Venezuela

Flüchtlingskrise Lateinamerika

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Der größte Exodus in Lateinamerikas jüngerer Geschichte

Aus vielen Ländern Lateinamerikas flüchten Männer, Frauen und Kinder vor Verfolgung, Gewalt und Perspektivlosigkeit. Politische Krisen, wie in Venezuela und Nicaragua, verstärken die soziale und wirtschaftliche Misere. Mangelnde Lebensmittelversorgung, ein zusammengebrochenes Gesundheitssystem und die steigende Kriminalität treiben die Menschen zur Flucht.

Ende 2021 kamen 20 Prozent der weltweit geflüchteten und vertriebenen 89,3 Millionen Menschen aus Latein- und Mittelamerika. Venezuela ist nach Syrien das zweitgrößte Herkunftsland von Geflüchteten. 4,6 Millionen Flüchtlinge und Migranten haben das Land inzwischen verlassen, der größte Exodus Lateinamerikas der jüngeren Geschichte. In Mittelamerika kommen als Fluchtgründe Gewalt und Verfolgung durch kriminelle Banden, die Menschen entführen, bedrohen und töten, hinzu. Das ist in Ländern wie Kolumbien, Honduras und El Salvador bitterer Alltag. In dessen Folge leben allein in Kolumbien rund 6,8 Millionen Binnenvertriebene.

An der südlichen US-amerikanischen Grenze zu Mexiko kommen jedes Jahr hunderttausende Asylbewerber und Migranten an. Alle mit der Hoffnung, im "Land der unbegrenzten Möglichkeiten" ein sicheres Leben führen zu können.

Herausforderung COVID-19

Die meisten Flüchtlinge und Asylsuchenden in Lateinamerika leben in städtischen Gebieten oder entlang der Grenzen. Rund 80 Prozent der Flüchtlinge aus Venezuela gaben 2019 an, im informellen Sektor zu haben – meist ohne soziale Sicherheitsnetze. Mit den Beschränkungen im Zuge der Corona-Pandemie haben viele ihre Arbeit und damit ihre Lebensgrundlage verloren. Die Zahl der obdachlosen Flüchtlinge aus Venezuela steigt, weil sie nicht in der Lage sind die Miete zu zahlen, geschweige denn Medikamente oder Lebensmittel zu kaufen. Flüchtlinge geraten in eine Armutsfalle, und werden leichter Opfer von Ausbeutung, illegalen bewaffneten Gruppen oder Schmugglern. Flüchtlinge aus Venezuela kehren vermehrt in ihr Land zurück, da sie die Grundbedürfnisse wie Unterkunft, Ernährung und Gesundheitsversorgung nicht decken können.

Mit der wachsenden Angst und Verunsicherung nehmen auch Fremdenfeindlichkeit und Diskriminierung in der Region zu. Flüchtlinge, die versuchen, auf der Straße oder im informellen Sektor über die Runden zu kommen, können Quarantänemaßnahmen häufig nicht einhalten und werden zum Sündenbock, zur Stigmatisierung oder zur Inhaftierung verurteilt.

Im Norden Mittelamerikas haben die Ausgangssperrung eine Zunahme an Gewalt und Erpressung durch bewaffnete Banden zur Folge, die vor allem Binnenvertriebene und gefährdete Gemeinschaften betreffen.

Was macht der UNHCR?

Der UNHCR unterstützt Maßnahmen, um die Auswirkungen von COVID-19 auf diese Bevölkerung zu mildern, bietet zusätzliche finanzielle Unterstützung, erhöht die Kapazität von Unterkünften und arbeitet mit Regierungen und Partnern an der Einbeziehung von Flüchtlingen und Migranten in sozialen Schutzprogramme.

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Honduras

Die Menschen benötigen dringend internationalen Schutz.

Der UNHCR ist in Krisenländern Lateinamerikas bereits vor Ort, koordiniert die Nothilfe und hat weitere Unterstützung angeboten: sowohl was die Registrierung der Geflüchteten betrifft als auch beispielsweise die Bereitstellung von Spezialisten, einschließlich medizinischer und psychosozialer Hilfe, Betreuung von Kindern und Überlebenden sexueller und geschlechtsspezifischer Gewalt und Traumata.

So können Sie helfen

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