Gewalt destabilisiert eines der ärmsten Länder der Welt
(Stand: Dezember 2024)
Die Sicherheitssituation in der nördlichsten Provinz Mosambiks, Cabo Delgado, verschlechtert sich weiter. Die anhaltende Gewalt und zunehmenden Berichte über Entführungen, Zwangsrekrutierung und geschlechtsspezifische Gewalt bewaffneter Gruppen sorgen für eine instabile Lage in Mosambik, das zu den ärmsten Ländern der Welt zählt.
Der Tropensturm Chido hatte im Dezember 2024 den Norden Mosambiks getroffen und in den Provinzen Cabo Delgado und Nampula schwere Schäden angerichtet. Durch heftige Regenfälle und starke Winde wurden Häuser zerstört, Tausende Menschen vertrieben und Straßen sowie Kommunikationsnetze erheblich beschädigt, was die Hilfsmaßnahmen in einer ohnehin durch Vertreibung belasteten Region erschwert. Der UNHCR zeigt sich besorgt über die Auswirkungen auf die betroffenen Gemeinschaften und leistet in Zusammenarbeit mit der mosambikanischen Regierung sowie humanitären Partnern schnelle Unterstützung.
Im August 2020 eskalierte die Gewalt islamistischer Gruppen gegen die Zivilbevölkerung, so dass der UNHCR Nothilfemaßnahmen für die Binnenvertriebenen in Mosambik aufnahm, um auf die wachsenden humanitären Bedürfnisse zu reagieren. Noch immer ist die Sicherheitslage in Cabo Delgado schwierig.
Mosambik beherbergt rund 24.000 Flüchtlinge und Asylsuchende, während mehr als 570.000 Menschen aufgrund der Gewalt nichtstaatlicher bewaffneter Gruppen und rund 140.000 Menschen aufgrund der verheerenden Auswirkungen der Klimakrise intern vertrieben werden. Der Tropische Wirbelsturms Freddy im Februar und März 2023, ein Jahr nach dem verheerenden Wirbelsturm Gombe, betraf über eine Million Menschen, zerstörte die Infrastruktur und verdrängte rund 184.000 Menschen.
Der UNHCR versorgt Geflüchtete mit Hilfsgütern und Unterkünften und hilft bei der Suche nach verlorenen Angehörigen.
Ich wünschte, der Konflikt würde aufhören. Ich will nicht, dass andere Menschen das durchmachen müssen, was ich gerade durchmache.
Suabo, 40, floh vor Angriffen aus der Küstenstadt Palma. Ihren Mann und drei Kinder hat sie seither nicht mehr gesehen und hofft jeden Tag auf eine Nachricht von ihnen.
Fluchtursache: Naturkatastrophen
Mosambik gehört zu den Ländern, die weltweit am stärksten von klimabedingten Gefahren wie Zyklonen, tropischen Stürmen, Überschwemmungen und Dürre betroffen sind. Wiederholt forderten Zyklone in den vergangenen Jahren Menschenleben. Mit starken Winden und Überschwemmungen zerstörten sie viele Häuser und beschädigten die Infrastruktur.
2022 wurden bereits fünf tropische Stürme und Zyklone in Mosambik gezählt. Im März 2022 waren 736.000 Menschen vom Zyklon Gombe betroffen. Fast 130.000 Menschen mussten ihre Häuser und Dörfer verlassen. Ein Jahr später, im Februar und März 2023, hat der Zyklon Freddy mehr als eine Millionen Menschen betroffen, die Infrastruktur zerstört und zur Vertreibung von 184.000 Menschen geführt.
Wiederaufbau nach Zyklon Gombe
Was tut der UNHCR?
Der UNHCR
- unterstützt die Regierung bei der Prüfung des Flüchtlingsstatus, bei der Dokumentation von Asylsuchenden und Flüchtlingen sowie bei Maßnahmen zum Schutz von Kindern,
- identifiziert und unterstützt Menschen, die einem erhöhten Risiko von sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt ausgesetzt sind,
- liefert grundlegende Hilfsgüter und Unterkünfte an Binnenvertriebene,
- unterstützt die Integration von Geflüchteten in den Gastgemeinden,
- setzt sich für einen verbesserten Zugang zu Bildung für Geflüchtete ein,
- fördert den Erhalt von Staatsbürgerschaften für Flüchtlings- und Asylbewerberkinder, die im Land geboren wurden und unterstützt den Einbürgerungsprozess von anerkannten Flüchtlingen.
Finanzieller Bedarf
Der finanzielle Bedarf des UNHCR für die Notfallhilfe in Mosambik in 2023 lag bei insgesamt 47,5 Millionen US-Dollar. Der UNHCR bittet dringend um zusätzliche Mittel, um die wichtigsten Hilfsmaßnahmen für Flüchtlinge und Vertriebene durchführen zu können.
So können Sie helfen
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