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Presse

Rohingya in Bangladesch

Covid-19-Ausbruch und verheerende Auswirkungen in Monsunzeit befürchtet

Die UNO-Flüchtlingshilfe, nationaler Partner des UN-Flüchtlingshilfswerkes (UNHCR), verstärkt die finanzielle Unterstützung für Hilfsprojekte zugunsten der Rohingya-Flüchtlinge in Bangladesch. Die Organisation befürchtet verheerende Auswirkungen durch einen zeitgleichen Ausbruch des Corona-Virus und drohende Wirbelstürme. Aus den Rohingya-Flüchtlingscamps werden erste Covid-19-Fälle gemeldet. In Kutupalong, dem größten Flüchtlingscamp der Welt und einem der weltweit am dichtesten besiedelten Orte, hätte ein Ausbruch fatale Folgen, denn Sicherheitsabstände und hygienische Maßnahmen sind kaum möglich. Erschwerend kommt die nun beginnende Monsunzeit hinzu. Der erste Zyklon des Jahres hat sich bereits im Golf von Bengalen gebildet und zieht Richtung Indien und Bangladesch. Er könnte bereits Mitte der Woche aufs Land treffen.

„Covid-19 ist weltweit eine Herausforderung. Den Rohingya droht aber zudem ein Wirbelsturm, dem die behelfsmäßigen Hütten in den Camps nicht Stand halten können. Wir dürfen die Menschen dort nicht ihrem Schicksal überlassen,“ fordert Peter Ruhenstroth-Bauer, Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe.

Seit März unterstützen der UNHCR und seine Partner die Regierung von Bangladesch bereits vor allem bei der Vorbereitung und Prävention von COVID-19. Mit den nun ersten bestätigten Fällen sind die Reaktionsmechanismen aktiviert worden. Diese erfordern zusätzliche internationale Unterstützung, denn lediglich knapp 30 Prozent der Maßnahmen sind finanziell gesichert.  Mehr als 3.000 freiwillige Flüchtlingshelfer wurden in COVID-19 geschult und arbeiten in den Camps, damit Schlüsselbotschaften die Flüchtlinge erreichen. Die Kommunikation in den Camps und der Umgebung erfolgt über Radiospots, Videos, Plakate und Botschaften in Rohingya-, burmesischer und bengalischer Sprache, in denen erklärt wird, wie sich das Virus verbreitet, wie die Menschen sich und ihre Familien schützen können, wie sie Symptome erkennen und wie sie Pflege suchen können.

Fast Jahre drei Flüchtlingskrise in Bangladesch
Nach den Gewaltausbrüchen im August 2017 gegen die Rohingya in Myanmar mussten hunderttausende Menschen innerhalb weniger Wochen fliehen. Mehr als 900.000 Flüchtlinge leben derzeit im Nachbarland Bangladesch. Nach einer strapaziösen Flucht sind die meisten Menschen in den Flüchtlingscamps Kutupalong und Nayapara im Südosten Bangladeschs untergekommen. Sie leben in verstreut auf Hügeln gebauten Unterkünften aus Bambus, Plastikplanen und allem, was vor dem Monsunregen schützen kann. Toiletten gibt es nur wenige und sauberes Wasser ist knapp. Die Monsunzeit in Südasien dauert gewöhnlich von Ende Mai bis September. Jedes Jahr kommen dabei Hunderte Menschen ums Leben. UNHCR-Teams arbeiten rund um die Uhr vor Ort, um sofortige humanitäre Hilfe zu leisten und die Menschen in sicherere Unterkünfte zu bringen. Sie verteilen vorpositionierte Notvorräte, um beim Wiederaufbau, der Reparatur und der Verstärkung beschädigter Notunterkünfte zu helfen.

Mehr Informationen sowie Unterstützungsmöglichkeiten unter:  www.uno-fluechtlingshilfe.de/hilfe-weltweit/bangladesch/

Pressestelle:
Marius Tünte
Tel: 0228-90 90 86-47
[email protected]