Gesundheitsversorgung
© UNHCR/A.Kwarte
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Gesundheitsversorgung

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Medizinische Hilfe für Flüchtlinge und Vertriebene

Gesundheit ist ein Menschenrecht und die Gesundheitsversorgung von Flüchtlingen und Vertriebenen spielt eine Schlüsselrolle in der Flüchtlingshilfe.

Laut der Genfer Flüchtlingskonvention sollen Flüchtlinge die gleiche Gesundheitsversorgung erhalten wie die Menschen im jeweiligen Zufluchtsland.

Ziel ist es stets, die Krankheits- und Sterberaten bei Flüchtlingen und Vertriebenen so gut wie möglich zu reduzieren. Auf der Flucht, im Krieg und in besonderen Notsituationen haben die Menschen jedoch meist keinen oder nur schlechten Zugang zu Gesundheitsdiensten, Vorbeugemaßnahmen oder Aufklärungskampagnen.

Der UNHCR arbeitet eng mit verschiedenen spezialisierten Partnerorganisationen zusammen. Dabei übernimmt der UNHCR die Planung, Koordination, Monitoring und Evaluierung der jeweiligen Gesundheitsprogramme. Die Partner setzen die Programme um.

Zurzeit stehen zwei gesundheitliche Krisen im Fokus:

Im August 2024 rief die Weltgesundheitsorganisation aufgrund des anhaltenden Mpox-Ausbruchs in Afrika eine gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite aus. Mpox stellt eine ernsthafte Bedrohung dar, besonders in Flüchtlingslagern und von Konflikten betroffenen Regionen. 

Gleichzeitig verschärfen die Regenzeit und schwere Überschwemmungen im Sudan die Lage der Flüchtlinge erheblich, da der eingeschränkte Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen die Gefahr von Cholera und anderen Durchfallerkrankungen stark erhöht. Hilfsorganisationen warnen vor einer schnellen Ausbreitung dieser Krankheiten.

Die häufigsten Todesursachen von Flüchtlingskindern unter fünf Jahren
in Entwicklungsländern:
 

Zu den wichtigsten Hilfsmaßnahmen im Notfall zählen:

Bei erwachsenen Flüchtlingen spielen die Behandlung von Herz-Kreislauferkrankungen, chronische Krankheiten und Krebs eine wichtige Rolle.

Kernbereiche der Gesundheitsarbeit des UNHCR

  • Neugeborenenstation
    © UNHCR/M.Hawari

    Zugang zur Gesundheitsversorgung
    Wo immer es möglich ist, versucht der UNHCR, Flüchtlingen den Zugang zu medizinischer Versorgung über die bestehenden nationalen Gesundheitssysteme zu ermöglichen. Er setzt sich direkt bei Regierungen, Gemeinden und lokalen Partnerorganisationen für die Einbeziehung von Flüchtlingen in die Gesundheitsversorgung ein. Außerdem finanzieren und liefert der UNHCR Medikamente und Ausrüstung an nationale Gesundheitssysteme oder Partner, um primäre und sekundäre Gesundheitsdienste zu ermöglichen.

  • Traumapatientin
    © UNHCR/O.Parafeniuk

    Psychologische und psychosoziale Hilfe
    Der UNHCR bietet professionelle Unterstützung, Schulungen und wichtige Medikamente für die Behandlung von Flüchtlinge mit psychischen und neurologischen Erkrankungen. Er setzt sich dafür ein, dass Untersuchungen der psychischen Gesundheit im Rahmen der medizinischen Grundversorgung abgedeckt werden. Besonders wichtig sind diese Maßnahmen für Flüchtlinge, deren Gesundheit durch traumatische Erlebnisse während oder vor der Flucht gesundheitliche Probleme haben. Die psychosoziale Unterstützung von Geflüchteten ist in Gesundheits-, Schutz-, Bildungs- und Sportprogramme integriert.

  • Wassertest in Bangladesch
    © UNHCR/K.Hasan

    Sauberes Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene (WASH)
    Es werden Wasserversorgungs- und Aufbereitungsanlagen gebaut, um eine ausreichende Menge an sauberen Trinkwasser zu sichern. Der UNHCR finanziert den Bau von Sanitäranlagen, die schädliche Krankheitserreger abfangen und eindämmen. Seife, Reinigungsmittel und Hygieneprodukte für Frauen und Mädchen werden zur Verfügung gestellt.

  • Test des Ernährungsstatus
    © UNHCR/M-J.Jean-Charles

    Ernährung und Ernährungssicherheit
    Der Ernährungsstatus von Flüchtlingen, insbesondere Flüchtlingskindern, wird als der Teil der Gesundheitsvorsorge ermittelt und Schritte zur medizinischen Behandlung und Verbesserung der allgemeinen Ernährungssituation eingeleitet. Der UNHCR entwickelt in Zusammenarbeit mit Partnern gezielte Ernährungsprogramme für Flüchtlinge.

  • Hebamme in einem Flüchtlingslager
    © UNHCR/B.Bannon

    Sexuelle und reproduktive Gesundheit
    Der UNHCR bietet Beratung und Schulungen zur Versorgung von Müttern und Neugeborenen, Verhütung und Familienplanung an. Außerdem werden Überlebende von Vergewaltigung und Gewalt in der Ehe betreut. unterstützt.

FAQs zum Thema Gesundheit:

Was sind die wichtigsten medizinische Anliegen von Flüchtlingen?

Der Gesundheitsbedarf von Flüchtlingen hängt von vielen Faktoren ab: Vorerkrankungen und der Zustand der Gesundheitsversorgung im Herkunftsland, die Dauer und die Bedingungen der Flucht und der Zugang zu medizinischen Versorgung im Aufnahmeland.

Es wird unterschieden zwischen akuten Gesundheitsbedürfnisse, wie der Versorgung von Kriegsverletzungen oder den Folgen der Flucht, geburtshilfliche Notfallversorgung oder akuter Unterernährung und chronischen Bedürfnissen, wie z.B. der Behandlung von Diabetes, von Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder die Versorgung von behinderten Menschen.

Auch die mentale Gesundheit der Geflüchteten, die Behandlung von erlittenen Traumata und deren Folgebelastungen sind wichtig bei der medizinischer Behandlung von Geflüchteten.

 

Warum leiden Flüchtlinge unter Mangelernährung ?

Man spricht auch von Mangelernährung, wenn Menschen sich nur sehr einseitig ernähren und nicht ausreichend Nährstoffe zu sich nehmen. Bei Lebensmittelknappheit ist dies oft der Fall, wenn auf sattmachende Lebensmittel zurückgegriffen wird, die nicht alle notwendigen Nährstoffe enthalten. Menschen entschließen sich nicht selten nach langen Dürre- oder Hungerperioden zur Flucht. Wenn sie im Flüchtlingslagern ankommen, ist oft ein großer Teil der Neuankömmlinge mangelernährt und bedarf der Behandlung. Aber auch in langfristigen Flüchtlingssituationen, in denen Menschen über Jahre in Flüchtlingslagern leben, von Hilfslieferungen abhängig sind und eine ausgewogene Ernährung zu teuer oder nicht möglich ist, kann es zu Mangelernährung kommen.

Bekommen Flüchtlinge eine kostenlose Gesundheitsversorgung?

Der Zugang von Flüchtlingen zu den nationalen Gesundheitssystemen ist sehr unterschiedlich und hängt von der Gesetzgebung des aufnehmenden Landes ab.

In einigen Ländern haben Flüchtlinge unter den gleichen Bedingungen wie Einheimische Zugang zu den nationalen Gesundheitssystemen und Dienstleistungen. Dies kann bedeuten, dass die Kosten für die ärztliche Behandlung bezuschusst, ermäßigt oder kostenlos sind (vor allem in Notfällen).

In anderen Ländern können Flüchtlinge die nationalen Gesundheitsdienste nur wie Ausländer in Anspruch nehmen (was oft mit höheren Kosten verbunden ist). Es gibt auch einige Aufnahmeländer, in denen Flüchtlinge keinen Zugang zur nationalen Gesundheitsversorgung haben.

Der UNHCR setzt sich in jedem Fall für den Zugang zu nationalen Gesundheitssystemen ein, denn die Kosten für eine private Gesundheitsversorgung ist für die meisten Flüchtlinge unerschwinglich. In abgelegenen Flüchtlingslagern werden Krankenstationen von den Hilfsorganisationen eingerichtet, um die Bevölkerung medizinisch zu versorgen.

 

Krankenschwester

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