Flüchtlingshilfe in Bangladesch
Rund 877.000 Rohingya-Flüchtlinge aus Myanmar leben derzeit in Bangladesch. Ein Großteil von ihnen (etwa 700.000 Menschen) floh im August 2017 dorthin.
Nachdem es im Bundesstaat Rakhine in Myanmar zu brutalen Gewaltausbrüchen kam, muss die Minderheit der Rohingya um ihr Leben fürchten. Die meisten der Flüchtlinge haben in den Flüchtlingslagern Kutupalong und Nayapara im Südosten Bangladeschs Schutz gefunden.

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++++ Feuer in Flüchtlingslager ++++
Am 22. März 2021 brach im Flüchtlingslager Kutupalong Balukali ein massives Feuer aus. Mit Hilfe von Feuerwehr und Rettungsteams konnten die Brände unter Kontrolle gebracht werden. Dennoch gab es mehrere Tote und hunderte Verletzte.
Fast 10.000 Unterkünfte wurden zerstört oder beschädigt. Etwa 48.000 Rohingya-Flüchtlinge sind durch das Feuer obdachlos geworden. Der UNHCR begann noch am gleichen Tag mit seinen Soforthilfemaßnahmen und verteilte Hilfsgüter und half bei der Trinkwasserversorgung und Behandlung von Verletzten.
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Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch
der Flüchtlinge sind Frauen und Kinder
Hilfsbedarf, wovon bisher lediglich 13% finanziert sind
Kutupalong: Die größte Flüchtlingssiedlung weltweit
Durch die hohe Anzahl von Geflüchteten ist im Distrikt Cox's Basar eine Ansiedlung von Flüchtlingsunterkünften entstanden, die in ihrer Ausbreitung ihres Gleichen sucht. Kutupalong ist mittlerweile mit fast 600.000 Bewohner*innen das größte Flüchtlingslager der Welt. Zum Vergleich: Dies entspricht etwa der Einwohnerzahl von Düsseldorf.
Viele der ersten Notunterkünfte entstanden 2017 über Nacht und gaben Anlass zu Besorgnis: es mangelte an ausreichend Schutz, an angemessener Wasserversorgung sowie Zugang zu sanitären Einrichtungen. Die prekären Unterkünfte stellen insbesondere für Frauen und Mädchen ein starkes Sicherheitsrisiko dar. 52 Prozent der im Distrikt Cox’s Basar lebenden Flüchtlinge sind weiblich. Daher gehört die Instandsetzung und Instandhaltung von Unterkünften zu den Schwerpunkten der UNHCR-Hilfe.
Herausforderung COVID-19
Die hygienischen Bedingungen in Flüchtlingslagern und -siedlungen sind in den meisten Fällen schwierig und eine ausreichende medizinische Versorgung der Flüchtlinge bei einer schnellen Ausbreitung der Krankheit kaum möglich. Wir haben große Sorge, dass sich das COVID-19 Virus in Kutupalong rasend schnell ausbreiten kann.
Der UNHCR verbessert die medizinischen Kapazitäten und verteilt notwendiges medizinisches Material. Gleichzeitig wird Personal ausgebildet und mit Hilfe von 3.000 speziell geschulten Freiwilligen werden Informationskampagnen für die Bevölkerung durchgeführt, damit die notwendigen Hygieneregeln - Händewaschen, Abstand halten - eingehalten weden.

Starker Monsunregen führt zu Überschwemmungen
Kutupalong liegt in einer für Naturkatastrophen anfälligen Region. Von Mai bis Oktober ist das Flüchtlingslager von extremen Regenfällen bedroht. Die Flüchtlinge leben in einfachsten Bambushütten, die kaum vor den heftigen Regenfällen Schutz bieten können.
Erdrutsche, Überschwemmungen und Stürme haben in den letzten Jahren immer wieder hunderte Unterkünfte beschädigt oder zerstört. In der Monsunzeit ist dies jedes Jahr eine große Gefahr. UNHCR-Mitarbeiter*innen und speziell ausgebildete Flüchtlinge arbeiten dann rund um die Uhr, um gefährdete Flüchtlingsfamilien in Sicherheit zu bringen. Zugleich werden Hilfspakete verteilt, die dabei helfen sollen, beschädigte Häuser zu reparieren. Sie enthalten Seile, Plastikplanen, Wassereimer, Decken, Schlafmatten und Hygieneartikel.

Meine Kinder freuen sich immer riesig, wenn sie das Gemüse sehen. Es erinnert uns an unsere Farm zu Hause. Dieses Gemüse schmeckt wirklich gut, so muss ich nichts auf dem Markt kaufen.
Sahera floh vor Gewalt und Verfolgung der Rohingya 2017 nach Kutupalong. Dort gab es für die Bäuerin nur wenig Platz, um etwas anzubauen. Der UNHCR half zusammen mit einer lokalen Organisation, damit Frauen wie Sahera eigenes Gemüse anpflanzen können.
Die Not ist riesig: Weitere Hilfe wird dringend benötigt
Das internationale Hilfsprogramm für Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch benötigt dringend finanzielle Unterstützung. Für 2021 hat der UNHCR die Hilfe für Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch mit 294,5 Millionen US Dollar beziffert. Die Unterstützung wird insbesondere für die Corona-Hilfsmaßnahmen benötigt. Bislang ist davon nur 13 Prozent finanziert (Stand: Jan 2021).
Um die Flüchtlinge weiterhin versorgen zu können und vor weiterem Schaden durch Regen, Überschwemmungen und Krankheiten zu schützen, werden dringend weitere Gelder benötigt.

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