Hände waschen
© UNHCR/Jorge Daniel Berdugo Siosi
Hände waschen
© UNHCR/Jorge Daniel Berdugo Siosi

Wasser & Hygiene

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Wasser ist Leben

7 Liter Wasser am Tag ist das Minimum, um zu überleben. 15 bis 20 Liter Wasser sollen Flüchtlingen in einem Flüchtlingslager zur Verfügung stehen. Ein Ziel, was nicht an jedem Ort zu jedem Zeitpunkt realisierbar ist.

Frisches Trinkwasser ist lebensnotwendig

20 Liter Wasser pro Person? Zum Vergleich: In Europa verbraucht jeder im Durchschnitt 128 Liter sauberes Wasser am Tag.

Weltweit haben etwa 2,2 Milliarden Menschen, kein sauberes Wasser. Verunreinigtes Wasser kann Krankheitserreger verbreiten, die Krankheit und Tod bringen, wie Cholera, Thypus und Durchfallerkrankungen. Die Zahl der Menschen, die jedes Jahr an unzureichendem Trinkwasser sterben, wird auf 1,4 Millionen geschätzt. 

Die Sauberkeit und die richtige Lagerung des Wassers spielt bei der Hygiene eine ebenso wichtige Rolle, wie die Bekämpfung von Ungeziefer wie Ratten, Mücken oder Fliegen.

Am 22. März ist Weltwassertag 

Am Weltwassertag, den es seit 1993 gibt, wird darauf aufmerksam gemacht, dass noch immer 2,2 Milliarden Menschen keinen Zugang zu sauberem Wasser haben. Ein zentrales Anliegen des Weltwassertags ist die Verwirklichung des Ziels Nr. 6 für nachhaltige Entwicklung: Wasser und sanitäre Versorgung für alle bis 2030.

Jedes Jahr wird ein anderes Thema festgelegt. So lag der Schwerpunkt 2024 auf der Bedeutung von Wasser für den Frieden. 2025 ist das Thema „Gletscherschutz“. Frühere Themen finden Sie hier.

Wasserknappheit als Fluchtgrund

Schwindende Wasserressourcen, beispielsweise durch den Klimawandel, sind nicht selten Grund für Konflikte und bewaffnete Auseinandersetzungen. Durch Kriege wird der Zugang zu Wasser für viele Menschen gefährdet, beispielsweise wenn Wasserinfrastruktur zerstört wird. Nach Schätzungen der UN könnten bis 2030 700 Millionen Menschen wegen Wasserknappheit und Dürren zur Flucht gezwungen sein.

Wenn UNHCR sauberes Wasser bringt, wird das von den lokalen Gemeinden sehr geschätzt. Es verringert die Spannungen und trägt zum Aufbau eines friedlichen Zusammenlebens bei.

Bi Tizie Tre, UNHCR-WASH-Officer im Tschad

Wasser muss erreichbar sein

Jeden Tag verbringen (meist) Frauen und Kinder in Entwicklungsländern viele Stunden damit, Wasser zu holen. 200 Millionen Stunden sollen es sein. Das ist wertvolle Zeit, die sie auch dafür verwenden könnten, in die Schule zu gehen, zu arbeiten oder sich um die Familie zu kümmern. Hinzu kommt, dass insbesondere Flüchtlingsfrauen beim Wasserholen oftmals riskieren, überfallen und vergewaltigt zu werden.

115
Millionen

Menschen schöpfen ihr Trinkwasser aus offenen Wasserquellen, wie Seen oder Flüssen.

15
Liter

Wasser am Tag ist das Minimum, das ein Flüchtling zur Verfügung haben soll.

500
Tausend

Kinder unter 9 Jahren sterben jedes Jahr an Durchfallerkrankungen.

Wasser und Hygiene gehören zusammen

Wasser ist wichtig für das Überleben, aber es ist auch noch viel mehr: Es wird zum Trinken und Kochen verwendet, aber auch zum Reinigen und Duschen, um auf die Toilette zu gehen, aber auch zum Anbau von Gemüse oder für die Tiere.

Viele Kinder werden unter unzureichenden hygienischer und medizinischer Ausstattung geboren und laufen dadurch eher Gefahr sich mit lebensgefährlichen Krankheiten wie Tetanus zu infizieren. Laut der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind unzureichenden hygienischen Bedingungen bei Geburten Grund für rund eine Million Todesfälle jedes Jahr.

2024 hatten nach der WHO zwei Milliarden Menschen keinen Zugang zu sanitärer Grundversorgung, wie Latrinen oder Toiletten. Darunter über 600 Millionen Menschen, die im Freien ihre Notdurft verrichten mussten. 

Aufgrund von unzureichender sanitärer Versorgung sterben jedes Jahr über 560.000 Menschen. Etwa 50 % aller Fälle von Unterernährung steht im Zusammenhang mit wiederholten Durchfallerkrankungen oder Darmwurminfektionen als direkte Folge von unzureichender Wasserver- und Abwasserentsorgung. In Ländern mit langwierigen Konflikten ist die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder unter fünf Jahren an Krankheiten sterben, die mit unsicherer Wasserver- und Abwasserentsorgung zusammenhängen, 20 Mal höher als bei direkter Gewalt. 

Eine Verbesserung der sanitären Situation rettet Leben. Insbesondere der Bau von privaten und geschützten Toiletten für Flüchtlingsfamilien ist essenziell. Genauso wie die Schaffung von Geschlechter-Getrennten öffentlichen Toiletten in Flüchtlingscamps schützen sie unter anderem Frauen vor sexualisierter Gewalt.

Außerdem haben etwa drei Milliarden Menschen und die Hälfte der Pflegeeinrichtungen keinen ausreichenden Zugang zu angemessenen Hygieneartikeln, wie Seife, Desinfektionsmittel oder Menstruationsprodukten. Milliarden Menschen können sich nicht die Hände waschen. Dabei ist Handhygiene extrem wichtig, um die Verbreitung von Krankheiten zu verhindern.

Eine Kläranlage für das größte Flüchtlingslager der Welt

Ich bin der festen Überzeugung, dass ich durch die Bereitstellung von sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen ein Lächeln auf die Gesichter der Menschen in schwierigen Situationen zaubern kann.

Sheila Akullu arbeitet als Ingeneurin für UNHCR in Kutupalong, Bangladesch.

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50 % der Bohrlöcher in Flüchtlingscamps weltweit sind 2023 bereits mit Solarenergie betrieben.

Die Versorgung der Haushalte mit Seife konnte von 42% (2014) auf 62% in 2023 gesteigert werden.

Die verfügbare Menge an Wasser pro Flüchtling konnte von 13 Liter (2014) auf 18 Liter in 2023 erhöht werden.

UNHCR verteilte 2023 über 2,5 Millionen Wassereimer.

Wie sorgt der UNHCR dafür, dass Flüchtlinge ausreichenden Zugang zu sauberem Wasser haben?

  • Planung und Bau von Flüchtlingslagern dort, wo Zugang zu Wasser möglich ist.
  • Bohrung von Brunnen. Regelmäßige Kontrolle der Wasserqualität.
  • Abwasser- und Müllentsorgung.
  • Bau von Latrinen, Waschmöglichkeiten und Wasserstellen.
  • Verteilung von Wasserkanistern für den Transport von Wasser.
  • Hygienemaßnahmen im Gesundheitssektor.
  • Reproduktive Gesundheitsangebote.
Wasser, Händewaschen

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