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Ein Triumph der Widerstandskraft

Bei den Paralympischen Spielen in Paris 2024 ragt eine Geschichte besonders heraus – die außergewöhnliche Reise des Flüchtlingsteams. Trotz aller Widrigkeiten haben diese Athlet*innen nicht nur auf der Weltbühne mitgekämpft, sondern Millionen Menschen weltweit mit ihrer Widerstandskraft, Entschlossenheit und ihrem unerschütterlichen Willen inspiriert.

Ein historischer Auftakt

Die Eröffnungsfeier der Paralympischen Spiele in Paris 2024 begann mit einem kraftvollen Moment, als das größte Flüchtlings-Paralympics-Team aller Zeiten unter dem Applaus der Zuschauer*innen durch die berühmte Champs-Élysées und auf den Place de la Concorde zog. Dieser Moment war mehr als nur ein symbolischer Akt; er war ein Beweis für den unglaublichen Mut und die Ausdauer der Athlet*innen, die unvorstellbare Herausforderungen überwunden haben, um den Höhepunkt ihrer sportlichen Karriere zu erreichen.

Es ist das dritte Mal, dass das Flüchtlings-Paralympics-Team bei den Spielen antritt. Das erste Team, bestehend aus zwei Flüchtlingssportlern, nahm in Rio 2016 teil. Für Tokio 2020 wuchs das Team auf sechs Athlet*innen an. In Paris treten die acht Flüchtlingssportler*innen und zwei Betreuer*innen in sechs der 22 Sportarten an: Para-Leichtathletik, Para-Kraftdreikampf, Para-Tischtennis, Para-Taekwondo, Para-Triathlon und Rollstuhlfechten.

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Über Grenzen hinweg

Jeder der acht Athlet*innen, die dieses bemerkenswerte Team bilden, hat eine einzigartige Geschichte zu erzählen. Sie stehen stellvertretend für mehr als 120 Millionen Vertriebene weltweit, darunter mindestens 18 Millionen Menschen mit Behinderungen, denen der Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen oft erschwert wird, ganz zu schweigen von der Möglichkeit, Sport auf Spitzenniveau zu betreiben.

MEHR ZU FLÜCHTLINGEn MIT BEHINDERUNG

Der Erfolg des Flüchtlings-Paralympics-Teams zeigt, dass Sport eine starke Botschaft der Hoffnung und des Durchhaltevermögens senden kann. Ihre Teilnahme an den Spielen macht deutlich, dass Menschen, die große Herausforderungen bewältigen müssen, dennoch bedeutende Erfolge erzielen können.

Filippo Grandi, der Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen, unterstrich die Bedeutung ihrer Teilnahme:


Dieses bemerkenswerte Team erinnert uns daran, wie wichtig es ist, dass Menschen mit Behinderungen die Chance haben, gleichberechtigt und vollständig an der Gesellschaft teilzunehmen."

Zweimal Bronze: Ein Meilenstein für das Team

Ein Highlight der Spiele war Zakia Khudadadis Gewinn der Bronzemedaille im Para-Taekwondo. In der Kategorie K44-47kg sicherte sie die erste Medaille für das Flüchtlings-Paralympics-Team überhaupt. Khudadadi, die heute in Frankreich lebt, setzt sich für die Rechte von Frauen auf der ganzen Welt ein und geriet nach einer erschütternden Flucht aus ihrem Heimatland Afghanistan nur wenige Tage vor Tokio 2020 in die Schlagzeilen. 

Diese Medaille ist für alle Flüchtlinge auf der Welt“, 

sagt sie und betont, wie wichtig es ist, auch in schwierigen Zeiten an den eigenen Zielen festzuhalten. 

Der Läufer Guillaume Junior Atangana lief zusammen mit seinem Begleitläufer und ebenfalls Flüchtling Donard Ndim Nyamjua im Stade de France eine beeindruckende persönliche Bestzeit von 50:89 im 400-Meter-Lauf und holte damit die zweite Medaille für das Team. 

In seiner frühen Kindheit verschlechterte sich Juniors Sehkraft allmählich, bis er im Alter von 12 Jahren sein Augenlicht vollständig verlor und seinen Traum vom Profifußball aufgab. Das Laufen half ihm, sein Selbstvertrauen und seine Liebe zum Sport wiederzufinden. „Als ich gerade mein Augenlicht verloren hatte, war es nicht leicht für mich; ich hatte Angst vor dem Gehen. Aber wenn ich rannte, hatte ich keine Angst mehr“, sagt er.

Sein Erfolg bei den Paralympischen Spielen soll eine Botschaft an Flüchtlinge und Menschen mit Behinderungen senden: 

Ich möchte der Welt zeigen, dass blind zu sein nicht bedeutet, dass dein Leben vorbei ist; du kannst immer noch großartige Dinge tun.“

Wir gratulieren Zakia Khudadadi, Guillaume Junior Atangana und seinem Begleitläufer Donard Ndim Nyamjua ganz herzlich zum Gewinn der Bronzemedaillie sowie dem ganzen Team zu ihrer außergewöhnlichen Leistung!

Mit bereits zwei Medaillen übertrifft das paralympische Flüchtlingsteam die besondere Leistung des olympischen Flüchtlingsteams, das bei den Spielen von Paris 2024 mit dem Gewinn seiner ersten Medaille, einer Bronzemedaille im Frauenboxen, einen historischen Erfolg erzielte. 

Der UNHCR arbeitet mit dem IPC, dem Internationalen Olympischen Komitee und der Olympic Refuge Foundation zusammen, um Flüchtlinge bei den Olympischen und Paralympischen Spielen in Paris zu unterstützen.

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