Europa nicht Zentrum der weltweiten Fluchtbewegungen
So braucht es im Sinne der europäischen Werte sichere und legale Fluchtrouten nach Europa. Staaten und Gemeinden, die Flüchtlinge und Vertriebene aufgenommen haben, benötigen zudem umfangreiche Unterstützung.
„Europa hat eine lange Geschichte als Zufluchtsort für Menschen auf der Flucht vor Krieg, Verfolgung und Not. Doch diese Tradition steht heute vor großen Herausforderungen", betont Peter Ruhenstroth-Bauer, Nationaler Direktor der UNO-Flüchtlingshilfe „Europa darf seine grundlegenden Werte – wie Humanität und Solidarität – nicht vergessen!“
Die UNO-Flüchtlingshilfe fordert Europa auf, Anstrengungen zu verstärken, um Flüchtlingen sichere und legale Wege der Einreise zu ermöglichen sowie ihre Integration in die Gesellschaft zu fördern. Darüber hinaus müssen die Ursachen von Flucht und Vertreibung stärker bekämpft werden. Gleichzeitig ruft die Organisation die deutsche Zivilgesellschaft auf, sich weiterhin für Demokratie einzusetzen und solidarisch mit Geflüchteten zu zeigen.
Vorurteil: „Europa nimmt die meisten Flüchtlinge auf.“
Bis Mitte 2023 waren weltweit über 110 Millionen Menschen auf der Flucht, bis Ende September 2023 waren es sogar mehr als 114 Millionen Menschen. Die allermeisten Schutzsuchenden bleiben in ihren Heimatländern oder werden von Ländern in Afrika oder Asien aufgenommen, die selbst mit Armut, Konflikten und anderen politischen und sozialen Problemen zu kämpfen haben. Niemand flieht ohne Grund und den meisten Menschen fällt es nicht leicht, ihre Heimat zu verlassen. Der Weg nach Europa ist außerdem beschwerlich: Über gefährliche Routen führt er Menschen in die Hände von Schleppern und Menschenhändlern. Nicht jede*r kann und möchte diesen Weg antreten. Das spiegelt sich auch in den Zahlen wider: Von über 110 Millionen Schutzsuchenden sind mehr als 62 Millionen als Binnenvertriebene innerhalb ihrer Heimatländer auf der Flucht. Insgesamt 69 Prozent der Flüchtlinge fliehen ins unmittelbare Nachbarland.
Mehr Vorurteile auf dem Prüfstand im Faktencheck unter:
https://www.uno-fluechtlingshilfe.de/informieren/faktencheck
Pressestelle der UNO-Flüchtlingshilfe
Marius Tünte, Tel: 0228-90 90 86-47, tuente@uno-fluechtlingshilfe.de