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Presse

Flüchtlingskinder: ausgebeutet und ohne Chance auf Bildung

Gegen Kinderarbeit – Für Kinderrechte

Ein Flüchtlingsjunge in der Demokratischen Republik Kongo trägt Sand zu einer Baustelle. Foto: UNHCR/C.Delfosse

Anlässlich des Internationalen Tages gegen Kinderarbeit am 12. Juni weist die UNO-Flüchtlingshilfe auf die besonderen Gefahren für geflüchtete Kinder unter ausbeuterischen Arbeitsbedingungen hin. Die Zahl der arbeitenden Kinder, die die Hälfte der Menschen auf der Flucht ausmachen, steigt. Gewaltsame Konflikte, Naturkatastrophen und Armut – je länger die Flucht dauert, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, dass Kinder arbeiten müssen. Oftmals haben geflüchtete Familien ihren gesamten Besitz verloren und sind auf die Hilfe der Kinder angewiesen.

Im Durchschnitt arbeiten Mädchen und Jungen bis zu sieben Stunden täglich, erfahren kaum elterliche Fürsorge oder haben Zugang zu altersgerechter Bildung. Das Flüchtlingshilfswerk der Vereinen Nationen (UNHCR) hat es sich zum Ziel gemacht, ein verstärktes Bewusstsein für die Bedürfnisse und Rechte der Kinder zu schaffen: So konnte die UNO Flüchtlingshilfe, der nationale Partner des UNHCR, 2018 beispielsweise 1,2 Millionen Euro für Bildungseinrichtungen in kenianischen Flüchtlingslagern zur Verfügung stellen.

„Viele Kinder mit unmittelbarer Fluchterfahrung sind mehrfach traumatisiert: durch die beängstigenden Erlebnisse auf der Flucht, und dann auch durch die Ausbeutung mit unwürdigen Arbeitsbedingungen, die ihre Kindheit schwer belasten“, sagt Peter Ruhenstroth-Bauer, Geschäftsführer der UNO-Flüchtlingshilfe in Bonn.

Weltweit sind 68 Millionen Menschen auf der Flucht, jeder zweite von ihnen ist ein Kind oder Jugendlicher. Die UN-Kinderrechtskonvention von 1989 garantiert in seinen 40 Artikeln die Rechte der Kinder. Nichtsdestotrotz müssen Kinder in Asien, Südamerika und insbesondere in afrikanischen Ländern ohne Rücksicht auf ihr Alter arbeiten: auf Plantagen, Müllkippen, in Textilfabriken, in Minen, als Prostituierte und als sogenannte Dienstmädchen in Privathaushalten.

Viele Kinder sind erst fünf oder sechs Jahre alt, sie verlieren die Chance auf eine schulische Ausbildung und fallen damit dem Kreislauf von Armut und Abhängigkeit zum Opfer. „Um diese Formen der modernen Sklaverei zu bekämpfen, unterstützt die UNO-Flüchtlingshilfe Projekte, die es den Flüchtlingskindern ermöglichen, in die Schule zu gehen und sich eine eigene, selbstständige Zukunft aufbauen zu können“, betont Peter Ruhenstroth-Bauer.

Insgesamt arbeiten einer UNICEF-Studie zufolge etwa 152 Millionen Kinder weltweit häufig unter gesundheitsschädigenden, teilweise lebensbedrohlichen Bedingungen.

Mehr Informationen unter: https://www.uno-fluechtlingshilfe.de/hilfe-weltweit/perspektiven-schaffen/bildung/

Pressekontakt:
Marius Tünte
Tel. 0228-90 90 86-47
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