"Ich bin bereit, mein Leben neu zu beginnen"
Ana* wollte einen ganz normalen Tag mit ihrer Mutter und Freunden in San Salvador verleben. Sie war noch zu Hause, als plötzlich zwei junge Männer die Tür eintraten.
„Sie schlugen mich so lange, bis ich bewußtlos war“, erzählt die 17-Jährige. „Sie vergewaltigten mich. Ich konnte meinen Körper von den Schmerzen nicht mehr fühlen.“
Erst später fand sie heraus, warum sie Opfer dieses Überfalls geworden war: Ihr Bruder hatte sich geweigert bei kriminellen Aktivitäten einer Straßengang mitzumachen. Er hatte nicht gedacht, dass sie ihre Drohungen wahr machen und sich rächen würden.
Vergewaltigung und sexuelle Ausbeutung sind nur einige der gewalttätigen Übergriffe, die in Ländern wie El Salvador oder Honduras zum täglichen Leben vieler Menschen gehören. In einer der gewalttätigsten Regionen der Welt sind vor allem junge Menschen leichte Ziele für Übergriffe von Straßengangs.
Nach Angaben von Salvadoran Women for Peace Organization (ORMUSA) wurden 2018 in El Salvador etwa 4.300 Menschen Opfer sexueller Gewalt - 23 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Etwa 92 Prozent der Opfer waren Mädchen; 383 Frauen wurden getötet.
Ana und ihr Bruder flohen nach Panama, wo sie den Flüchtlingsstatus bekamen und nun ihr Leben ohne Angst wieder beginnen können. Ana geht in die Schule und hat Freunde gefunden.
“Ich habe ihnen erzählt, was mir passiert ist. Sie haben mir geholfen. Durch ihre Unterstützung, muss ich nicht mehr weinen oder Angst haben, dass sie hier noch mir suchen.”
* Namen aus Sicherheitsgründen verändert.