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Vielfalt als Gewinn für alle

2015 entstand aus einer Bachelorarbeit die Idee zu Workeer – heute Deutschlands führender Jobplattform für internationale und geflüchtete Talente. Zehn Jahre später zeigt sich: Wenn Menschen Chancen bekommen, profitieren alle – Geflüchtete, Unternehmen und Gesellschaft.

Verantwortung übernehmen


David Jacob, Co-Founder & Head of Product Workeer, erzählt in diesem Blog, wie die Idee entstand, eine Plattform zu gründen, die sowohl neu angekommenen Geflüchteten als auch Unternehmen, die dringend Fachkräfte suchen, hilft:


Als Angela Merkel im Sommer 2015 den berühmten Satz „Wir schaffen das“ sagte, war das für mich kein politisches Programm, sondern eine Haltung: Verantwortung übernehmen, Türen öffnen. Dieser Moment hat mich geprägt. Ich selbst stand kurz vor dem Abschluss meines Bachelors in Kommunikationsdesign und wusste sofort, dass ich meine Bachelorarbeit einer Frage widmen möchte, die mich damals wie heute bewegt: Wie können Geflüchtete in Deutschland ankommen und echte Chancen auf Teilhabe erhalten?

Schon damals beobachtete ich zwei Dinge: Auf der einen Seite viele Geflüchtete, motiviert und teils hochqualifiziert, die jedoch vor großen Hürden auf dem Arbeitsmarkt stehen. Darunter fehlende Netzwerke, Sprachbarrieren und komplizierte Fragen zur Anerkennung ihrer Abschlüsse. Auf der anderen Seite die Unternehmen, die dringend Talente suchen, nicht nur aus Solidarität, sondern auch wegen des damals schon und heute umso mehr spürbaren Fachkräfte- und Arbeitskräftemangels. Aus dieser Beobachtung entwickelte ich die Idee zu Workeer, der ersten und heute führenden Jobplattform speziell für internationale und geflüchtete Talente.

Fortschritte und Herausforderungen

Zehn Jahre später wirkt es, als hätte sich in der Arbeitsmarktintegration viel bewegt – zumindest auf den ersten Blick: Nach acht Jahren in Deutschland liegt die Erwerbstätigenquote geflüchteter Männer bei 86 Prozent und damit sogar über dem Schnitt der männlichen Gesamtbevölkerung (81 Prozent). Gleichzeitig bleibt die Kluft zwischen Männern und Frauen groß und es zeigt sich, wie langwierig Integration oft ist: Acht Jahre bis zu diesem Punkt sind eine lange Zeit.

Bis heute sind es die individuellen Erfolgsgeschichten, die mich daran erinnern, warum wir tun, was wir tun. Wir wollen, dass es für Menschen leichter wird, in Deutschland neu anzufangen und Teil dieser Gesellschaft zu werden. Integration über den Arbeitsmarkt ist dafür ein wichtiger Hebel und diese persönlichen Geschichten verdeutlichen das. Nicht nur, aber insbesondere in Zeiten eines erstarkenden Rechtsextremismus, ist es heute wichtiger denn je, darüber zu sprechen. 

Wenn Chancen zu Erfolgsgeschichten werden

Eine dieser Geschichten ist die von Olena (Name geändert), die 2022 vor dem Krieg in der Ukraine nach Deutschland floh. Heute nennt sie Berlin ihr Zuhause. Über Workeer fand sie eine Anstellung als Verkäuferin in einem Museumsshop. Ein erster Schritt, um in der neuen Umgebung Fuß zu fassen. Umso größer war die Freude, als uns vor Kurzem die Nachricht erreichte, dass sie inzwischen die Leitung des Shops übernommen hat. Solche Entwicklungen zeigen deutlich, wie schnell sich Talente entfalten können, wenn sie eine faire Chance bekommen.

Ähnlich erging es Radwan, der bereits 2014 aus seinem Heimatland Syrien nach Deutschland gekommen ist. Seine Leidenschaft für IT führte ihn zunächst zu einem Weiterbildungsprogramm. Über Workeer fand er schließlich eine Anstellung bei einem Unternehmen in der sächsischen Landeshauptstadt Dresden. Für das Unternehmen war er ein echter Glücksgriff: Radwan schließt nicht nur Lücken im IT-Bereich, sondern überzeugte seinen Vorgesetzten auch durch seine große Lernbereitschaft. Radwans Geschichte zeigt eindrücklich, dass Integration über den Arbeitsmarkt gelingen kann.

Genau das ist unser Antrieb: Menschen zu unterstützen, schnell Arbeit zu finden und Teil dieser Gesellschaft zu werden und gleichzeitig Unternehmen mit motivierten Talenten zusammenzubringen. Doch am Ende geht es uns mehr als um einzelne Jobs. Wir wollen zeigen, dass Vielfalt ein Gewinn für alle ist.

Wir freuen uns, wenn Sie Anmerkungen oder Feedback zu unseren Blogbeiträgen hinterlassen. Um eine faire und sachliche Diskussionskultur zu gewährleisten und sicherzustellen, dass die Kommentare unseren Communitystandards entsprechen, werden die Beiträge nach einer kurzen Überprüfung freigegeben.

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Bemerkungen :

  • user
    Birgit Dresen Lenz 28. September 2025 um 18:19
    Workeer ... wow, eine besonders herzige Idee ... und ein so gutes Gefühl, dass die Idee realisiert wurde. Hoffe sehr, dass es nicht nur um "profitieren" und Gewinn geht ... sondern auch, dass Menschen eine Arbeit finden, bei der es ihnen wirklich gut geht und ihnen auch ein Leben ermöglicht ?! Ausbeutung, Mobbing, ... bleibt leider ein Thema für alle Menschen, weltweit !