Kamerun
© UNHCR/X.Bourgois
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Kampf um knapper werdende Ressourcen

[Stand: Februar 2025]

Durch die generell angespannte Lage in der Region und weiteren Krisen in den Nachbarländern hat Kamerun insgesamt 411.000 Flüchtlinge und Asylsuchende aufgenommen. Hinzu kommen über 1 Million Binnenvertriebene. 61 Prozent der Binnenvertriebenen sind Kinder.

Als Folge des Klimawandels wird insbesondere die Versorgung mit sauberem Trinkwasser im Norden Kameruns immer häufiger der Grund für gewaltsame Auseinandersetzungen.

Hier im Tschad habe ich einen Onkel. Ich werde zwei, drei Monate warten und wenn es weiter ruhig bleibt, gehe ich nach Hause, um alles wieder aufzubauen.

Der Fischer Ramadan, 37, floh nach einem Angriff von Viehzüchtern aus seinem Dorf in Kamerun über die Grenze in den Tschad.

Ein Land - drei Krisen

In Kamerun gibt es drei Krisenregionen: Im Nordwesten des Landes herrscht seit 2016 ein Bürgerkrieg, im Norden des Landes mangelt es an Wasser und im Osten des Landes fliehen Schutzbedürftige aus der Zentralafrikanischen Republik über die Landesgrenze, da sich die Situation in ihrem Heimatland seit 2013 nicht beruhigt.

So hilft der UNHCR Flüchtlingen im Tschad

Dunkles Erbe der Kolonialzeit

Schon seit Jahrzehnten brodelt es in der Republik Kamerun. Der Grund dafür liegt wie in so vielen afrikanischen Ländern in der Kolonialzeit und begann kurz nach Ende des ersten Weltkrieges, als die ehemals deutsche Kolonie zwischen Frankreich und Großbritannien aufgeteilt wurde. Während sich der französische Teil Kameruns 1960 für unabhängig erklärte, mussten sich die Bewohner des britischen Teils 1961 in einem Zugehörigkeitsreferendum für Nigeria oder das französische Kamerun entscheiden.

Während der Norden für Nigeria stimmte, stimmte der Westen widerwillig für einen Anschluss an Kamerun. Seitdem herrscht eine Spaltung zwischen dem Nordwesten Kameruns und dem Rest des Landes. Durch das Gefühl der Benachteiligung, der Unterdrückung und der Unterrepräsentation in den Parlamenten, fordern viele anglophone Kameruner*innen eine Absetzung von der Regierung und die Gründung des autonomen Staates „Ambazonien“. Als im Sommer 2016 dann tausende französischsprachige Lehrer und Lehrer*innen in die englischsprachigen Gebiete entsandt wurden kam es zu gewalttätigen Übergriffen.

Seitdem herrscht in der Republik Kamerun ein Klima der Gewalt. Die Auseinandersetzungen zwischen der frankophonen Kameruner Regierung und anglophonischen Separatisten im Nordwesten des Landes nähern sich nun den Ausmaßen eines Bürgerkriegs an. Laut UN-Schätzungen haben über 925.000 der insgesamt 25,6 Millionen Kameruner*innen ihre Heimat verlassen oder sind in andere Regionen des Landes geflohen.

Wie hilft der UNHCR ?

Der UNHCR ist vor Ort um den Geflüchteten und Binnenvertriebenen Nothilfe zu leisten. Die Binnenvertriebenen erhalten sowohl im Tschad als auch in Kamerun Schutz und Notunterkünfte. Der UNHCR

  • registeriert und dokumentiert die Flüchtlinge und Vertriebenen,
  • stellt Unterkünfte zu verfügung,
  • verteilt Lebensmittel,
  • bietet medizinische Versorgung an.

Durch die Registrierung kann genau abgeschätzt werden, wie viel Hilfe in welcher Region benötigt wird. Der finanzielle Bedarf des UNHCR für die Notfallhilfe in Kamerun in 2024 liegt bei insgesamt 135,7 Millionen US-Dollar. Bis März 2024 waren nur 13 Prozent dieses Bedarfs finanziert.

Mosambik

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Kindermenge in kamerunischem Dorf Kamerun_RF1157194.jpg