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Ukraine: Auf der Flucht im eigenen Land Flucht aus der Ukraine: „Wir hatten keine Wahl.“ UNHCR-Statement zur Lage in der Ukraine 

Nothilfe Ukraine: So hilft der UNHCR

Der UNHCR ist seit 1994 in der Ukraine aktiv und in allen Nachbarländern vertreten. So konnte direkt eine umfassende Hilfsaktion sowohl innerhalb der Ukraine als auch in den Nachbarländern gestartet werden.

Seit dem 24. Februar ist großes Leid über die Menschen in der Ukraine gekommen. Auf der Flucht vor Bomben und Gefechten sind bereits über 5,2 Millionen Menschen auf der Flucht über internationale Grenzen und über 7,1 Millionen Binnenvertriebenen innerhalb des Landes – und jeden Tag werden es mehr.

Der UNHCR warnt, dass der Bedarf an humanitärer Hilfe exponentiell ansteigt. Zusätzlich zu den Menschen, die fliehen mussten, benötigen rund 13 Millionen Menschen in den am stärksten vom Krieg betroffenen Gebieten in der Ukraine humanitäre Hilfe und Schutz. Viele Menschen sind in umkämpften Städten und Regionen eingeschlossen und haben weder Nahrung und sauberes Wasser noch Medikamente. 

Wie der UNHCR in der Ukraine hilft

Humanitäre Hilfe innerhalb einer Militäroffensive zu den Menschen zu bringen, ist extrem herausfordernd. Der UNHCR hat die Ukraine zu einem Notfall der Stufe Drei erklärt. Das ist die höchste Notfall-Stufe überhaupt, bei der umfassende Hilfsoperationen in Gang gesetzt werden.

Seit Wochen werden zusätzliche Hilfsgüter aus den weltweiten UNHCR-Warendepots in die Region eingeflogen. Dort, wo es die Sicherheitslage zulässt, verteilen UNHCR-Helfer*innen Nothilfepakete mit Basishilfsgütern, wie Decken und Wasserkanistern. Dazu stehen sie in Kontakt mit lokalen Partnerorganisationen sowie Vertreter*innen von Binnenvertriebenengemeinschaften, um die Bedürfnisse zu erheben und sichere Orte für die Betroffenen zu finden.

In Sammelunterkünften werden Menschen mit dem Lebensnotwendigsten sowie Bargeld versorgt. Über Hotlines werden Binnenvertriebene und Menschen in Not auch mit wichtigen Informationen versorgt. 

Wie der UNHCR in den Nachbarländern hilft

In den Nachbarländern unterstützt der UNHCR die Vorbereitungen und laufenden Operationen der jeweiligen Behörden und lokalen Hilfsorganisationen, um den Flüchtlingen, die über die Grenzen kommen, angemessen helfen zu können und den notwendigen Schutz der Menschen zu gewährleisten. Dazu wurden in die Vertretungen in Ungarn, Polen, Rumänien, Belarus, Moldawien und in der Slowakei zusätzliche Helferinnen und Helfer geschickt.

Der UNHCR unterstützt die Behörden bei der Registrierung von Neuankömmlingen. Das erleichtert die Identifizierung der am stärksten gefährdeten Personen und Personen mit besonderen Bedürfnissen wie unbegleitete Kinder, ältere Menschen, Menschen mit Behinderungen und andere Personen, die von einer Vertreibung besonders bedroht sind. Sie erhalten essenzielle Hilfen und Zugang zu aufnehmende Institutionen. Gleichzeitig kann so der Hilfsbedarf festgestellt werden. 

90 Prozent der Geflüchteten sind Frauen und Kinder. Um sie zu schützen, wurde eine Informationskampagne „Stay safe“ ins Leben gerufen, die über die Gefahren von Menschenhandel und sexueller Ausbeutung aufklärt. Gleichzeitig werden in den Transitregionen sogenannte „Blue Dots“ eingerichtet: Dies sind sichere Räume, in denen Familien, Kinder und besonders gefährdete Geflüchtete für kurze Zeit Schutz und Hilfe erhalten. 

Polen

Seit Beginn des Krieges in der Ukraine im Februar trafen über 3,6 Millionen Flüchtlinge in Polen ein, die meisten von ihnen Frauen und Kinder sowie ältere Menschen und Menschen mit Behinderungen. UNHCR-Mitarbeiter*innen arbeiten an den Grenzübergängen, um den Schutz jedes Geflüchteten sicherzustellen. Wartende Flüchtlinge werden so schnell wie möglich mit Thermodecken, Wasser und Lebensmitteln versorgt.

In Zusammenarbeit mit polnischen Hilfsorganisationen erhalten besonders gefährdete Flüchtlingsfamilien in Polen Bargeldhilfen. Gleichzeitig werden sogenannte Blue Dots aufgebaut, um die gefährdetsten Gruppen, wie allein reisende Kinder, zu versorgen. Die meisten Flüchtlinge erkundigen sich hier nach medizinischen Leistungen, Transportmöglichkeiten und finanzieller Unterstützung bzw. Bargeldhilfe. Die bereitgestellten Informationsangebote des UNHCR werden nicht nur in Person in Anspruch genommen, sondern auch online ist die Hilfswebseite des UNHCR Polens mehre Millionen genutzt worden.

Von Polen aus werden außerdem LKW-Konvois mit Hilfsgütern in die Ukraine entsandt. In den ersten drei Monaten wurden Binnenvertrieben in der Ukraine mit Hilfsgütern aus 151 Trucks versorgt.

Moldawien

Über 477,637 Geflüchtete haben sich bis Ende Mai in Moldawien in Sicherheit gebracht. Das kleine Land ist jedoch mit dem Zustrom von Menschen in Not überfordert. UNHCR-Mitarbeiter arbeiten an den Grenzübergängen, um die Weiterführung von Geflüchteten nach Rumänien und 6 weitere EU-Staaten zu organisieren.

“Dies ist der erste Konvoi heute, der die Menschen von der Grenze zwischen Moldawien und der Ukraine nach Rumänien bringt”, erklärt der UNHCR-Mitarbeiter Batyr Sapbyiev, der den Transport begleitet. “Es ist sehr wichtig, weil es hilft die Situation an den Grenzen zu entspannen. Die Aufnahmekapazitäten von Moldawien sind überfordert. In Rumänien können die Menschen versorgt warden und sie können wählen, ob sie bleiben oder in andere Länder weiterreisen.”

Slowakei

An den Grenzübergängen der Slowakei überwachen UNHCR-Mitarbeiter den Schutz und die Versorgung neu ankommender Flüchtlinge aus der Ukraine. Bis Ende Mai sind dort beinah 455.000 Geflüchtete angekommen. Besonders gefährdete Gruppen werden identifiziert und versorgt.

Ungarn

Knapp 671.000 Menschen haben sich bis Ende Mai über die Grenze nach Ungarn geflüchtet. UNHCR-Mitarbeiter vergewissern sich an den Grenzübergängen, dass die Flüchtlinge ihren Bedürfnissen entsprechend versorgt und geschützt werden. Wie auch in den anderen Ländern, werden Blue Dots aufgebaut, so dass die gefährdetsten Gruppen, wie allein reisende Kinder, versorgt werden können. 

Rumänien

In Rumänien sind bis Ende Mai über 989.000 Geflüchtete aus der Ukraine angekommen. UNHCR-Mitarbeiter stellen den Schutz und die Versorgung sicher. Die Flüchtlinge werden von lokalen Hilfsorganisationen versorgt.

Wenn Sie Familien auf der Flucht unterstützen möchten, dann helfen Sie bitte mit Ihrer Spende!
 

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