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20. September: Weltkindertag

Millionen Flüchtlingskinder gehen nicht zur Schule

In dieser Schule im Sudan kann kein Unterricht mehr stattfinden. Binnenvertriebene haben sich in einem der Klassenräume in Sicherheit gebracht. © UNHCR/Samuel Otieno

Die Bildungssituation vieler geflüchteter Kinder ist derzeit desaströs: Weltweit kann fast die Hälfte von ihnen keine Schule besuchen. Laut einer neuen Studie des Flüchtlingshilfswerks der Vereinten Nationen (UNHCR Education Report 2024) sind mehr als sieben Millionen Kinder davon betroffen. Zum Weltkindertag macht die UNO-Flüchtlingshilfe auf diesen Missstand aufmerksam.

„Den Kindern wird die Chance auf ein besseres Leben genommen. Bildung ist der Schlüssel zu Perspektiven, Selbstbestimmung und besseren Jobchancen, damit sie ihren Lebensunterhalt und den ihrer Familien sichern können. Wir müssen uns dafür einsetzen, dass sie diese Möglichkeit erhalten“, betont Peter Ruhenstroth-Bauer, Nationaler Direktor der UNO-Flüchtlingshilfe.

Daten aus 65 Ländern
Nach der UNHCR-Studie, für die Daten aus 65 Aufnahmeländern von Flüchtlingen ausgewertet wurden, sind die Hauptgründe für die Benachteiligung geflüchteter Kinder fehlende Geldmittel und Bildungskapazitäten, unzureichende Integration und Sprachkenntnisse. Im akademischen Jahr 2022/2023 besuchten rund 65 Prozent der Flüchtlingskinder und -jugendlichen die Grundschule und 42 Prozent den Unterricht in einer weiterführenden Schule. Der Anteil von Flüchtlingen, die Zugang zu Hochschulbildung haben, liegt lediglich bei sieben Prozent.

Sudan: 90 Prozent ohne Zugang zu Bildung
Besonders dramatisch ist die Bildungssituation im Bürgerkriegsland Sudan. Seit Beginn der Krise am 15. April 2023 mussten mehr als zehn Millionen Menschen flüchten, über zwei Millionen von ihnen in die Nachbarländer. Aktuell ist die Bildung für Millionen junger Menschen unterbrochen: Nach UN-Angaben haben mehr als 90 Prozent der 19 Millionen sudanesischen Kinder im Schulalter keinen Zugang zu formeller Bildung. Überall im Land sind Schulen als Orte des Lernens zu Notunterkünften für Vertriebene umfunktioniert. Der UNHCR und seine Partner koordinieren mit den örtlichen Behörden die Hilfe und sorgen für Trinkwasser, Essen, medizinische Versorgung und versuchen, eine rudimentäre Bildungsstruktur aufrechtzuerhalten.

EaC – Grundschulbildung für Flüchtlingskinder
Educate A Child-Programm“ (EaC) heißt das gemeinsame Programm des UNHCR und der „Education Above All-Foundation“, das in 16 Länder umgesetzt wird und Flüchtlingskindern eine Grundschulausbildung ermöglicht: In den letzten zehn Jahren konnten bereits 1,5 Millionen Mädchen und Jungen eingeschult werden. Die UNO-Flüchtlingshilfe unterstützt EAC seit vielen Jahren: 2023 mit 1,8 Millionen Euro und diesem Jahr bereits mit 1,1 Millionen Euro.

Weitere Informationen zu „Bildung für Flüchtlinge“ unter:
www.uno-fluechtlingshilfe.de/hilfe-weltweit/perspektiven-schaffen/bildung

Pressestelle der UNO-Flüchtlingshilfe
Marius Tünte
Tel: 0228-90 90 86-47
tuente@uno-fluechtlingshilfe.de

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