Malaria, Kind schläft unter Vorhängen
© UNHCR/Frederic Noy

Malaria

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Malaria - Eine tödliche Krankheit

Malaria ist in vielen Flüchtlingslagern Krankheits- und Todesursache Nummer eins. Das liegt zum einen daran, dass der größte Teil der Flüchtlinge in malariagefährdeten Gebieten lebt und zum anderen, an der schlechten Grundgesundheit der Flüchtlinge. Durch die vorausgegangene Flucht sind sie oftmals unter- oder mangelernährt – ein idealer Nährboden für die Krankheitserreger, da sich der Körper nicht mehr ausreichend dagegen wehren kann. Flüchtlingskinder sind besonders stark gefährdet.

19
Prozent

der Krankheitsursachen bei Flüchtlingen sind auf Malaria zurückzuführen

8,3
Prozent

der Neugeborenen in Flüchtlingsfamilien sterben an Malaria laut einer Datenerhebung des UNHCR in 20 Ländern

95
Prozent

der Malaria-Erkrankungen treten in Afrika auf

Übertragung der Krankheit

Malaria wird von einem einzelligen Parasiten hervorgerufen, der sich von roten Blutkörperchen ernährt und durch die Anopheles-Mücke von Mensch zu Mensch übertragen wird.

Es gibt verschiedene Arten der Krankheit. Den schwersten Verlauf nimmt die Malaria tropica, die durch den Erreger Plasmodium falciparum hervorgerufen wird.

Nachdem der Erreger durch den Speichel einer infizierten Mücke zunächst in die Blutbahn und dann in die Leber seines Opfers gelangt, durchläuft er dort verschiedene Entwicklungsphasen und zerstört dabei zahlreiche rote Blutkörperchen des Wirtsorganismus.

Typische Symptome

Zu den Symptomen zählen Kopfschmerzen, Übelkeit, Fieber, Erbrechen, Schüttelfrost und andere grippeähnliche Anzeichen, die allerdings je nach Malariaart sehr unterschiedlich sein können.

In schweren Fällen kann die Krankheit innerhalb kurzer Zeit zu Koma oder Tod führen. Wenn eine Malariainfektion nicht behandelt wird und längere Zeit anhält, kann sie zu Anämie, Milzriss und Nierenversagen führen.

  • Medizinisches Personal
    © UNHCR/Hugh Kinsella Cunningham

    Das medizinische Personal einer UNHCR-Krankenstation führt eine Aufklärungsveranstaltung über den richtigen Gebrauch von Moskitonetzen durch, bevor die Netze an die Bewohner des Flüchtlingslager verteilt werden.

  • Prüfverfahren und Testgerät Malaria
    © UNHCR/Hugh Kinsella Cunningham

    Prüfverfahren und Testgerät für Malaria-Bluttests in einer UNHCR-Gesundheitsklinik, Lager Inke in der Demokratischen Republik Kongo. Das Lager ist die Heimat von Flüchtlingen aus der Zentralafrikanischen Republik, die vor dem Krieg in ihrem Land geflohen sind.

  • Testampullen Malaria
    © UNHCR/Hugh Kinsella Cunningham

    Testampullen, die Teil des Malaria-Prüfverfahrens sind. Diese Tests werden in einer UNHCR-Krankenstation in der Demokratischen Republik Kongo für Flüchtlinge im Lager Inke durchgeführt.

  • Frau mit Moskitonetz
    © UNHCR/Hugh Kinsella Cunningham

    Die Flüchtlinge, die neu im Lager Inke ankommen, erhalten grundlegend Hilfsgüter. Unter diesen ist auch ein Moskitonetz, um sie vor einer Ansteckung durch Mücken zu schützen.

  • Frau mit Moskitonetz
    © UNHCR/Hugh Kinsella Cunningham

    Jacquline (32) hängt ihr neues Moskitonetz auf, das sie bei einer Malaria-Aufklärungsveranstaltung des UNHCR erhalten hat. "Ich bin heute dorthin gegangen, um vom UNHCR ein Moskitonetz zu erhalten, das mich in der Schwangerschaft schützen soll."

Behandlung und Vorbeugung

Die Art der Malaria-Behandlung hat sich während des vergangenen Jahrzehnts geändert. Die Malaria-Erreger sind inzwischen fast weltweit gegen kostengünstige Medikamente (vor allem Chloroquin) resistent. Inzwischen wurden neue wirksame Mittel zur Vorbeugung und Behandlung der Krankheit entwickelt.

Dazu gehören ein Schnelltest zur Diagnose (der so genannte Paracheck), schnell wirkende Artemisinin-Kombinationspräparate, periodische Präventionsmaßnahmen während der Schwangerschaft sowie die Entwicklung spezieller Moskitonetze, die mit einem lang anhaltenden Insektenschutzmittel imprägniert sind.

"Ich weiß, dass das Moskitonetz wichtig ist, weil es uns vor sehr schlimmen Krankheiten schützt."
Tatiana Golom Rein, Mutter von vier Kindern. Sie floh aus der Zentralafrikanischen Republik in die DR Kongo. Nach ihrer Ankunft in einem UNHCR-Flüchtlingslager erhielt sie neue Moskitonetze - ihre eigenen waren auf der Flucht zerrissen.

Prävention rettet Leben

Die meisten Mücken, die Malaria übertragen, stechen während der Dämmerung und nachts. Daher stellen Moskitonetze, wenn sie richtig eingesetzt werden, eine wichtige Barriere zwischen dem Menschen und der hungrigen Mücke dar. Die speziell entwickelten Netze sind besonders effektiv, wenn sie mit einem lange wirksamen Insektizid behandelt sind.

Es hat sich außerdem gezeigt, dass auch Vorsorgemaßnahmen während der Schwangerschaft einen signifikanten Einfluss auf das Wohl von Mutter und Kind haben.

Um den Flüchtlingen, die an Malaria erkrankt sind, helfen zu können und der Ausbreitung der Krankheit zu stoppen, brauchen wir dringend Ihre Unterstützung!

Malaria-Station

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