Dürre
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Hunger und Dürre am Horn von Afrika

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Dürre in Ostafrika: Millionen Menschen benötigen dringend Hilfe

Die Länder am Horn von Afrika erleben eine massive humanitäre Krise mit über 23 Millionen Menschen, die unter den Folgen von Dürre, Konflikten und mangelndem Zugang zu Grundbedürfnissen leiden. Seit vier Jahren leiden die Menschen am Horn von Afrika unter einer anhaltenden Dürre. Viele Brunnen sind versiegt, das Vieh längst verendet, die Böden hart und unfruchtbar.

Zugleich steigen die Lebensmittelpreise infolge des Krieges in der Ukraine. Der UNHCR hat einen Aufruf über 137 Millionen US-Dollar gestartet, um den dringenden Bedarf von 3,3 Millionen Binnenvertriebenen, Flüchtlingen und Asylsuchenden in Äthiopien, Kenia und Somalia zu decken.

23
Millionen

von humanitärer Krise betroffen

3,3
Millionen

Binnenvertriebene

80
Prozent

der Vertriebenen sind Frauen und Kinder

Unbarmherzige Dürre verschärft Hunger

Die Region am Horn von Afrika wird weiterhin von der längsten und schwersten Dürre seit Beginn der Aufzeichnungen heimgesucht. Seit 4 Jahren warten die Menschen auf Regen. Die Trockenheit bedroht Leben und Existenzgrundlagen von Millionen Menschen, darunter viele Flüchtlinge und Binnenvertriebene. Durch die Klimakrise kommt es zu gravierenden Ernteausfällen sowie Mangel an Wasser und Nahrungsmitteln. Durch die anhaltende Dürre wird es für die Menschen schwieriger Getreide anzubauen oder Futter für ihr Vieh zu finden. Angesichts der hohen Lebensmittelpreise verschlimmert sich die Ernährungssituation der Menschen weiter. Die dramatische Ernährungsunsicherheit in den betroffenen Gebieten wird voraussichtlich anhalten, denn auch die kommende Regenzeit wird voraussichtlich ausbleiben.

Bericht von unserem UNHCR-Kollegen Johannes Zech aus dem Grenzgebiet zwischen Äthiopien und Somalia: 

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Horn von Afrika

In den von der Dürre betroffenen Regionen kommt es immer wieder zu Konflikten. Die Unsicherheit verschlechtert die Lebensbedingungen von Hunderttausenden von Menschen, die sich auf der Suche nach Sicherheit und Hilfe in andere Regionen flüchten. Nach Angaben des UNHCR zu Vertreibung und betroffenen Bevölkerungsgruppen wurden bis Februar 2023 etwa 1,83 Millionen Menschen in Äthiopien und Somalia vertrieben, während seit Januar 2022 über 220.000 neue Flüchtlinge die von der Dürre betroffenen Gebiete überquert haben und sich damit einer großen Zahl von Flüchtlingen anschließen.

Kampf gegen den Hunger

Samira Abdi hat zwei ihrer Kinder in ein Ernährungszentrum im Flüchtlingslager Melkadida in Äthiopien gebracht, nachdem sie wochenlang unter Bauchschmerzen litten. Samira weiß bereits, was sie quält: der Hunger. Doch die Mutter kämpft unerbittlich, um ihre Kinder vor dem Hungertod zu bewahren.

Alles, woran ich denken kann, ist, wie ich meine Kinder ernähren soll.

Im vergangenen Jahr wurde das monatliche Lebensmittelpaket, das sie vom Welternährungsprogramm erhält, aufgrund von Finanzierungsproblemen um die Hälfte gekürzt. Da Samira keine feste Einkommensquelle hat, kann sie das Essen der Kinder nicht mit Gemüse vom Markt ergänzen. Die unvermeidliche Folge ist eine zunehmende Mangelernährung. Unter ihr leiden vor allem Frauen und Kinder. Da die Dürre voraussichtlich anhalten wird, muss mehr getan werden, um sicherzustellen, dass Flüchtlinge und lokale Gemeinschaften ausreichend versorgt werden können.

"Wenn ich etwas Unterstützung bekäme, zum Beispiel bei der Gründung eines Unternehmens, könnte ich etwas Geld verdienen, um Reis, Nudeln oder Zucker für meine Kinder zu kaufen", sagte die junge Frau.

Wasserknappheit bedroht Frauen und Kinder

Am Horn von Afrika leiden Millionen von Menschen unter Wasserknappheit. Viele Wasserstellen sind ausgetrocknet oder die Wasserqualität hat sich verschlechtert. Das Risiko von durch Wasser übertragene Krankheiten und Infektionen erhöht sich, da die Familien das wenige saubere Wasser, das sie zur Verfügung haben, eher zum Trinken oder Kochen nutzen, als zum Waschen.

Frauen und Mädchen sind gezwungen, immer längere Strecken zurückzulegen, um Wasser zu finden, wodurch sie Gefahr laufen, überfallen zu werden. Viele Kinder sind zudem gezwungen, die Schule abzubrechen, um ihren Familien zu helfen, ein tägliches Einkommen zu erwirtschaften und Wasser und Weideland zu suchen. Für Mädchen steigt das Risiko früh verheiratet zu werden.

Wie hilft der UNHCR vor Ort?

Der UNHCR ist vor Ort und stellt lebensrettende Unterkünfte, Wasser, sanitäre Einrichtungen, Ernährung, Gesundheitsversorgung, Bargeldhilfe und Schutz für Menschen, die wegen der schrecklichen Dürre in Somalia sowie in den Nachbarländern Äthiopien und Kenia fliehen mussten.

  • Somalia
  • Äthiopien
  • Kenia
Sudan Spendenaufruf

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