Teilen

Presse

11. Oktober: Weltmädchentag

Bildung schafft Perspektive

Afghanische Schülerinnen. © UNHCR/Behring

Anlässlich des Weltmädchentages (11.10.) fordert die UNO-Flüchtlingshilfe, dass Flüchtlingskinder, insbesondere Mädchen und junge Frauen auf der Flucht, konsequent Zugang zu den nationalen Bildungssystemen erhalten. In Ländern wie Afghanistan verschlechtern sich die Lebenssituation und Zukunftsperspektiven dramatisch. Dabei haben Mädchen vom Kindergarten bis zur Universität, in jedem Alter und auf jedem Niveau das Recht zu lernen.

„Talent kann sich nur entfalten, wenn es eine Chance bekommt: weltweit darf daher kein einziges Mädchen von Bildung ausgeschlossen sein. Es braucht die Anstrengungen Aller, um die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern zu beenden“, so Peter Ruhenstroth-Bauer, Nationaler Direktor der UNO-Flüchtlingshilfe.

Mädchen auf der Flucht
48 Prozent aller Menschen, die weltweit über Grenzen hinweg vertrieben werden, sind Frauen und Mädchen. Spezifische Fluchtursachen bei Mädchen sind neben sexueller Gewalt insbesondere die Auswirkungen von Kinderehen oder Genitalverstümmelungen. Zudem gehen in der Regel weniger Mädchen als Jungen in die Schule oder einer Ausbildung nach. Oft spielen dabei religiöse Überzeugungen, soziale und kulturelle Konventionen oder die Notwendigkeit, zu Hause zu helfen und sich um Geschwister zu kümmern, eine Rolle. Dementsprechend können weltweit mehr Mädchen als Jungen nicht lesen und schreiben, wodurch wiederum ihre beruflichen und persönlichen Perspektiven sinken.

Die UNO-Flüchtlingshilfe fordert daher, Mädchen weltweit zu stärken, indem ihnen Bildung ermöglicht wird, damit die Chancen auf ein selbstbestimmtes Leben steigen. Flüchtlingskinder sind jedoch insgesamt bei der Schulbildung deutlich benachteiligt: Während weltweit über 90 Prozent aller Kinder im Grundschulalter in die Schule gehen, sind es bei Flüchtlingskindern nur 68 Prozent. Und danach wird die Lücke noch dramatisch größer: Weltweit bekommen über 80 Prozent aller Kinder eine weiterführende Schulbildung  – unter Flüchtlingen sind es nur 37 Prozent.

Die Chance, sich durch eine Hochschulbildung zu qualifizieren, haben weltweit über 30 Prozent der jungen Menschen – jedoch nur sechs Prozent der Flüchtlinge. Im Vergleich zum Jahr 2019 bedeutet das zumindest einen Anstieg um drei Prozent. Dies geht aus dem jährlichen UNHCR-Bildungsbericht hervor. Insbesondere mit dem Stipendienprogramm DAFI (Deutsche Akademische Flüchtlingsinitiative Albert Einstein) möchte der UNHCR jungen Flüchtlingsfrauen verstärkt ein Studium ermöglichen. Die UNO-Flüchtlingshilfe unterstützt das Programm seit vielen Jahren.

Mehr Informationen zu Bildungsperspektiven für Flüchtlinge unter: www.uno-fluechtlingshilfe.de/hilfe-weltweit/perspektiven-schaffen/bildung

Pressestelle der UNO-Flüchtlingshilfe:
Marius Tünte
Tel: 0228-90 90 86-47
[email protected]