Menschen leben als Binnenvertriebene in Myanmar
Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen
Geflüchtete aus Myanmar leben in den Nachbarländern
Ein Land im Ausnahmezustand
(Stand: 10.10.2025)
Myanmar steckt seit Jahren in einer der schwersten humanitären Krisen der Welt. Politische Instabilität, bewaffnete Konflikte, Vertreibungen und Diskriminierung ethnischer Minderheiten haben Millionen Menschen in die Flucht getrieben.
- Über 3,5 Millionen Menschen sind innerhalb Myanmars vertrieben.
- Rund 1,4 Millionen Geflüchtete leben in Nachbarländern.
- Mehr als 18 Millionen Menschen sind auf humanitäre Hilfe angewiesen.
Besonders betroffen ist die Rohingya-Bevölkerung: Eine muslimische Minderheit, die seit Jahrzehnten Diskriminierung, Gewalt und rechtliche Ausgrenzung erfährt. Ihnen wird oft die Staatsbürgerschaft verweigert, sie haben eingeschränkten Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und Bewegungsfreiheit.
Der UNHCR ist seit Jahrzehnten im Land aktiv und unterstützt Vertriebene, Geflüchtete und Rohingya gleichermaßen – mit Schutz, Unterkünften, Aufklärung und humanitärer Hilfe.
Erdbeben 2025: Eine Katastrophe trifft ein ohnehin verletzliches Land
Am 28. März 2025 erschütterte ein Erdbeben der Stärke 7,7 Zentral-Myanmar. Das Epizentrum lag in der Nähe von Sagaing und Mandalay – Regionen, in denen bereits viele Binnenvertriebene lebten. Binnen Sekunden verloren Millionen Menschen ihr Zuhause.
Das Ausmaß der Zerstörung ist immens:
- Mehr als 17 Millionen Menschen leben in den betroffenen Gebieten.
- Über 55.000 Häuser wurden zerstört oder schwer beschädigt.
- Viele Familien, darunter auch Rohingya-Gemeinschaften, die schon mehrfach vertrieben waren, verloren erneut alles.
- Überschwemmungen und zerstörte Straßen erschweren den Zugang zu den Betroffenen.
Diese Naturkatastrophe verschärfte eine ohnehin katastrophale humanitäre Lage – in einem Land, in dem Millionen Menschen bereits ums Überleben kämpfen.
So hilft der UNHCR nach dem Erdbeben in Myanmar
Auch Dank unserer Spender*innen konnte der UNHCR unmittelbar nach der Katastrophe reagieren und Leben retten – besonders in schwer zugänglichen Gebieten.
Der Hilfseinsatz in Zahlen:
- 178.000 Menschen erhielten direkte Unterstützung.
- 116.000 Überlebende wurden mit Nothilfegütern wie Zelten, Decken, Moskitonetzen, Küchen-Sets und Solarlampen versorgt.
- 20.100 Menschen erhielten Unterkunftshilfe – z. B. Reparaturmaterialien oder Familienzelte.
- 27.000 Kilogramm Hilfsgüter, ausreichend für 2.000 Familien, wurden in die Erdbebengebiete gebracht.
Vier Luftbrücken und mehrere Hilfstransporte brachten lebensnotwendige Güter in die am stärksten betroffenen Regionen.
Dank lokaler Partner konnte der UNHCR auch abgelegene Dörfer erreichen, in denen viele Familien seit Jahren keine Hilfe mehr erhalten hatten.
Unsere dringende Bitte an Sie: Spenden Sie und helfen Sie uns, diesen Menschen in ihrer Not beizustehen.
Lebensrettende Hilfe erreicht die Erdbebenopfer
Herausforderungen und langfristiger Hilfsbedarf in Myanmar
Die Lage in Myanmar bleibt dramatisch:
- Zerstörte Infrastruktur erschwert die Versorgung.
- Überschwemmungen, politische Spannungen und bewaffnete Konflikte behindern humanitäre Einsätze.
- Millionen Menschen haben keinen dauerhaften Zugang zu Schutz, Unterkunft und medizinischer Hilfe.
- Viele Rohingya leben weiterhin in Lagern ohne Perspektive oder rechtlichen Status.
Um schnell und wirksam reagieren zu können, braucht der UNHCR flexible Mittel – sie ermöglichen Soforthilfe in Krisen und langfristige Unterstützung beim Wiederaufbau.
Die Lage der Rohingya in Myanmar
Die Rohingya sind eine muslimische Minderheit, die seit Jahrzehnten systematisch diskriminiert wird.
Den Rohingya wird in Myanmar oft die Staatsbürgerschaft verweigert, sie dürfen sich kaum frei bewegen und leben häufig unter prekären Bedingungen in Lagern. Die Zahl der staatenlosen Menschen in Myanmar wird auf über eine halbe Million geschätzt.
Hunderttausende Rohingya flohen 2017 vor Gewalt und Militäraktionen in den Bundesstaat Rakhine ins Nachbarland Bangladesch. Dort leben sie bis heute in überfüllten Flüchtlingslagern, viele in provisorischen Unterkünften ohne Perspektive. Weitere Zufluchtsländer sind Thailand und Indien.
In Myanmar selbst sind weiterhin Hunderttausende Rohingya intern vertrieben – viele wurden durch das Erdbeben 2025 erneut getroffen.
Der UNHCR unterstützt sie mit Notunterkünften, Hilfsgütern, Bildungs- und Gesundheitsprogrammen sowie dem Einsatz für ihre Rechte und Dokumentation.
Wir haben durch die Flucht fast alles verloren, was wir hatten. Unsere Tiere, unser Haus, unsere Orangenbäume. Wir konnten nur das Nötigste mitnehmen,
erzählt Ah Chang, während sich ihre Mutter, Ah Ning (70), um ihre Enkelkinder kümmert. Die Familie gehört zur ethnischen Minderheit der Rawang. Sie wurden in ihrem Heimatdorf Ting Kok im Bundesstaat Kachin aus dem Schlaf gerüttelt, als Kugeln in ihr Haus einschlugen. Sie suchten verzweifelt Schutz.
FAQ – Häufige Fragen zur Lage in Myanmar
Was ist die aktuelle humanitäre Lage in Myanmar?
Myanmar befindet sich in einer der größten humanitären Krisen der Welt. Gewalt, politische Instabilität und Naturkatastrophen wie das Erdbeben von 2025 haben Millionen Menschen vertrieben. Viele leben in zerstörten Häusern oder Notunterkünften und benötigen dringend Hilfe.
Wer sind die Rohingya?
Die Rohingya sind eine muslimische Minderheit in Myanmar, die seit Jahrzehnten diskriminiert und verfolgt wird. Aufgrund der zunehmenden Gewalt gegen die Rohingya sind in Lagern innerhalb Myanmars oder in die Nachbarländer Bangladesch, Thailand oder Indien geflüchtet.
Zahlreiche grundlegende Rechte bleiben dem Rohingya in Myanmar verwehrt: Sie haben kein Recht auf Bildung oder Arbeit und können sich nicht frei im Land bewegen. Ihr Besitz wird immer wieder enteignet oder zerstört. Es gibt Sondersteuern für Rohingya, Zwangsarbeit und Heiratsbeschränkungen. Darüber hinaus wird den Rohingya ein grundlegendes Menschenrecht verweigert: Die Staatsbürgerschaft.
Wie unterstützt der UNHCR die Rohingya?
UNHCR versorgt Rohingya mit Notunterkünften, Hilfsgütern, Bildungs- und Gesundheitsangeboten. Außerdem setzen wir uns für ihre Rechte, rechtliche Dokumente und langfristige Perspektiven ein. Nach dem Erdbeben 2025 unterstützt der UNHCR besonders Rohingya-Gemeinschaften, die erneut betroffen sind.
Wie hilft UNHCR den Menschen in Myanmar?
Der UNHCR verteilt Hilfsgüter an Binnenvertriebene, bietet Schutz und Unterstützung beim Wiederaufbau z.B. nach dem Erdbeben und kümmert sich besonders um Frauen, Kinder, ältere und behinderte Menschen. Die UNHCR-Teams sind in ganz Myanmar aktiv – auch in schwer erreichbaren Regionen.
Warum ist flexible Finanzierung so wichtig?
Spenden, die flexibel einsetzbar sind, ermöglichen schnelle Hilfe nach Katastrophen wie dem Erdbeben 2025. Sie sichern Notunterkünfte, medizinische Hilfe und Schutz, bevor bürokratische Verfahren Zeit kosten.
Wie kann ich den Menschen in Myanmar helfen?
Mit einer Spende an die UNO-Flüchtlingshilfe unterstützen Sie direkt die Arbeit des UNHCR in Myanmar. Ihre Hilfe sorgt für sichere Unterkünfte, Schutz vor Gewalt und langfristige Perspektiven für Menschen, die alles verloren haben.
Dank vieler Spenden konnte die UNO-Flüchtlingshilfe 2024 die Hilfe für Menschen in Not in Myanmar mit 300.000 Euro unterstützten und die Flüchtinge in Bangladesch mit 734.500,00 Euro.
Nach dem Erdbeben im Frühjahr 2025 wurde die Nothilfe für Erdbebenopfer aufgrund der großen Hilfsbereitschaft unserer Spender*innen mit über 1,7 Millionen Euro unterstützt.
Bleibt der UNHCR auch langfristig in Myanmar aktiv?
Ja, der UNHCR bleibt vor Ort – auch dann, wenn die mediale Aufmerksamkeit nachlässt – und unterstützt Vertriebene, Rohingya und andere gefährdete Gruppen langfristig beim Wiederaufbau und setzt sich für dauerhafte Lösungen ein.
So können Sie helfen
Sie möchten Menschen auf der Flucht zur Seite stehen?
Dann unterstützen Sie unsere lebensrettende Hilfe noch heute mit Ihrer Online-Spende. Jeder Beitrag hilft!