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Presse

UNHCR leistet Soforthilfe nach Brand im Rohingya-Camp in Bangladesch

Bedarf wird weiter steigen

Abgebranntes Flüchtlingslager
© UNHCR

Die UNO-Flüchtlingshilfe, nationaler Partner des UN-Flüchtlingshilfswerkes (UNHCR), zeigt sich erschüttert angesichts der Bilder aus Bangladesch: Ein Brand im Rohingya-Flüchtlingscamp hat die Ärmsten der Armen getroffen. Gleichzeitig ist die Nothilfe vor Ort bereits angelaufen. Der UNHCR konnte direkt tausende Decken, Solarlampen, Küchensets und Moskitonetze bereitstellen, um den Menschen etwas Schutz zu ermöglichen. Doch da das endgültige Ausmaß noch nicht klar ist, wird der Nothilfe-Bedarf weiter steigen.

„Es bewegt uns zutiefst, dass Menschen, die so viel durchgemacht haben, nun eine weitere Tragödie erleben müssen. Umso wichtiger ist die Soforthilfe, um den Menschen Schutz und eine erste Perspektive zu ermöglichen“, betont Peter Ruhenstroth-Bauer, Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe.

Es wird geschätzt, dass mindestens 10.000 Unterkünfte beim Brand zerstört oder beschädigt worden sind. 45.000 Rohingya-Flüchtlinge haben beim verheerenden Brand ihre Unterkünfte und ihr Hab und Gut verloren, 15 Geflüchtete sind bei dem Feuer ums Leben gekommen. Mehr als 560 Menschen wurden verletzt und schätzungsweise 400 Menschen werden noch vermisst.

Rund 877.000 Rohingya-Flüchtlinge aus Myanmar leben derzeit in Bangladesch. Ein Großteil von ihnen floh im August 2017 dorthin. Nachdem es in Myanmar zu Gewaltausbrüchen kam, musste die Minderheit der Rohingya dort um ihr Leben fürchten. Die meisten der Flüchtlinge haben in den Flüchtlingscamps Kutupalong und Nayapara im Südosten Bangladeschs Schutz gefunden. Der UNHCR schätzt den finanziellen Bedarf für die Geflüchteten dort auf ca.  295 Millionen US-Dollar – finanziert sind derzeit allerdings nur 16 Prozent. Die Auswirkungen des Brandes verschlimmern die Situation zusätzlich und belasten die bereits knappen Ressourcen. Kutupalong liegt zudem in einer für Naturkatastrophen anfälligen Region. Von Mai bis Oktober ist das Flüchtlingslager von extremen Regenfällen bedroht. Die Flüchtlinge leben in einfachsten Bambushütten, die kaum vor den heftigen Regenfällen Schutz bieten können.

Unterstützungsmöglichkeiten unter: www.uno-fluechtlingshilfe.de/hilfe-weltweit/bangladesch

Pressestelle der UNO-Flüchtlingshilfe
Marius Tünte
Tel: 0228-90 90 86-47
[email protected]