Gewalt destabilisiert eines der ärmsten Länder der Welt
(Stand: Februar 2025)
Mosambik zählt zu den ärmsten Ländern der Welt. Unruhen und Proteste nach den Präsidentschaftswahlen im Oktober 2024 führte zu Flucht von über 8.000 Menschen in die Nachbarländer Malawi und Eswatini. Noch immer ist die Situation in Mosambik angespannt. In Mosambik selbst leben über 33.000 Flüchtlinge und Asylsuchende, während mehr als 700.000 Menschen aufgrund der Gewalt nichtstaatlicher bewaffneter Gruppen und der verheerenden Stürme intern vertrieben sind. Ein Drittel der Flüchtlinge lebt in der Flüchtlingssiedlung Maratane in der nördlichen Provinz Nampula.
Auch in der nördlichsten Provinz Mosambiks, Cabo Delgado, ist die Sicherheitssituation weiterhin angespannt. Seit 2015 verüben islamistische Terrorgruppen Anschläge. Die anhaltende Gewalt bewaffneter Gruppen und Berichte über Entführungen, Zwangsrekrutierung und geschlechtsspezifische Gewalt sorgen für eine instabile Lage.
Tropenstürme hatten im Dezember 2024 den Norden Mosambiks getroffen und in den Provinzen Cabo Delgado und Nampula schwere Schäden angerichtet. Durch heftige Regenfälle und starke Winde wurden Häuser zerstört, Tausende Menschen vertrieben und Straßen sowie Kommunikationsnetze erheblich beschädigt, was die Hilfsmaßnahmen in einer ohnehin durch Vertreibung belasteten Region erschwert.
Der UNHCR versorgt Geflüchtete mit Hilfsgütern und Unterkünften und hilft bei der Suche nach verlorenen Angehörigen.

Ich wünschte, der Konflikt würde aufhören. Ich will nicht, dass andere Menschen das durchmachen müssen, was ich gerade durchmache.
Suabo, 40, floh vor Angriffen aus der Küstenstadt Palma. Ihren Mann und drei Kinder hat sie seither nicht mehr gesehen und hofft jeden Tag auf eine Nachricht von ihnen.
Fluchtursache: Naturkatastrophen
Mosambik gehört zu den Ländern, die weltweit am stärksten von klimabedingten Gefahren wie Zyklonen, tropischen Stürmen, Überschwemmungen und Dürre betroffen sind. Wiederholt forderten Zyklone in den vergangenen Jahren Menschenleben. Mit starken Winden und Überschwemmungen zerstörten sie viele Häuser und beschädigten die Infrastruktur.
2022 wurden bereits fünf tropische Stürme und Zyklone in Mosambik gezählt. Einer davon, Gombe, richtete große Zerstörungen im März 2022 an. Ein Jahr später, im Februar und März 2023, hat der Zyklon Freddy mehr als eine Millionen Menschen betroffen, die Infrastruktur zerstört und zur Vertreibung von 184.000 Menschen geführt.
Im Dezember 2024 haben die Wirbelstürme Chido und Dikeledi im Norden des Landes erneut eine Spur der Verwüstung hinterlassen. Über 730.000 Menschen waren von den Stürmen betroffen. Besonders hart sind die Auswirkungen auf die Menschen, die schon durch den bewaffneten Konflikt im Norden und die Unruhen nach den Wahlen im Oktober 2024, gezwungen waren, ihre Dörfer und Städte zu verlassen.
Wiederaufbau nach Zyklon Gombe
Nothilfe und Unterstützung von Flüchtlingen und Binnenvertriebenen
Die anhaltende Unsicherheit erschwert den Wiederaufbau, der durch die Wirbelstürme zerstörten Infrastruktur. Gewalt und Plünderungen haben die Verteilung von Nahrungsmitteln und Unterkünften in mehreren Distrikten in Cabo Delgado unterbrochen, während in mehreren Gebieten in Nampula und Cabo Delgado der Zugang für humanitäre Hilfe durch die Sicherheitslage behindert wurde.
Der UNHCR
- unterstützt die Regierung bei der Prüfung des Flüchtlingsstatus, bei der Dokumentation von Asylsuchenden und Flüchtlingen sowie bei Maßnahmen zum Schutz von Kindern,
- identifiziert und unterstützt Menschen, die einem erhöhten Risiko von sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt ausgesetzt sind,
- liefert grundlegende Hilfsgüter und Unterkünfte an Binnenvertriebene,
- unterstützt die Integration von Geflüchteten in den Gastgemeinden,
- setzt sich für einen verbesserten Zugang zu Bildung für Geflüchtete ein,
- fördert den Erhalt von Staatsbürgerschaften für Flüchtlings- und Asylbewerberkinder, die im Land geboren wurden und unterstützt den Einbürgerungsprozess von anerkannten Flüchtlingen.
Finanzieller Bedarf
Da Mosambik mit den sich überlagernden Auswirkungen von Konflikten, Wetterextremen und politischen Spannungen zu kämpfen hat, ist die internationale Unterstützung unerlässlich. Der UNHCR benötigt zusätzliche Mittel, um die Unterstützung für die betroffenen Gemeinschaften zu erhöhen. Der finanzielle Bedarf des UNHCR für die Notfallhilfe in Mosambik für 2024 lag bei insgesamt 49 Millionen US-Dollar., der jedoch 47 Prozent finanziert wurde.
Der UNHCR bittet dringend um zusätzliche Mittel, um die wichtigsten Hilfsmaßnahmen für Flüchtlinge und Vertriebene durchführen zu können.

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