestellung.

Eine Rückführung oder auch Abschiebung ist die Entscheidung des Staates oder einer anderen Instanz, dass die geflüchtete Person in ihr Heimatland zurückreisen muss. Dies geschieht meistens nach der Prüfung und Ablehnung des Asylantrags. Sie können vom Staat zur Ausreise in einem gewissen Zeitfenster gezwungen werden. Wichtig ist aber, dass diese Entscheidung nicht von der geflüchteten Person selber getroffen wurde.

Position des UNHCR

Die Entscheidung, freiwillig zurückzukehren, ist eine individuelle, die von vielen Faktoren beeinflusst wird, darunter die Umstände der Flucht und die Bedingungen für die Rückkehr.

UNHCR spielt in Zusammenarbeit mit Staaten und anderen Partnern eine führende Rolle, um die freiwillige Rückführung in Sicherheit und Würde zu gewährleisten.

Um die mutigen Menschen bei ihrer Rückkehr zu unterstützen,

  • informiert der UNHCR über die aktuelle Lage im ehemaligen Heimatland.
  • engagiert sich der UNHCR in Friedens- und Versöhnungsprozessen.
  • hilft der UNHCR beim Wiederaufbau von Wohnraum.
  • kümmert sich der UNHCR um Besitzansprüche und Rechtshilfe.
  • organisiert der UNHCR neben der eigentlichen Rückkehr auch sogenannte "go-and-see"-Programme. So ist es für die Rückkehrer*innen möglich, sich zunächst einen Eindruck der aktuellen Lage zu verschaffen, bevor sie eine endgültige Entscheidung treffen.
Vater mit Sohn kehren zurück in die Heimat ZAR

So können Sie helfen

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