Iran
© UNHCR/Mohammad Hossein Dehghanian
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© UNHCR/Mohammad Hossein Dehghanian

Flüchtlingshilfe im Iran

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3,5
Millionen

registirierte Flüchtlinge aus Afghanistan lebten im Juni 2025 im Iran

99
Prozent

der Flüchtlinge leben in städtischen Gebieten

2
Millionen

Rückkehrer*innen sind bislang 2025 aus dem Iran in Afghanistan angekommen

Das größte Aufnahmeland der Welt 

(Stand:September 2025)

Die Islamische Republik Iran spielt seit über 40 Jahren eine zentrale Rolle in der Aufnahme und Unterstützung von Flüchtlingen und Personen in flüchtlingsähnlichen Situationen. Mit einer geschätzten Zahl von 3,5 Millionen Menschen, gehörte das Land lange zu den größten Aufnahmestaaten weltweit. Besonders hervorzuheben ist die langjährige Hilfsbereitschaft des Irans, die auch nach den dramatischen Entwicklungen in Afghanistan fortgesetzt wurde. Seit Ende 2024 ist der Druck auf afghanische Flüchtlinge im Iran jedoch gestiegen und die Zahl der nach Afghanistan zurückkehrender Flüchtlinge stieg bis September auf über 2 Million.

Große Herausforderung bei der Rückkehr

Die Rückkehr findet unter äußerst schwierigen Bedingungen statt - und viele Menschen kehren nicht freiwillig in das Land zurück, aus dem sie vor Unterdrückung und Verfolgung geflohen sind. Der Zugang zu Dokumenten ist erschwert, Unterkünften, Gesundheitsversorgung und Bildungseinrichtungen fehlen. Die meisten Rückkehrer konzentrieren sich auf einige wenige Gebiete, wodurch die lokale Infrastruktur und die Dienstleistungen unter enormen Druck geraten. Für Frauen und Mädchen sind die Herausforderungen noch größer, da sie strengste Einschränkungen fürchten müssen.

Die Zahl der Rückkehrer aus dem Iran über die Grenzen nach Afghanistan ist riesig. Die Ankommenden sind erschöpft und machen sich große Sorgen um ihre Zukunft. Der Zustrom überfordert die lokale Infrastruktur, weil viele Familien nicht über die Mittel verfügen, um beschädigte Häuser wieder aufzubauen oder zu reparieren. Viele afghanische Flüchtlinge haben die Rückkehr gezwungenermaßen überstürzt angetreten und konnten kaum etwas mitnehmen.

Medizinische Versorgung

An der Grenze erhalten Flüchtlinge einen letzten Check-up und der Impfstatus von Kindern wird überprüft. 
 

Transporthilfe für vulnerable Gruppen

Die Rückkehrer*innen benötigen zum Teil Unterstützung beim Transport von der Grenze in die Heimatregionen.
 

Rechtsberatung

Rückkehrer*innen werden über rechtliche Grundlagen aufgeklärt und zu Fragen der Ausweispapieren beraten.
 

UNHCRs Rolle in der Flüchtlingshilfe

Seit 2012 arbeitet der UNHCR im Iran eng mit der Regierung sowie mit nationalen und internationalen Partnerorganisationen zusammen, um Lösungen für die afghanischen Flüchtlinge zu finden und deren Lebensbedingungen zu verbessern. Ziel ist es, eine koordinierte Flüchtlingshilfe zu gewährleisten und den betroffenen Menschen Zugang zu Bildung, Gesundheitsversorgung und Lebensgrundlagen zu verschaffen. Neben der Unterstützung für den Zugang zu staatlichen Dienstleistungen umfasst die Hilfe des UNHCR auch individuelle Schutzmaßnahmen, wie rechtliche Beratung und psychosoziale Betreuung.

Der UNHCR bietet darüber hinaus eine Vielzahl von Programmen an, die den Flüchtlingen direkt zugutekommen, wie z.B.:

  • finanzielle Unterstützung für die bedürftigsten Familien
  • Gesundheitsversorgung
  • Stipendien für Hochschulstudenten
  • Berufsausbildungsprogramme
  • Unterstützung bei der Integration in die lokale Wirtschaft durch einkommensschaffende Maßnahmen und Existenzsicherung

Ein Aufruf zur internationalen Zusammenarbeit

Die Situation im Iran verdeutlicht die Notwendigkeit einer robusten internationalen Unterstützung und Verantwortungsteilung. Flüchtlinge sind weiterhin mit großen Herausforderungen konfrontiert, und die humanitären Bedürfnisse sind enorm. Nur durch eine enge Zusammenarbeit der internationalen Gemeinschaft und die kontinuierliche Unterstützung durch Organisationen wie dem UNHCR können wir sicherstellen, dass Flüchtlinge die Hilfe und den Schutz erhalten, den sie so dringend benötigen.

 

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