Vormundschaften unterstützen minderjährige Flüchtlinge in Deutschland
Die UNO-Flüchtlingshilfe Stiftung unterstützt dieses Jahr erstmalig das Projekt AKINDA - Berliner Netzwerk Einzelvormundschaft, das unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten in Deutschland hilft.
Seit 2015 unterstützt die UNO-Flüchtlingshilfe mit jährlich rund 7.000 Euro diese für unbegleitete, minderjährige Flüchtlinge so wichtige Arbeit. Mit dem Betrag können drei Vormundschaften finanziert werden. Um die Unterstützung unabhängig vom Spendeneingang weiterhin verlässlich unterstützen zu können, wurde AKINDA 2021 von der UNO-Flüchtlingshilfe Stiftung als Förderprojekt aufgenommen.
AKINDA – schult, vermittelt und berät ehrenamtliche Vormünder für unbegleitete minderjährige Geflüchtete in Berlin.
Kinder und Jugendliche, die allein vor gewaltsamen Konflikten, Verfolgung oder Naturkatastrophen auf der Flucht sind, sind in besonderer Weise von Armut und Ausgrenzung betroffen. Um den unbegleiteten minderjährigen Geflüchteten (UMFs) das Ankommen in Deutschland zu erleichtern, hat sich vor über 20 Jahren AKINDA Berlin gegründet und arbeitet unter dem Dach von XENION – Psychosoziale Hilfen für politisch Verfolgte e.V.
Über 100.000 unbegleitete minderjährige Geflüchtete wurden in den Jahren 2015-2018 in Deutschland aufgenommen. 2020 sind in Berlin – trotz der coronabedingten Beschränkungen – knapp 500 unbegleitete minderjährige Geflüchtete neu angekommen, aktuell sind es ca. zwei pro Tag.
Wir haben uns getroffen, waren in Berlin unterwegs und haben miteinander geredet. Ich habe ihm ein bisschen die Stadt gezeigt. Er hat angefangen, Fußball zu spielen, geht inzwischen einmal in der Woche schwimmen und tanzt begeistert Breakdance.
Eliaz nahm an den Schulungen von AKINDA teil und kümmert sich nun um den jungen Flüchtling aus Burkina Faso, der mittlerweile vor dem Übergang von der Willkommensklasse in die Regelklasse steht.
Wie arbeitet AKINDA?
AKINDA unterstützt Menschen, die eine ehrenamtliche Einzelvormundschaft für unbegleitete Minderjährige übernehmen möchten. AKINDA bietet Schulungen für die Ehrenamtlichen an, berät sie und vermittelt schließlich die unbegleiteten Minderjährigen.
Während sich ein Amtsvormund von der Behörde um bis zu 50 Mündel kümmern muss, unterstützen die Ehrenamtlichen Vormünder mit Hilfe von AKINDA jeweils ein Mündel. So können sie auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder und Jugendlichen eingehen.
Die Maßnahmen fördern die Vertrauensbeziehungen zwischen den Geflüchteten und den Vormündern und wirken damit stabilisierend auf die jungen Menschen. Gleichzeitig wird das zivilgesellschaftliches Engagement der Ehrenamtlichen gestärkt und die allgemeine Sensibilisierung der Gesellschaft für die Situation von minderjährigen Geflüchteten gefördert.
Mit Hilfe der Förderung durch die UNO-Flüchtlingshilfe Stiftung können drei Vormundschaften für die Projektlaufzeit von einem Jahr (2021-2022) gefördert werden.