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Wie erkläre ich den Krieg?

Warum gibt es Krieg? Wann hört er auf? Wie geht es denjenigen, die Krieg gar nicht wollen? Um Kindern diese und andere Fragen zu beantworten, helfen manchmal Geschichten.

Autorin: Tanja Sieber

Es gibt eine Vielzahl an sehr guten Büchern - auch für Kinder - zum Thema Krieg und Gewalt. Einige davon finden Sie in unseren "Buchempfehlungen".

Heute möchte ich drei davon, die mir besonders am Herzen liegen, auch hier vorstellen - vielleicht schon als Geschenkidee für Weihnachten:
 

Endlich kann man wieder zum Essen einladen. Und während die Kinder spielen, ergibt sich am Tisch der Erwachsenen ein düsteres Gespräch über den Krieg in der Ukraine. Ob der Abzug aus einer Stadt womöglich eine Falle ist, wieso Brücken gesprengt werden und wie viele Menschen durch die Gewalt wohl noch zur Flucht gezwungen würden. Und da spitzen die Kinder plötzlich die Ohren:

„Warum denn eigentlich Krieg sei und ob man das nicht anders machen kann?“, fragen sie uns.

Mir fallen da gleich drei Bilderbücher ein, die in diesem Jahr zum Thema Krieg und Frieden erschienen sind. Kinder hören und sehen in den Medien von Krieg und Gewalt auf der Welt. Es ist wichtig, sie mit ihren Sorgen aufzufangen und ihre Fragen zu beantworten. Mit guten Geschichten und Bilderbüchern ist es oftmals einfacher ins Gespräch zu kommen und die Bilder bleiben länger im Gedächtnis:

Wie also soll ich den Kindern erklären, wie es zum Krieg kommt? Und wie man ihn verhindern kann?

Ich hole das Bilderbuch „Manchmal ist da einer“ von Tobias Krejtsch und wir setzen uns gemütlich auf das Sofa. Dort heißt es, dass die meisten Menschen doch glücklich mit allen zusammenleben möchten. Aber da gäbe es manchmal dann einen, der keinen Frieden will.

Was man da tun kann, wenn einer so stark ist oder nur so tut? Nun, man kann sich wehren oder man kann weglaufen. Oder man kann versuchen, dass es gar nicht so weit kommt, indem man miteinander redet, aufeinander zugeht und Vertrauen aufbaut. Gemeinsam schaffen die Klötze und Kreise, die sich im Buch gegenüberstehen, trotz aller Andersartigkeit Frieden.

„Und warum denn der Krieg jeden Tag weitergeht und ob denn da auch Menschen sterben?“, folgt die nächste Frage.

Das Buch „Sechs Männer“ von dem berühmten Bilderbucherzähler David McKee, erzählt von sechs Männern, die einen Ort suchen, an dem sie in Frieden leben können. Als sie ihn schließlich finden und sich dort einrichten, wächst ihre Sorge, dass jemand ihnen ihr gerade gewonnenes Glück streitig machen könnte.

Zu ihrem Schutz stellen sie darum Soldaten ein. Aber die Soldaten müssen ja auch etwas tun haben: also überfallen sie die umliegenden Häuser und die sechs Männer vom Anfang sind nun nicht nur sicher, sondern auch mächtig. Das Buch macht deutlich, wie sich ein Konflikt aufschaukeln kann, bis zwei mächtige Gegner aufeinander einzuschlagen beginnen, bis keiner mehr übrig bleibt - außer ein paar Männern, die einen Ort suchen, an dem sie in Frieden leben können.

Beeindruckt von dem Anfang und dem möglichen Ende des Krieges, möchten die Kinder nun noch wissen:

„Wie geht es denn den Kindern in einem Krieg oder denjenigen, die gar keinen Krieg wollen?“

Da fällt mir die Geschichte von „Floris und Maja“ ein, zwei Freunde, die durch den Krieg getrennt werden. Floris Mutter ist angesichts der Auswirkungen des Krieges machtlos und kann ihn nicht trösten. Und auch der Vater sagt, dass es Kriege immer geben wird. Trotzdem ist die Geschichte voller Hoffnung, denn die beiden Kinder finden am Ende wieder zueinander. Und da ist sie wieder, die Zuversicht, dass die Menschlichkeit und gegenseitiges Vertrauen auch die zerstörerische Kraft des Krieges überwinden können.

Noch lange schauen sich die Kinder die Bilderbücher an. Und sicher werden wir gemeinsam noch das ein oder andere Gespräch über viele schwierige Themen führen.

Wenn auch Sie mit Kindern über Themen wie Krieg und Flucht sprechen möchten oder müssen, finden Sie Besprechungen verschiedener Bilderbücher unter:
 

buchempfehlungen

 

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