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Update

Bangladesch: Wiederaufbau nach dem Zyklon Amphan begonnen

Der Zyklon Amphan, der mit Windgeschwindigkeit von bis zu 185 km/h in der Grenzregion von Indien und Bangladesch auf das Festland traf, verursachte im Flüchtlingslager Kutupalong weniger Schäden als erwartet.

Der Wiederaufbau der durch den Zyklon zerstörten Unterkünfte in Kutupalong hat begonnen. Foto: UNHCR/O.S.Pineiro

Die Befürchtungen waren riesig, denn Zyklon Amphan galt als größter Wirbelsturm, der jemals für die Region vorhergesagt wurde. Der UNHCR und seine Partner hatten unter schwierigsten Voraussetzungen die Vorbereitungen getroffen, um die Menschen in und um das Flüchtlingslager Kutupalong zu schützen. In der betroffenen Region in Bangladesch waren rund 3 Millionen Menschen in Notunterkünfte gebracht worden. Dabei erschwerten die ersten gemeldeten Corona-Infektionen die Evakuierung zusätzlich. Nicht wenige Menschen zögerten, wegen der Corona-Gefahr in die überfüllten Notunterkünfte umzuziehen, wo an Abstandhalten nicht zu denken war.

Als Amphan dann auf das Festland der Grenzregion von Indien und Bangladesch traf, schienen sich die Schutzmaßnahmen ausgezahlt zu haben. Nicht nur stellten sich die Auswirkungen des Zyklons glücklicherweise als weniger dramatisch für die Betroffenen heraus - auch die ergriffenen Präventivmaßnahmen haben zahlreiche Menschenleben gerettet. Nach den vorläufigen Informationen der UNHCR-Teams vor Ort gibt es keine Verletzten oder Todesopfer. Es wurde von Überschwemmungen und kleinen Erdrutschen berichtet. In den Lagern wurden etwa 300 Unterkünfte beschädigt, 60 Unterkünfte wurden vollständig zerstört. Nach einer ersten Einschätzung haben 90 Flüchtlingsfamilien (400 Personen) ihre Unterkünfte verloren. Diese Zahlen könnten sich noch erhöhen, wenn der UNHCR und andere humanitäre Partner weitere Bewertungen durchführen.

Der UNHCR ist weiterhin vor Ort, stellt Schutz, Nothilfe sauberes Wasser und Hygiene-Maßnahmen bereit, um den betroffenen Flüchtlingen zu helfen. Maßnahmen zum Wiederaufbau wurden bereits ergriffen.

Während die Coronamaßnahmen weiter ausgebaut werden, bereiten sich die Bewohner von Kutupalong außerdem auf die bevorstehende Monsunzeit vor, die bis September dauert und mit heftigen Regenfällen, oftmals Überschwemmungen und Erdrutschen einhergeht.

Die Flüchtlinge in Bangladesch stehen also weiterhin vor zwei Gefahren: Monsunzeit und Covid-19. Es braucht daher weiterhin medizinische Unterstützung sowie Hilfe um die Siedlungen besser gegen Stürme zu schützen.

 

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