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Licht für das Leben von Vertriebenen in Mosambik

Der UNHCR arbeitet mit Entwicklungspartnern und der Regierung von Mosambik zusammen, um Vertriebene in Siedlungen mit Strom zu versorgen.

Als Charlotte Fatuma 2016 vor dem Konflikt in der Demokratischen Republik Kongo floh, hätte sie sich nie vorstellen können, eines Tages ein erfolgreiches Geschäft in einer Flüchtlingssiedlung zu führen. Bei Angriffen von Milizen auf ihr Dorf in der Provinz Nord-Kivu entkam sie nur knapp dem Tod.

"Sie töteten meinen Mann und brannten mein Haus nieder", sagt Fatuma. "Ich floh um mein Leben." Die 40-Jährige kam schließlich einige Monate nach dem Angriff in Mosambik an und hat hart daran gearbeitet, sich dort ein neues Leben aufzubauen.

Im Jahr 2019 begannen die lokalen Behörden mit der Elektrifizierung von Teilen der Flüchtlingssiedlung Marratane sowie der umliegenden Viertel der Gastgemeinde in der nördlichen Provinz Nampula, wo sie zusammen mit 9.300 anderen Flüchtlingen lebt. Fatuma beschloss, dass dies eine Gelegenheit war, ihr eigenes Geschäft zu eröffnen, unabhängiger zu werden und ihre Familie besser zu unterstützen.

    Elektrizität in meinem Geschäft ist sehr wichtig".

Im folgenden Jahr wagte sie zusammen mit einem befreundeten Flüchtling den Schritt in die Selbständigkeit und eröffnete ein Geschäft.

„Strom in meinem Laden ist sehr wichtig, denn ich verkaufe Getränke und Lebensmittel, vor allem Fisch, und der muss kalt bleiben", sagt Fatuma. "Die Menschen in Maratane mögen Fisch sehr gerne! Ich kaufe ihn in der Stadt Nampula und lagere ihn in der Gefriertruhe. Die Leute kommen auch, um Milch, Limonade, Säfte und Wasser zu kaufen. Ich habe zwei Kühlschränke, um all diese Dinge zu lagern. Wenn nichts kalt ist, rennen die Kund*innen weg!"

Die zweifache Mutter arbeitet lange, von der Morgendämmerung bis weit nach Einbruch der Dunkelheit, was bedeutet, dass Licht genauso wichtig ist wie Kühlschränke. "Kund*innen, die abends kommen, müssen sehen und auswählen können, was sie wollen", sagt Fatuma.

Neema Cenga, eine alleinerziehende Mutter von acht Kindern, kommt ebenfalls aus der Demokratischen Republik Kongo und sagt, dass der Strom in ihrem Haus ein Segen ist: "Der Strom hilft mir, die Küche und unsere Schlafzimmer zu beleuchten. Meine Kinder sind glücklich, denn die Kleinen hatten früher Angst vor der Dunkelheit, als wir noch keinen Strom hatten". Elektrizität war der Silberstreif am Horizont, nachdem Cengas vorheriges Haus durch den Zyklon Gombe im Frühjahr 2022 zerstört worden war.

Mosambik gehört zu den am wenigsten entwickelten Ländern der Welt und liegt im Index für menschliche Entwicklung 2022 auf Platz 185 von 191 Ländern. Mehr als eine Million Mosambikaner*innen sind aufgrund von Gewalt durch nichtstaatliche bewaffnete Gruppen vertrieben worden, vor allem in der nördlichen Provinz Cabo Delgado, aber auch aufgrund der verheerenden Auswirkungen des Klimawandels und extremer Wetterereignisse wie Wirbelstürme, tropische Stürme und Überschwemmungen - Nampula ist eine der Provinzen, die diesen extremen Ereignissen am meisten ausgesetzt sind. Neben den Binnenvertriebenen beherbergt Mosambik auch rund 28.000 Flüchtlinge.

In der Provinz Nampula arbeitet der UNHCR mit der Afrikanischen Entwicklungsbank (AfDB), der Weltbank und der Regierung von Mosambik zusammen, um im Rahmen des landesweiten Projekts "Energie für alle" Flüchtlinge und Binnenvertriebene mit Strom zu versorgen. Die Partnerschaft zeigt, wie die Zusammenarbeit zwischen humanitären und entwicklungspolitischen Akteuren greifbare Lösungen für Vertriebene bietet und ihre Integration in die Aufnahmegemeinden fördern kann.

Mit der Elektrifizierung der Siedlung Corrane, in der 7.200 Binnenvertriebene leben, wurde 2021 begonnen. "Corrane ist ein gutes Beispiel für einen Ort, an dem humanitäre und entwicklungspolitische Akteure zusammenkommen", sagt Irene Omondi, UNHCR-Büroleiterin in Nampula. "Eine angemessene Beleuchtung in einem Binnenvertriebenengebiet oder einer Flüchtlingssiedlung bietet Frauen und Mädchen nachts mehr Sicherheit."

In Corrane sind bereits 1.451 Häuser angeschlossen, in Maratane sind es bisher 70. In beiden Gebieten sollen weitere Haushalte angeschlossen werden. Der Schwerpunkt wird auch auf dem Anschluss von Häusern in den umliegenden Gemeinden liegen, um die Integration zu fördern, indem der Lebensstandard sowohl für die zur Flucht gezwungenen Menschen als auch für die Gemeinden, die sie aufnehmen, verbessert wird.

"Wir gehen davon aus, dass wir im Rahmen des Projekts 'Energie für alle' 49.000 Haushalte in den Provinzen Nampula und Zambezia anschließen werden, vor allem in Gebieten, in denen die Elektrifizierungsrate niedrig ist, sowie in Gebieten, in denen sich Flüchtlinge und Binnenvertriebene aufhalten", so Cesar Augusto Mba Abogo, Landesleiter der AfDB in Mosambik. "Das Programm wird über einen Zeitraum von vier Jahren durchgeführt."

Strom verbessert das tägliche Leben: Kinder können ihre Hausaufgaben machen, Geschäfte wie das von Fatuma können florieren, und Telefone können aufgeladen werden, damit die Menschen mit Familie und Freunden in Kontakt bleiben können. Auch die allgemeine und berufliche Bildung wird dadurch gefördert. Der UNHCR und das nationale Bildungszentrum Instituto De Formação Professional E Estudos Laborais Alberto Cassimo (IFPELAC) bieten in Corrane Berufswerkstätten für Binnenvertriebene und lokale Gemeinschaften an. Durch die Bereitstellung von Strom können sie den Umgang mit elektrischen Sägen und anderen Bauwerkzeugen erlernen, eine Ausbildung absolvieren und Kochkurse mit elektrischen Mixern und Öfen besuchen.

Wir versuchen, ihnen berufliche Fähigkeiten zu vermitteln, damit sie später eine Arbeit finden oder ein eigenes Unternehmen eröffnen können",

sagt Helena Marcia Cesarito von IFPELAC. "Für Menschen, die dem Schlimmsten in der Provinz Cabo Delgado entkommen oder aus anderen Ländern geflohen sind, die durch die Gewalt traumatisiert wurden und alles verloren haben, ist es von entscheidender Bedeutung, ein Dach über dem Kopf, einen sicheren Aufenthaltsort und Zugang zu Strom zu haben", sagt Samuel Chakwera, UNHCR-Vertreter in Mosambik. "Starke Partnerschaften mit Entwicklungsakteuren und der Regierung sind der Schlüssel für den UNHCR, um das Leben der Vertriebenen in Mosambik zu verbessern."

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