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FSJ: Dein Jahr bei der UNO-Flüchtlingshilfe

Fertig mit der Schule und keine Idee, wie es weitergehen soll? Viele junge Menschen entscheiden sich dann für ein FSJ. Das geht auch bei der UNO-Flüchtlingshilfe.

Und, was möchtest du nach dem Schulabschluss machen? Eine Frage, die viele junge Menschen nur zu gut kennen und trotzdem oft keine direkte Antwort darauf haben. Es gibt inzwischen so viele Möglichkeiten, das die Entscheidung schwerfallen kann. Ausbildung oder Studium und in welche Richtung soll es gehen?

Ein Freiwilliges Soziales Jahr (kurz: FSJ) kann da Abhilfe schaffen. Über Träger wie ijgd kann man Kontakt zu einer breiten Auswahl an Organisationen aufnehmen, die eine solche Stelle anbieten und für ein Jahr in dem (beruflichen) Feld seiner Wahl arbeiten.

Das geht auch bei der UNO-Flüchtlingshilfe. Schon seit drei Jahren können junge Menschen bei uns erste Berufserfahrung sammeln und für ein Jahr in die Arbeitswelt einer NGO eintauchen. Aber was genau bedeutet das und wie sieht der Arbeitsalltag aus?

Katha (19) und Jette (18), die seit August 2020 Teil unseres Teams sind, berichten über ihre Erfahrungen und ihren Arbeitsalltag als FSJ-lerinnen.

Ihr habt vor knapp 7 Monaten mit dem FSJ angefangen. Was waren eure Beweggründe ein FSJ zu machen? Welche Erwartungen hattet ihr? Was hatte sich erfüllt, was kam anders?

Jette: Ich war mir lange unsicher was ich nach meinem Abitur machen möchte. Als ich dann von dem Modell des FSJs im politischen Leben erfuhr war für mich schnell klar- ich möchte mir ein Jahr Zeit nehmen um mich politisch und sozial zu engagieren.

Von meinem FSJ selbst habe ich einfach nur erwartet viel Neues zu lernen und das habe ich definitiv und tue es auch weiterhin jeden Tag. Der Wechsel von 12 Jahren Schule auf einen Vollzeitjob bringt aber natürlich auch erstmal eine Umstellung mit sich an die man sich gewöhnen muss. Trotzdem ist es allein für die Erfahrungen, die ich sammeln konnte, absolut wertvoll gewesen diese Umstellung eingegangen zu sein.

Katha: Bei mir war es ähnlich wie bei Jette, denn eine richtige Idee, was ich studieren möchte, hatte ich nach meinem Abi noch nicht. Mir war von Anfang an klar, dass ich direkt nach der Schule erstmal ein Jahr lang was Neues machen möchte, um meinen Horizont zu erweitern und vielleicht auch schon eine Vorstellung davon zu bekommen, in welche Richtung es beruflich gehen könnte.

Da kam das FSJ im politischen Leben wie gerufen, denn man hilft nicht nur in einem sehr wichtigen Bereich mit, man kann auch in den Arbeitsalltag einer NGO eintauchen und wichtige Erfahrungen für die Zukunft sammeln.

Ihr macht euer FSJ mitten in der Corona-Pandemie. Wie hat sich das auf eure Bewerbung (den Prozess), und das FSJ selbst ausgewirkt?

Katha: Der Bewerbungsprozess an sich war wie gewohnt. Natürlich fand aber das Vorstellungsgespräch per Videoanruf statt. Das Online-Vorstellungsgespräch war definitiv eine neue Erfahrung. Die Angst, dass die Verbindung nicht durchhält kam noch auf die (allgemeine) Nervosität obendrauf. Letztendlich war die Angst unbegründet, denn alle waren sehr nett und waren sich auch bewusst, dass man noch nicht viel Erfahrung in dem Bereich hat.

Da wir die letzten Monate unserer Schulzeit auch schon online verbringen mussten, war das Home-Office zum Glück keine große Umstellung und keine große Einschränkung. Wir wurden gut darauf vorbereitet und der Kontakt zu den Kolleg*innen geht dank verschiedenster Kommunikationsmittel nicht verloren. Wir hatten das Glück, dass wir am Anfang noch im Büro sein konnten.

Jette: Im Bewerbungsprozess lief es bei mir ähnlich. Eine Online Bewerbung über den FSJ-Träger, die ijgd, und dann ein Online-Vorstellungsgespräch mit der UNO-Flüchtlingshilfe.

Natürlich ist das FSJ selbst auch an vielen Stellen davon geprägt. Ich arbeite seit Beginn viel von zu Hause, aber konnte vor allem am Anfang im Sommer glücklicherweise die meisten Leute noch in Persona im Büro kennenlernen. Das hat mir besonders am Anfang sehr geholfen mich einzufinden, sodass ich auch in Zeiten von mehr Home-Office und ausschließlich Video-Konferenzen mich nie verloren fühle.

Der Arbeitsalltag und die Kontakte untereinander sind zu diesen Zeiten einfach etwas anderes aber ich bin mir sicher guten Gewissens sagen zu können, dass das Team der UNO-Flüchtlingshilfe das Beste daraus macht und den Zusammenhalt nicht verliert.

Wie läuft ein FSJ eigentlich insgesamt ab, und was macht ihr insbesondere bei eurem FSJ bei der UNO-Flüchtlingshilfe?

Jette: Ein Freiwilliges Soziales Jahr ist aufgeteilt in die Arbeit in der Einsatzstelle und in Seminare, die vom FSJ-Träger organisiert werden. Innerhalb des Jahres absolviert man 25 Seminartage und den Rest arbeitet man in der Einsatzstelle. Die Seminare bieten Abwechslung vom Arbeitsalltag und vor allem einen Austausch mit anderen FSJ-ler*Innen.

Die meiste Zeit verbringt man aber mit der Arbeit. Für mich sieht das bei der UNO-Flüchtlingshilfe konkret so aus: Ich setze mich morgens an meinen Laptop und beginne damit meine Mails zu checken. Später am Morgen treffen wir uns dann alle zum gemeinsamen digitalen Stand-Up per Video. Meine spezifischen Aufgaben im Team Spenderkommunikation liegen zum einen im Spenderservice und zum anderen in der Unterstützung des Fundraising-Teams.

Den Spenderservice kann man sich wie einen Kundenservice in einem Unternehmen vorstellen. Es ist quasi die Schnittstelle zwischen Spender*Innen und dem Team. Dort telefoniere ich viel, schreibe Mails, erstelle Quittungen und Briefe und pflege die Datenbank. Dieser Bereich ist vor allem zu Pandemiezeiten schön, da man in ständigem (zwar nur telefonischen) Kontakt mit anderen Menschen steht. Dort habe ich auch ganz viel über den Umgang mit Menschen lernen können.

Im Fundraising-Bereich wird es etwas kreativer. Dort arbeite ich mit Agenturen an der Erstellung verschiedener Materialien wie Broschüren und Flyern und übernehme Koordinationsaufgaben. Grundsätzlich ist aber die Regel: du kannst das machen worauf du am meisten Lust hast! Hier sind alle offen und kooperativ, sodass du bestimmt etwas findest, was dir Spaß macht.

Katha: Mein Tag startet ähnlich wie Jettes. Da wir aber in zwei verschiedenen Teams sind, unterscheiden sich unsere Aufgaben sehr stark. Ich bin im Team Kommunikation und unterstütze hauptsächlich im Online-Bereich.

Zum Beispiel helfe ich oft mit, Informationen für die Website zu recherchieren oder kleine Texte zu bestimmten Themen zu verfassen, die auf der Seite dann veröffentlicht werden. Die Recherche ähnelt ein bisschen Detektivarbeit. Manchmal muss man sehr tief graben, um die richtigen Zahlen, Fotos oder Quellen zu finden.

Ich arbeite im Moment auch viel mit Adobe Premiere Pro und bearbeite Videos, die dann auch auf der Website oder den Social-Media-Kanälen veröffentlicht werden. Es ist auch von Vorteil gut Englisch zu können, denn der UNHCR stellt viele Informationen oder Videos auf Englisch zur Verfügung, die übersetzt werden müssen.

Ab und zu unterstütze ich auch beim Community Management. Das heißt, die Fragen und Kommentare, die zum Beispiel bei Facebook gepostet werden, zu beantworten. Dabei lernt man auch mit anderen Meinungen richtig umzugehen.
Zum Tagesablauf kann man zudem sagen, dass die Arbeits-, Urlaubs- und Pausenzeiten, besonders in der Corona-Zeit, sehr flexibel sind. Das kennt man aus der Schule so gar nicht.

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FSJ-lerin Jette

Dein Jahr bei der UNO-Flüchtlingshilfe - das ist mit einem FSJ bei uns möglich.

 

 

Was ist das Beste an eurem FSJ?

Katha: Die Aufgaben machen Spaß und sind in einem sehr interessanten Themenfeld. Flucht und Flüchtlingsschutz ist ein hochaktuelles und wichtiges Thema. Außerdem lernt man viel Neues. Sowohl Soft Skills (menschliche, soziale Fähigkeiten), zum Beispiel wie man mit verschiedenen Menschen kommuniziert, als auch Hard Skills (fachliche Kompetenzen), zum Beispiel wie man ein Video bearbeitet. Besonders gefällt mir in der UNO-Flüchtlingshilfe die Arbeitsatmosphäre, denn es herrscht ein guter Zusammenhalt und meine Arbeit wird wertgeschätzt.

Jette: Für mich ist das Beste an meinem FSJ so viele neue Dinge gelernt zu haben, von denen ich vorher absolut nichts wusste. Außerdem durfte ich wundervolle und inspirierende Menschen kennenlernen und einen realistischen Einblick über die Arbeit in einer NGO bekommen.

Ich bin mir sicher, dass diese Erfahrung auch langfristig wegweisend ist für mich und ich an vielen Stellen auch berufsorientierungsbezogen weiter gekommen bin.


Welche Tipps könnt ihr zukünftigen FSJler*innen mit auf den Weg geben?

Jette: Am Anfang ist es normal, nach acht Stunden todmüde zu sein. Alle wissen das und nehmen darauf in den ersten Wochen extrem Rücksicht. Außerdem ist es mir wichtig zu sagen, dass es auch normal ist, vieles noch nicht zu können, aber genau dafür ist das FSJ ja da, um zu lernen. Also keinen Kopf machen, hier wird alles erklärt und du kannst auch 10x nachfragen

Katha: Das kann ich nur unterschreiben! Man wird von heute auf morgen in eine komplett neue Situation geworfen und daran muss man sich erstmal gewöhnen, aber das Team der UNO-Flüchtlingshilfe unterstützt dich dabei. Jede*r weiß, dass man (in den meisten Fällen) gerade von der Schule kommt. Deswegen brauchst du dir keinen Stress zu machen, alles direkt perfekt zu können. Es ist noch kein Meister vom Himmel gefallen. Habe auch keine Angst davor, es anzusprechen, wenn du zu viele oder zu wenige Aufgaben hast. Genieße das Jahr und habe Spaß, denn es ist wirklich eine einmalige Erfahrung.

 

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