Nothelferin bei der Arbeit
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Hilfe für Flüchtlinge aus Venezuela

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Im Einsatz für Flüchtlinge

Miriam Aertker arbeitet seit 12 Jahren für den UNHCR. Angefangen im Jemen, hat Sie mittlerweile schon in vielen Ländern gearbeitet. Nun ist Miriam für Flüchtlinge und Migranten aus Venezuela auf Trinidad und Tobago im Einsatz. Sie berichtet von ihrer Arbeit und der Herausforderungen, die die Covid-19-Pandemie mit sich bringt:

Was ist deine Aufgabe auf Trinidad?

Ich arbeite zur Zeit als UNHCR Senior Field Coordinator für die "Response for Venezuela" (R4V)-Plattform in der Karibik mit meinem Arbeitsstandort in Trinidad und Tobago.

Die Koordinations-Plattform von UNHCR und IOM arbeitet mit 25 Partnerorganisationen in der Karibik (Aruba, Curacao, Dominikanische Republic, Guyana zusammen.

Wir kümmern uns um ca. 150.000 Flüchtlinge und Migranten aus Venezuela und arbeiten in verschiedenen humanitären Aufgabenbereichen, wie zum Beispiel Gesundheit, Schutz von Flüchtlingen und Migranten, Kinderschutz und Bildung. Auch beaufsichtige und stärke ich mit dem Team die Einsätze und Schutzmaßnahmen des UNHCR auf Aruba und Curacao.

Auf der R4V-Plattform findet man zum Beispiel aktuelle Zahlen zur Situation von Flüchtlingen und Migranten aus Venezuela und Informationen über die Arbeit der Hilfsorganisationen.

Informieren Sie sich auf der R4V-Plattform

Welche Momente deiner Arbeit auf den Karibischen Inseln bewegen dich am meisten?

Am meisten bewegen mich die Momente in denen wir den Erfolg unserer Arbeit sehen, z.B. wenn ein Flüchtling oder Migrant aus Venezuela Zugang zur öffentlichen Gesundheitfürsorge oder Arbeit und Zugang zu Bildungseinrichtungen hat und es schafft, unabhängig von unserer Hilfe zu werden. Das ist in einigen Karibischen Ländern nicht immer gegeben.

Auch freue ich mich jedes Mal, wenn ich im "field" bin und Projekte besichtige und sehe, wie unglaublich kreativ, widerstandsfähig und innovativ Flüchtlinge und Migranten sind, wenn sie im Aufnahmeland integriert sind.

Eure Arbeit wird durch Covid-19 sicher erschwert. Was sind aktuell eure größten Herausforderungen?

Die Pandemie ist sehr präsent bei den venezolanischen Flüchtlingen und Migranten in der Karibik. Die COVID-19-Pandemie hat ihre Situation deutlich erschwert. Vor allem sind sie von den wirtschaftlichen Auswirkungen betroffen, was für viele Flüchtlinge und Migranten zu einem plötzlichen Verlust des Einkommens geführt hat.

Viele Venezolaner lebten bereits vor dem Ausbruch von Covid-19 ohne regulären Status und damit mit eingeschränkten Rechten in einigen dieser Länder der Karibik. Einigen Flüchtlingen wurden jetzt auch noch die Wohnungen gekündigt.

Zusätzlich sehen wir, dass diese Situation viele Venezolaner psychisch belastet. Einige berichten von zunehmender Gewalt, Missbrauch und Ausbeutung.

Viele Venezolaner sind nicht versichert, was ihre Lage weiter erschwert. Deshalb sind viele Flüchtlinge und Migranten ausschließlich auf humanitäre Hilfe angewiesen.

Zusammen mit Partnerorganisationen und in Koordination mit Regierungen wurde die humanitäre Unterstuetzungen für Flüchtlinge und Migranten in der Karibik erweitert: Zum Beispiel im Bereich der finanziellen Hilfe, in medizinischen Hilfe, der psychosozialen Unterstützung, der sozialen und rechtlichen Sicherheit und durch Information und Beratung.

Ein Ziel ist es, dass Flüchtlinge und Migranten aus Venezuela in die nationalen Reaktionspläne von COVID-19 integriert werden und Zugang zu COVID-19 Tests und Behandlungen haben.

Weitere Informationen zur Situation in Lateinamerika und Venezuela

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