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Zufluchtsland in der Krise

(Stand: 04.04.2024)

Äthiopien gehört zu den afrikanischen Ländern, die am meisten Flüchtlinge aufgenommen haben. Ende Februar 2024 lebten über 970.000 Flüchtlinge und Asylsuchende im Land. Der Großteil kommt aus dem Südsudan, Somalia und Eritrea. An vierter Stelle steht, seit dem Beginn der Kampfhandlungen dort, auch der Sudan mit über 55.000 Flüchtlingen.

Im Februar 2023 haben sich rund 100.000 Menschen vor erneuten Kämpfen in der somalischen Stadt Las Caanood über die Grenze nach Äthiopien geflüchtet.

Gleichzeitig führen anhaltende Unsicherheit, interne Konflikte und Nahrungsmittelknappheiten dazu, dass in Äthiopien selbst viele Menschen auf der Flucht sind. Die Zahl der Binnenvertriebenen wird auf knapp 3,5 Millionen geschätzt, wobei der Konflikt in Tigray maßgeblich dazu beiträgt.

FAQs zur Konfliktregion Tigray

Wo ist Tigray ?

Tigray ist eine Region im Norden Äthiopiens. Sie grenzt an Eritrea und den Sudan und ist die Heimat von rund 6,5 Millionen Menschen. Mit einer Fläche von etwa 85.000 Quadratkilometern ist Tigray etwa so groß wie Österreich.

Wie kam es zu dem Konflikt in Tigray?

2018 wurden die langen kriegerischen Auseinandersetzungen mit dem Nachbarstaat Eritrea mit einem Friedensvertrag offiziell beendet. Für die Aussöhnungspolitik mit Eritrea wurde Äthiopiens Regierungschef Abiy Ahmed 2019 mit dem Friedensnobelpreis geehrt. Trotzdem nahmen die politischen Spannungen zwischen der Landesregierung und der in Tigray regierenden Partei (Volksbefreiungsfront von Tigray / Tigrayan People's Liberation Front/TPLF) zu, seit am 9. September 2020 Regionalwahlen stattfanden, obwohl die landesweiten Wahlen aufgrund der Corona-Pandemie ausgesetzt worden waren.

Der bewaffnete Konflikt entflammte am 3. November 2020. Der äthiopische Präsident Abiy Ahmed befahl dem Militär, die Offensive gegen die TPLF zu starten. Am selben Tag verhängte die TPLF ein Flugverbot über ihrem Territorium. Daraufhin erklärte die Regierung am 6. November 2020 einen sechs Monate andauernden Notstand für die Region Tigray. Zudem löste die äthiopische Regierung am 7. November 2020 die Regionalregierung von Tigray auf und setzte eine Übergangsregierung in der Region ein, die Wahlen abhalten und die Entscheidungen der Landesregierung durchsetzen sollte. Es kam zu gewaltsamen Auseinandersetzungen, Flüchtlingslager wurden zerstört und viele Menschen zur Flucht gezwungen.

Seitdem kommt die Region Tigray nicht zur Ruhe. Kämpfe, Übergriffe, Unsicherheit und die Ernährungslage bestimmen das Leben der Bewohner und zwingen die Menschen immer wieder zur Flucht. 2021 konnten zwar 1,5 Millionen Binnenvertriebene in ihre Heimat zurückkehren, doch auf aufgrund des anhaltenden Konflikts in der Region Tigray leben Mitte 2022 immer noch etwa 140.000 Flüchtlinge und Asylsuchende aus Äthiopien in den angrenzenden Nachbarländern.

Was sind die größten Herausforderungen in Tigray?

Die Sicherheitslage in Tigray ist weiterhin sehr schlecht. Immer wieder gibt es Berichte über Menschenrechtsverletzungen. Der Konflikt hat zudem nicht nur rund 2,1 Millionen Menschen zur Flucht gezwungen, sondern auch zur Zerstörung gemeinschaftlicher Infrastrukturen aller Art (Wasserstellen, Gesundheitseinrichtungen, Schulen) geführt. Strom gibt es nur unregelmäßig. Felder wurden zerstört, Viehherden getötet. Die Lebensmittelvorräte sind jedoch auch aufgrund der Dürre, die in der Region herrscht, knapp und lassen die Preise ansteigen.

Gleichzeitig erschweren Straßenblockaden und Zugangsbeschränkungen die Hilfsmaßnahmen. Die Grundversorgung von Flüchtlingen und Vertriebenen ist aufgrund der schlechten Sicherheitslage seit vielen Monaten stark beeinträchtigt. Den Flüchtlingen fehlt es an Nahrung, Medikamenten und sauberem Wasser.

Der UNHCR steht in Verhandlungen mit der äthiopischen Regierung, um ungehinderten Zugang zu den notleidenden Menschen zu bekommen und appelliert an alle Konfliktparteien, humanitäre Hilfe zu ermöglichen.

Wie hilft der UNHCR in Tigray?

Die allgemeine Sicherheitslage bleibt komplex, da es Kämpfe an mehreren Fronten in den drei Regionen Tigray, Amhara und Afar gibt. Der Bedarf an humanitärer Hilfe nimmt zu, da aus allen drei Regionen neue interne Binnenvertreibungen gemeldet wurden. Zudem leben in Tigray über 15.800 Flüchtlinge. Die Arbeit der Hilfsorganisationen wird durch die angespannte Sicherheitslage erschwert.

Die Nothilfemaßnahmen für eritreische Flüchtlinge in der Region wurden aufgestockt. Es gibt 4 Lager für Flüchtlinge und Vertriebene, die dort registriert werden, Unterkunft und Hilfsgüter erhalten. Gleichzeitig arbeitet der UNHCR an der Verbesserung der Wasserversorgung.

In den Siedlungen, wo sich Binnenvertriebene niedergelassen haben, weitet der UNHCR seine Beratungsstellen aus, so dass zum einen der Hilfsbedarf erfasst werden kann und zum anderen die Vertriebenen wichtige Informationen erhalten, Familien zusammengeführt werden können und Personen mit besonderem Hilfsbedarf (wie zum Beispiel Menschen mit Behinderungen, Kranke oder Alleinerziehende) identifiziert werden können.

Zusätzlich verteilt der UNHCR dringend benötigte Hilfsgüter wie Küchensets, Schlafmatten oder Hygienesets an die Vertriebenen, kümmert sich um zusätzliche Unterkünfte und den (Aus-)Bau von Gemeinschaftsbädern und -küchen.

Wie hilft der UNHCR den Flüchtlingen aus Tigray im Sudan?

Seit dem Ausbruch der Gewalt im November 2020 sind mehr als 50.000 Menschen aus der Region Tigray in den Osten des Sudan geflüchtet.

Vor Ort arbeitet der UNHCR eng mit den sudanesischen Behörden zusammen, um den äthiopischen Frauen, Kindern und Männern, Schutz und Zuflucht zu gewähren. Die Neuankömmlinge werden registriert und vorübergehend in Transitzentren in der Nähe der Grenzübergangspunkte untergebracht und versorgt. Wasser und Mahlzeiten werden bereitgestellt sowie Gesundheitsuntersuchungen, auch für COVID-19, durchgeführt.

Der UNHCR und die Behörden haben weiter im Landesinneren zwei Flüchtlingslager (Um Rakuba und Tunaydbah) errichtet, wo die Flüchtlinge eine Unterkunft, Wasser, Nahrung und Hilfsgüter erhalten sowie Zugang zu medizinischer Versorgung und Schulen bekommen.

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Tigray Nothilfe

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JETZT SPENDEN & HELFEN

3,5
Millionen

Binnenvertriebene

55
Tausend

Flüchtlinge aus dem Sudan

906
Tausend

Flüchtlinge aus dem Südsudan, Somalia und Eritrea

Wetterextreme in Ostafrika verschärfen Not

  • Flut
    © UNHCR/Kisut Gebre Egziabher

    Teile Äthiopiens sind von sintflutartigen Überschwemmungen betroffen. Mehr als 760.000 Menschen sind von den Sturzfluten und den schwersten Regenfällen seit 1977 heimgesucht worden.

  • Familie
    © UNHCR/Gulie Dore

    Eine von den Überschwemmungen vertriebene Familie in Dollo Ado, Äthiopien, zieht auf einem Eselskarren auf der Suche nach trockenem Land weiter.

  • Unterkünfte
    © UNHCR/Kisut Gebre Egziabher

    In den fünf Flüchtlingssiedlungen im Südosten Äthiopiens sind insgesamt 969 Unterkünfte von den Überschwemmungen betroffen.

  • Schule
    © UNHCR/Kisut Gebre Egziabher

    Schulen in Dollo Ado, Äthiopien, wurden von Vertriebenen überrannt, die sich vor den sintflutartigen Überschwemmungen in Sicherheit bringen wollten.

Nachdem Äthiopien und die Länder am Horn von Afrika eine historische Dürre hinter sich gelassen haben, die die Länder an den Rand einer weit verbreiteten Hungersnot gebracht haben, hat nun das Wetterphänomen El Niño mit schweren Regenfällen und Überschwemmungen Ostafrika heimgesucht. Seit Oktober 2023 sind mindestens 760.000 Menschen von sintflutartigen Regenfällen und Sturzfluten in Äthiopien betroffen, 43 Menschen kamen ums Leben.  

Die Länder am Horn von Afrika sind besonders stark vom Klimawandel betroffen. Die starken Überflutungen sind eine typische Konsequenz der langanhaltenden Dürre durch die Klimakrise in dieser Region: Der ausgedorrte Boden ist nicht in der Lage, die Wassermassen aufzunehmen, wodurch sie in reißenden Strömen abfließen.

MEHR ZU KLIMAWANDEL ALS FLUCHTGRUND

Integration Geflüchteter angestrebt

Die Regierung hat in den letzten Jahren einige Gesetze geändert, sodass die Integration der Geflüchteten erleichtert wird. Sie haben das Recht, Asyl zu beantragen, das Recht auf Arbeit, auf Freizügigkeit und haben Zugang zu den gleichen Dienstleistungen wie die Aufnahmegesellschaft. Flüchtlinge aus Eritrea, Südsudan, Sudan, Jemen und Somalia werden in einem beschleunigten Verfahren als Flüchtlinge anerkannt, ohne eine Anhörung durchlaufen zu müssen.

Die Mehrzahl der Flüchtlinge und Binnenvertriebene lebt in 26 Flüchtlingslagern. Fehlende finanzielle Mittel führen dazu, dass nur die Hälfte der Bewohner*innen in ausreichenden Unterkünften leben. In fast allen Flüchtlingslagern erhalten die Bewohner*innen rund 19 Liter Wasser am Tag. In drei Lagern sind es nur knapp 15 Liter pro Tag. Die Flüchtlinge in Äthiopien erhalten im Durchschnitt nur etwa 84 Prozent der Mindeststandardration von 2.100 kcal. Dadurch liegt die akute Unterernährungsrate in den meisten Flüchtlingslagern weiterhin hoch.

Wir passen aufeinander auf. Wir wissen nicht, wie unsere Zukunft aussehen wird.

Die 16-jährige Nyamach Lul und ihre Schwester Nyakoang sitzen vor ihrer Hütte Im Flüchtlingslager Jewi, Äthiopien. Sie flohen aus dem Südsudan, als ihr Dorf niedergebrannt und die Bewohner getötet wurden. Sie ließen ihre Familie und Freunde zurück. In Äthiopien leben mehr als 40.000 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge.

Was macht der UNHCR vor Ort?

Der UNHCR

  • führt Nothilfemaßnahmen durch, stellt die Versorgung von Flüchtlingen und Binnenvertriebenen mit Unterkünften, Wasser, Lebensmitteln und medizinischer Versorgung sicher.
  • verteilt Hilfsgüter.
  • stellt den Flüchtlingen Energie zum Kochen, zur Beleuchtung und sonstigen Nutzung zur Verfügung.
  • stellt Bargeldhilfen zur Verfügung. Damit Flüchtlinge ein Stück weit ihre Eigenständigkeit und Würde zurückerhalten.
  • unterstützt Flüchtlinge, die freiwillig in ihre Heimat zurückkehren möchten, beispielsweise durch Beratung und Bargeldhilfen. Für die meisten hat sich aber die Lage in ihrem Heimatland noch nicht so weit verbessert, dass sie zurückkehren können.
  • versucht so viele sogenannte Resettlement-Plätze wie möglich zur Verfügung zu stellen, um Flüchtlingen die die Umsiedlung in ein sicheres Drittland zu ermöglichen.

Unterfinanzierung gefährdet Hilfsmaßnahmen

Finanzielle Mittel sind dringend nötig, um die Infrastruktur und die Bereiche Gesundheit, Bildung, Wasserversorgung und Umweltschutz auszubauen. Denn während Operationen wie die in der Ukraine oder Afghanistan im Jahr 2022 hohe finanzielle Zuwendungen erhalten haben, ist die Hilfe in Äthiopien dramatisch unterfinanziert. Die globalen wirtschaftlichen Folgen des Ukraine-Krieges verschlimmern die Situation noch weiter.

Der UNHCR versorgt täglich so viele Menschen, wie er mit seinen Mitteln erreichen kann. Leider sind die Mittel begrenzt und damit auch die Ressourcen, um allen Menschen ausreichend helfen zu können, die Unterstützung benötigen. So sind derzeit nur rund 24 Prozent der Maßnahmen finanziert – eine massive Unterfinanzierung angesichts der Not.

Um die Hilfe für die Geflüchteten in Äthiopien finanzieren zu können, benötigt der UNHCR für 2024 426 Millionen US-Dollar. 

Von Unterfinanzierung stark betroffene Hilfsmaßnahmen

Wohlergehen und Grundbedürfnisse

Bargeld und lebensrettende Hilfsgüter für die Grundversorgung sind wichtige Schutzinstrumente für Vertriebene. Der Zugang zu sauberem Wasser und sanitären Einrichtungen hat hohe Priorität für das Überleben der Flüchtlinge.

Dauerhafte Unterbringung

Mittelkürzungen haben weitreichende Auswirkungen auf die Bereitstellung von Notunterkünften für Flüchtlinge und Binnenvertriebene.

Gesundheit

Ohne notwendige Hilfsmaßnahmen werden Unterernährungsraten steigen, der Zugang zu prä- und postnataler Versorgung für Mütter und Säuglinge schlechter, weniger medizinsiche Erst- und Notfall- sowie Sekundärversorgung möglich.

Um Flüchtlingen weiter helfen zu können, brauchen wir dringend Ihre Unterstützung!

Flüchtlingskinder auf Karren

So können Sie helfen

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