Ruanda
© UNHCR/Georgina Goodwin

Grundschulbildung für Flüchtlingskinder

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Educate A Child: Grundschule für alle

Der Tag, an dem ein Flüchtlingskind im Aufnahmeland zur Schule gehen kann, markiert einen Wendepunkt: Weg vom Chaos der Flucht und hin zur Normalität des Lebens, wie sie es früher kannten. Gleichzeitig signalisiert es einen Blick in eine bessere Zukunft.

Eine erfolgreiche Partnerschaft

Die Education Above All-Foundation ist ein wichtiger langfristiger Partner des UNHCR. Zusammen haben sie das Educate A Child-Programm entwickelt, damit Kinder, die weltweit auf der Flucht sind, eine Grundschulausbildung erhalten.

Das Programm ist sehr umfassend und deckt fast alle Bereiche des schulischen Lebens ab, so dass der Zugang zu einer qualitativ hochwertigen Grundschulbildung ermöglicht und das Risiko eines Schulabbruchs trotz schwieriger Lebensumstände verringert wird.

Von 2012 bis 2022 ist es dem UNHCR gelungen, rund 1,5 Millionen Mädchen und Jungen einzuschulen. Doch weitere sollen folgen! Dazu bildet der UNHCR Lehrpersonal aus, baut Schule, sorgt für eine gute Ausstattung und stellt Schulmaterial zur Verfügung.

Das Educate A Child-Bildungsprogramm

Das EAC-Programm des UNHCR ist umfassend und länderspezifisch. Das Programm basiert auf vier gemeinsamen Hauptzielen und ermöglicht unterschiedliche Ansätze, die den Bedürfnissen von Flüchtlingskindern an jedem Ort am besten gerecht werden.

Die Verknüpfung dieser vier Ziele ermöglicht es dem UNHCR und seinen Partnern viele weitere Kinder, die bisher nicht zur Schule gehen, in die Grundschule einzuschulen:

  • Verbesserter Zugang zu Bildung
  • Verbesserte Lehr- und Lernmittel
  • Verbessertes Engagement der Bildungsakteure in der Grundschulbildung
  • Verbesserter Kinderschutz durch Sport

Das Programm zielt nicht nur darauf ab, Kinder, die nicht zur Schule gehen, in den Grundschulunterricht einzuschreiben, sondern auch darauf, sie in der Schule zu halten und sicherzustellen, dass sie von den Jahren der Schulbildung profitieren. 

Das Programm hat nicht nur erhebliche Auswirkungen auf Kinder, die bisher nicht zur Schule gehen konnten, sondern kommt auch indirekt schätzungsweise 1,9 Millionen weiteren Menschen zugute - darunter Flüchtlingskinder, die bereits in den Zielschulen eingeschrieben sind, sowie Kinder der Aufnahmegesellschaft, die Seite an Seite mit den Flüchtlingen, ihren Eltern und der weiteren Gemeinschaft lernen.

Projektbereiche

  • Bauliche Maßnahmen: Der Bau bzw. Umbau von Schulen und Schulräumen mit entsprechend ausgestatteten Toiletten- und Waschräumen, die besonders auf die Bedürfnisse von Mädchen eingehen.
  • Ausbildung von Lehrer*innen: Aus- und Fortbildung zu besonderen Themen wie Kinderschutz, pädagogische Maßnahmen, Lernplanentwicklung sowie Trainings zur Verbesserung der Unterrichtsqualität.
  • Lernmaterialien: Bereitstellung von Büchern, Unterrichtsmaterialien und zusätzlichen Lehrstunden.
  • Bildungskosten: Übernahme von Schul- und Prüfungsgebühren, Schuluniformen, Schultransport, Bücher, Verpflegung.
  • Wiedereingliederung: Durch jahrelange Flucht kommt es zu Schulunterbrechungen oder verspätete Einschulungen. Es wird dafür gesorgt, dass Kinder wieder in die Schule zurückkehren können.
  • Besondere Förderung von Mädchen: Der UNHCR setzt sich für die Gleichberechtigung von Mädchen und ihr Recht auf Bildung ein und organisiert entsprechende Kampagnen und Aktivitäten, um Mädchen zu ermutigen, in die Schule zu gehen und diese auch abzuschließen.
  • Besondere Bedürfnisse: Kinder mit körperlichen Behinderungen und besonderen Bedürfnissen gehören zu den am stärksten von der Vertreibung Betroffenen. Einige Flüchtlingskinder mit besonderen Anforderungen benötigen spezialisierte Fachschulen, bei anderen würde die Bereitstellung von Rollstühlen, Brillen oder Hörgeräten bereits maßgeblich zur Schulintegration beitragen.
  • Bildungszugang: Der UNHCR wird in den kommenden Jahren weiterhin mit nationalen Behörden, Sozialdiensten sowie lokalen Schulnetzwerken zusammenarbeiten und sich für die Einschulungsbereitschaft von Flüchtlingskindern sowie für Richtlinien zum Kinderschutz einzusetzen. Außerdem wird der UNHCR entsprechende Schulungen organisieren und Schulinspektionen durchführen, um sicherzustellen, dass angemessene Standards eingehalten werden.

Schwerpunktländer

Das Programm zur Förderung der Grundschulbildung für Flüchtlingskinder wird schwerpunktmäßig in folgenden Ländern durchgeführt:

Kamerun, Tschad, Irak, Kenia, Malawi, Malaysia, Mexiko, Pakistan, Ruanda, Uganda, Südsudan, Sudan, Syrien und Jemen

Förderung

Die UNO-Flüchtingshilfe unterstützte das Bildungsprogramm von EAC und UNHCR

  • 2019 mit über 1,4 Millionen Euro,
  • 2020 mit über 2 Millionen Euro,
  • 2021 mit 1,66 Millionen Euro und
  • 2022 mit über 2 Millionen Euro und
  • 2023 mit rund 1,8 Millionen Euro.

4 Beispiele zur Förderung der Grundschulbildung zwischen 2020 -2022

Über 812.000 Schulbücher und Schulsets werden unter anderem in Tschad, Kenia und Jemen bereitgestellt.

Über 2.271 Klassenzimmer werden im Tschad, in Kenia, Mexiko, Pakistan, Sudan, Südsudan, Syrien und Jemen renoviert.

Mehr als 360.000 Schüler*innen erhalten materielle oder finanzielle Hilfe, um die Bildungskosten tragen zu können.

UNHCR verteilt über 50.000 Hygienekits an 33.000 Mädchen.

  • Teilnahme Abschlussexamen
    © UNHCR/Samuel Otieno

    Sie hat es fast geschafft: Ein Flüchtlingsmädchen nimmt am Abschlussexamen der Mogadishu Grundschule im Flüchtlingslager Kakuma in Kenia teil.

  • Kinder in Schule
    © UNHCR/Antwan Chnkdji

    Jahrelang konnten diese Kinder im syrischen Aleppo nicht in die Schule gehen. Jetzt freuen sich, dass der Unterricht nach langer Zeit endlich wieder beginnen kann.

  • Lehrer geben Schulmaterial an Schüler aus
    © UNHCR/David Azia

    In der Flüchtlingssiedlung Bidibidi in Uganda verteilen Lehrer in der Ofonze-Grundschule Schulmaterial an die Schüler.

  • Kind im Tschad
    Credit Line: © UNHCR/Corentin Fohlen

    In vielen Ländern müssen Kinder zum Lebensunterhalt der Familien beitragen und brechen darum die Schule vorzeitig ab.

  • Toiletten
    © UNHCR/Eunice Ohanusi

    Manchmal sind es Kleinigkeiten: Damit auch Mädchen in die Schule gehen können, ist es wichtig, dass für sie Toiletten vorhanden sind. Wie hier in der Nyarugugu Grundschule in der Flüchtlingssiedlung Nakivale in Uganda.

 

 

 

Mädchen schreibt auf Fußboden

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Bildung für Flüchtlinge

 

Kind mit Stift in Klassenraum  RF2156223_Ruanda.jpg