Training von Feuerbekämpfung
© UNHCR/K.Hasan

Bangladesch: Feuer in Flüchtlingslager Kutupalong

Jetzt spenden

Teilen

Feuer zerstört über 3.000 Unterkünfte von Rohingya-Flüchtlingen

Am 5. März 2023 brach im Flüchtlingslager Kutupalong im Distrikt Cox Bazar ein massives Feuer aus.

Über 3.000 Unterkünfte wurden zerstört sowie rund 155 Einrichtungen wie Krankhäuser, Gesundheitsstationen und Schulen.

Etwa 16.000 Rohingya-Flüchtlinge sind durch das Feuer obdachlos geworden. Etwa 200 Personen wurden bei dem Brand verletzt. Doch zum Glück sind keine Todesopfer zu beklagen.

Wasserversorgung stark beeinträchtigt

Durch das Feuer wurden 980 Wasch- und Wasserstationen zerstört. Dazu gehören Latrinen, Waschstellen sowie Installationen der Wasserversorgung, so dass die Menschen nun zusätzlich mit Trinkwasser versorgt werden müssen.

Einsatz von freiwilligen Feuerbekämpfungseinheiten

Bei der Bekämpfung des Großbrandes, die ca. 3 Stunden dauerte, waren neben der regionalen Feuerwehr auch freiwillige Teams aus Flüchtlingen im Einsatz. Die Teams waren mit Löschmaterial ausgestattet und halfen Feuer zu bekämpfen und Brandschneisen anzulegen. 16 Kleinst-Einsatzwagen wurden genutzt, um auch in den engen Gassen des Flüchtlingslagers an die Brandherde zu gelangten. Gleichzeitig wurden Erste-Hilfe-Maßnahmen von Freiwilligen und Hilfsorganisationen geleistet und Krankenstationen vorsorglich evakuiert.

  • Feuer in Kutupalong

    Die Flammen schlagen zwischen den Unterkünften hoch.
    © UNHCR/M.Hasson

  • Brand in Kutupalong

    Bei der engen Bebauung mit Bambus und Planen kann sich ein Feuer sehr schnell ausbreiten.
    © UNHCR/S.Z.Hero

  • Dreirädrige Feuerwehrautos

    Die freiwillige Feuerbekämpfungs-Team rückt mit den Dreirädern zum Brandherd vor.
    © UNHCR/S.Z.Hero

  • verbrannte Krankenstation

    Ausgebrannte Krankenstation im Flüchtlingslager Kutupalong.
    © UNHCR/M.Hasson

  • ausgebrannte Hütten

    Nach 3 Stunden waren fast alle Brandherde gelöscht.
    © UNHCR/S.Z.Hero

Effektive Brandbekämpfung

Aus den Erfahrungen lernen

Nachdem es im März 2021 einen Großbrand in Kutupalong gegeben hatte, bei dem mehr als 48.000 Flüchtlinge obdachlos wurden und eine Vielzahl an Unterkünften und Einrichtungen zerstört wurden, wurde ein Brandabwehr mit freiwilligen Helfern ins Leben gerufen.

Dazu zählte die Gründung und Schulung von freiwilligen Sicherheitseinheiten in allen Flüchtlingslagern der Region. Jedes Team besteht aus ca. 100 Mitgliedern, die in der Brandbekämpfung als auch für die Hilfe bei Stürmen und Erdrutschen während der Monsunzeit ausgebildet wurden. Die Teams sind mit Feuerlöschern, Sand und Rucksackbehälter ausgerüstet, die etwa 12 Liter Wasser fassen. Darüber hinaus wurden 16 Dreiräder für die Brandbekämpfung ausgerüstet. Diese kleinen Feuerwehrautos können sich auch in den eng bebauten Flüchtlingslagern bewegen um an Gefahrenzonen heranzukommen.
Das Verhalten bei Feueralarm wird regelmäßig geübt.

Denn Brände sind in Flüchtlingslagern oft ein großes Risiko, bedingt durch:

  • Überbelegung
  • schlechte Infrastruktur
  • dichte Bebauung und 
  • Verwendung von leicht brennbarem Material wie Bambus und Planen für die Unterkünfte

Zusätzlicher Hilfsbedarf unter schwierigen Umständen

Der finanzielle Bedarf des UNHCR für die Unterstützung der Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch beträgt 2023 285 Millionen US-Dollar. Bisher ist das Hilfsprogramm jedoch nur zu 18% finanziert. Durch den verheerenden Brand ist der Hilfsbedarf nochmals angestiegen.

Um die humanitäre Hilfe aufrecht zu erhalten und die Rohingya-Flüchtlinge sowie ihre bangladeschischen Gastgeber zu schützen und zu unterstützen, brauchen wir jede Unterstützung, die nur möglich ist.

Bitte spenden Sie & helfen Sie uns, Flüchtlinge zu schützen!

Jetzt spenden

Hintergrund: Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch

Rund 950.000 Rohingya-Flüchtlinge aus Myanmar leben derzeit in Bangladesch. Ein Großteil von ihnen (etwa 700.000 Menschen) floh im August 2017 dorthin. 

Im Distrikt Cox's Basar entstand das größte Flüchtlingslager der Welt: Kutupalong. Dort leben auf einer Fläche von rund 13 Quadratkilometern rund 640.000 Flüchtlinge aus Myanmar.

Mehr zu Flüchtlingen in Bangladesch

Feuer in Kutupalong Feuer_Bangladesch_gross.jpg