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Presse

UNO-Flüchtlingshilfe zum Weltflüchtlingstag

Mehr Chancen als Risiken

Erstmals sind mehr als 70 Millionen Menschen weltweit auf der Flucht, so die neue Studie „GlobalTrends“ des UN-Flüchtlingshilfswerks (UNHCR), die von Flüchtlingskommissar Filippo Grandi anlässlich des Weltflüchtlingstages in Berlin vorgestellt wurde. Die Zahlen sind erschreckend: Demnach wird alle zwei Sekunden ein Mensch vertrieben, 37.000 Menschen sind es pro Tag. Und jeder zweite Flüchtling ist ein Kind.

Entgegen der verbreiteten Auffassung suchen die meisten Flüchtlinge nicht in den westlichen Industriestaaten Asyl. Etwa 80 Prozent von ihnen haben in einem direkten Nachbarland Schutz gefunden, und 91 Prozent aller Flüchtlinge leben nicht in der EU.

Aus Sicht der UNO-Flüchtlingshilfe ist der Weltflüchtlingstag auch ein Tag, um der Zivilgesellschaft und jedem einzelnen zu danken, der sich für Geflüchtete engagiert. „Die Willkommenskultur mag vielleicht nicht mehr auf den Titelseiten der Zeitungen stehen, sie ist aber weiterhin vorhanden: Bundesweit engagieren sich viele Deutsche in Projekten und Initiativen. Sie alle eint, dass sie eher die Chancen als die Risiken sehen. Auf diesen positiven Beispielen müssen wir aufbauen: sie enthalten Werte wie Empathie und Humanität. Diese Werte sind die Basis für ein Engagement gegen Fremdenfeindlichkeit“, konstatiert Peter Ruhenstroth-Bauer, der Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe.

Auch viele Unternehmen zeigen, dass Integration funktioniert, Mut und Eigeninitiative belohnt werden: Die UNO-Flüchtlingshilfe hat zusammen mit der Agentur pollytix strategic research GmbH eine Stichproben-Umfrage im deutschen Mittelstand zum Thema „Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen“ ausgeführt. Das Fazit ist sehr positiv. Fast alle Unternehmen machen gute bis sehr gute Erfahrungen mit Geflüchteten als Arbeitnehmer und haben gleichzeitig zwei klare Wünsche an die Politik: verfügbare und berufsbegleitende Sprachkurse, damit Deutschkenntnisse kein Mangel mehr sind, sowie Rechtsicherheit, um etwa Abschiebungen während einer Beschäftigung zu verhindern.

Die UNO-Flüchtlingshilfe, der nationale Partner des UNHCR, unterstützt dessen weltweite lebensrettende Hilfsprogramme. 2018 stellte die UNO-Flüchtlingshilfe dafür 22 Millionen Euro bereit. Auch in Deutschland ist die UNO-Flüchtlingshilfe aktiv. So wurden 79 Projekte für Geflüchtete mit fast 1,5 Millionen Euro unterstützt. Förderschwerpunkte sind soziale und psychologische Hilfen sowie Therapien und Beratungen. Asylsuchende erhalten kompetente Rechtsberatung, um das komplizierte Asylverfahren besser verstehen zu können. Außerdem fördert die UNO-Flüchtlingshilfe vermehrt Projekte - zum Beispiel Patenschafts- und Mentoren-Programme - die die Aufgabe haben, Geflüchtete sozial und wirtschaftlich zu integrieren.

Weitere Informationen, Daten und Fakten zum Weltflüchtlingstag unter: www.uno-fluechtlingshilfe.de/informieren/fluechtlingszahlen/

Pressekontakt:
Marius Tünte
Tel.: 0228 90 90 86 47
[email protected]