Unabhängige Rechtsberatung für Geflüchtete
An 35 Standorten deutschlandweit beraten sogenannte „Refugee Law Clinics“ geflüchtete Menschen im Asyl- und Aufenthaltsrecht. (Jura-)Studierende unterstützen Ratsuchende in allen Phasen des Asylverfahrens, angefangen bei der Anhörung vor dem Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) bis hin zu aufenthaltsrechtlichen Perspektiven nach Abschluss des Asylverfahrens. Hierbei geht es nicht nur um die rechtlich-fachliche Expertise, sondern auch um persönliche Begleitung und Betreuung.
Wieso unabhängige Rechtsberatung für Flüchtlinge?
Geflüchtete, die erst vor kurzem in Deutschland angekommen sind, sehen sich mit einem für sie völlig fremden Umfeld konfrontiert. Die bürokratischen Strukturen und das Asyl- und Aufenthaltsverfahren sind komplex. Hinzu kommen sprachliche Hürden sowie der Kostenpunkt professioneller Rechtshilfen. Fachliche sowie persönliche Unterstützung finden die Betroffenen in unabhängigen Rechtsberatungsstellen, wie den Refugee Law Clinics, die zum größten Teil ehrenamtlich arbeiten und ihre Hilfe so kostenlos anbieten können.
Wie arbeitet eine Refugee Law Clinic?
Die Refugee Law Clinics haben es sich zum Ziel gemacht, hilfesuchende Flüchtlinge juristisch zu beraten. Um eine professionelle Beratung zu gewährleisten, werden die zukünftigen Berater*innen zunächst im Rahmen einer mehrteiligen Veranstaltungsreihe im Asyl- und Aufenthaltsrecht ausgebildet. Während einige Universitäten diese Kurse finanziell unterstützen, müssen sich andere vollständig selbst organisieren. Der Dachverband der Refugee Law Clinics Deutschland e.V. gleicht diese finanziellen Unterschiede mit Hilfe der Fördermittel der UNO Flüchtlingshilfe aus und treibt so voran, dass sich die Weiterbildung der studentischen Berater*innen an allen der Clinics größtenteils an den gleichen Standards messen kann. Über die finanzielle Förderung der Refugee Law Clinics hinaus organisiert der Dachverband regelmäßig regionale sowie bundesweite Netzwerktreffen, die den Austausch zwischen den Engagierten ermöglichen.
Die UNO-Flüchtlingshilfe unterstützt die Arbeit der Refugee Law Clinics in der Projektlaufzeit mit 46.700 Euro.