Zahlen & Fakten zu Menschen auf der Flucht
Die Zahl der Menschen, die weltweit vor Krieg, Konflikten und Verfolgung fliehen müssen, ist im ersten Halbjahr 2025 gesunken: Ende Juni waren weltweit 117,3 Millionen Menschen aufgrund von Verfolgung, Konflikten, Gewalt und Menschenrechtsverletzungen oder Ereignissen gewaltsam vertrieben.
5 Prozent Rückgang der Geflüchteten weltweit
Damit waren Mitte 2025 rund 5,9 Millionen Menschen weniger auf der Flucht als Ende 2024, was einem Rückgang von fast 5 Prozent entspricht.
Grund für diese Veränderung ist die vermehrte Rückkehr von Flüchtlingen und Binnenvertriebenen in einigen der größten Vertreibungssituationen der Welt, darunter Afghanistan, die Demokratische Republik Kongo, Sudan und Syrien.
Mittelkürzungen gefährden humanitäre Hilfe
Weltweit drohen massive Kürzungen bei der humanitären Hilfe – mit dramatischen Folgen für Millionen Geflüchtete und Vertriebene. Ohne ausreichende Mittel bleiben lebenswichtige Hilfen aus, nachhaltige Projekte müssen gestoppt werden. Auch eine sichere und würdevolle Rückkehr in die Heimat wird für viele unmöglich.
Werden Fluchtursachen wie Krieg, Gewalt und Verfolgung nicht bekämpft, und fehlt es gleichzeitig an Hilfe, bleibt vielen Menschen nur die erneute Flucht.
Quelle: UNHCR Mid Year Trends Report 2025. Einige Palästina-Flüchtlinge unter dem Mandat des UNRWA wurden auch 2023 (1,2 Millionen) und 2024 (1,4 Millionen) innerhalb des Gazastreifens vertrieben. In dieser Grafik werden diese innerhalb des Landes vertriebenen Flüchtlinge unter UNRWA-Mandat jedoch nur einmal gezählt – unter der Kategorie „Palästina-Flüchtlinge unter UNRWA-Mandat“.
Menschen waren im Juni 2025 auf der Flucht.
Menschen weltweit sind auf der Flucht.
Geflüchtete machen den Sudan zur größten Vertreibungskrise.
Zu den 117,3 Millionen gewaltsam Vertriebenen gehörten Mitte 2025
- 42,5 Millionen Flüchtlinge, darunter:
- 30,5 Millionen Flüchtlinge unter UNHCR Mandat
- 5,9 Millionen Palästina-Flüchtlinge unter UNRWA-Mandat
- 6,1 Millionen andere schutzbedürftige Menschen - 67,8 Millionen Binnenvertriebene durch Konflikte und Gewalt
- 8,4 Millionen Asylsuchende
* Die Zahlen beruhen auf Daten, die von Regierungen und Nichtregierungsorganisationen, dem UNHCR und anderen UN-Organisationen gemeldet wurden. Sie sind gerundet, was die Abweichungen bei der Addition erklärt.
aller Geflüchteten sind Kinder.
aller Flüchtlinge leben in den Nachbarländern.
der Flüchtlinge leben in Staaten, die zu den ärmsten Ländern der Welt gehören.
Diese Konflikte sind ursächlich für die Vertreibung von Millionen Menschen
Der Krieg im Sudan hat zur größten Vertreibungskrise der Welt geführt. 13,4 Millionen Menschen sind davon betroffen. In der DR Kongo und in Myanmar sind Millionen Menschen auf der Flucht. Und auch in der Ukraine und im Gaza-Streifen nimmt das Leid von vertriebenen Menschen kein Ende.
Niemand flieht freiwillig
Gründe für eine Flucht können jedoch sehr unterschiedlich sein. Meist sind es Krieg und Gewalt, die Menschen dazu zwingen, ihre Heimat zu verlassen. Immer dabei ist die Angst um das eigene Leben, um das Leben und das Wohlergehen der Kinder, der Familie oder von Freunden.
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Flüchtlinge
Die Zahl der Flüchtlinge weltweit ist bis Mitte 2025 leicht auf 36,6 Millionen gesunken. Viele dieser Flüchtlinge sind bereits seit vielen Jahren auf der Flucht.
Die meisten Flüchtlinge verbleiben in der Nähe ihres Herkunftslandes. Länder mit niedrigem und mittlerem Einkommen beherbergen weiterhin die Mehrheit der Flüchtlinge weltweit: 71 Prozent. 23 Prozent der Flüchtlinge leben in Ländern die zu den ärmsten Ländern der Welt gehören.
Flüchtlinge kehrten bis Mitte 2025 in ihre Heimatländer zurück
Binnenvertriebene konnten bis Mitte 2025 nach Hause zurückkehren
der Binnenvertriebenen leben in nur 6 Ländern
Sinkende Zahl von Asylgesuchen
Mitte 2025 warteten 8,4 Millionen Asylsuchende auf eine Entscheidung über ihren individuellen Antrag. Die Zahl derjenigen, die erstmals um internationalen Schutz nachsuchten, sank jedoch um 31 Prozent auf 1,8 Millionen. Die größten Rückgänge bei den neuen individuellen Asylanträgen wurden gemeldet in Deutschland (-60.100), Kenia (-49.000), Ägypten (-46.800), Kanada (-34.300) und Italien (-21.000) verzeichnet.
In der ersten Hälfte 2025 wurde 305.000 Personen Flüchtlingsstatus zuerkannt. Das war ein Rückgang von 23 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Die meisten neuen Einzelanträge wurden bis Juni 2025 von Staatsangehörigen aus dem Sudan (162.200) gestellt.
In Deutschland: Rückläufige Asylgesuche
2024 sank in Deutschland die Zahl der Asylgesuche mehr als 30 Prozent. Laut Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) haben 2024 insgesamt 250.945 Personen einen Asylantrag in Deutschland gestellt, 229.751 Erst- und 21.194 Folgeanträge. 21.270 der Erstanträge im Jahr 2024 betrafen in Deutschland geborene Kinder im Alter von unter einem Jahr.
Die wichtigsten Herkunftsländer waren Syrien, Afghanistan, Türkei, Irak und Iran.
Auch in den ersten fünf Monaten 2025 sind die Zahlen der Erstanträge deutlich gesunken. Laut BAMF 2024: 103.467 Anträge, 2025: 54.004 Anträge.
Binnenvertriebene
Wie in den vergangenen Jahren stellen Binnenvertriebene die Mehrheit der gewaltsam vertriebenen Bevölkerung weltweit dar. Mit etwa 67,8 Millionen Menschen, die vor Konflikten geflohen und im eigenen Land geblieben sind, ist die Zahl um 8 Prozent im Vergleich zu Ende 2024 gesunken.
Der Sudan ist das Land mit der größten Binnenflüchtlingskrise, wobei die Zahl der Binnenvertriebenen um 1,5 Millionen zurückging und Mitte 2025 bei 10 Millionen lag.
Binnenvertriebene
der Binnenvertriebenen sind Frauen und Mädchen.
weniger Binnenvertriebene als Ende 2024
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Rückkehr und Neubeginn für Millionen
Der Rückgang der Zahl gewaltsam vertriebener Menschen, ist in erster Linie auf die große Zahl von Rückkehrern in den ersten sechs Monaten des Jahres 2025 zurückzuführen. Etwas mehr als 6,9 Millionen Flüchtlinge und Binnenvertriebene kehrten in ihre Heimatländer und -regionen zurück, dreimal so viele wie im gleichen Zeitraum des Vorjahres.
Doch bleiben Zweifel an der Nachhaltigkeit dieses Trend, da viele der Rückkehrer aufgrund widriger Umstände, wie zum Beispiel in Afghanistan, zurückgekehrten oder die politische Stabilität und die Lebensbedingungen in den Rückkehrregionen, wie Syrien, noch nicht dauerhaft stabil sind.
Zurückkehrende Flüchtlinge und Binnenvertriebene nach Herkunftsländern:
Quelle: UNHCR Mid Year Trends Report 2025.
Rückkehr
Die meisten Flüchtlinge wünschen sich nichts sehnlicher, als nach Hause zurückzukehren. Daher ist diese Entwicklung erfreulich: Die Zahl der Rückkehrer ist gestiegen. Laut Mid Year Trends Report waren es bis Mitte 2025 6,9 Millionen Menschen – 5 Millionen Binnenvertriebenen und fast 2 Millionen Flüchtlinge. Vier von fünf Rückkehrern waren Afghanen (874.800), was 25 mal mehr waren als in der gleichen Zeit im Jahr 2024.
Resettlement/Neuansiedlung
In der ersten Hälfte 2025 wurden laut Regierungs- und UNHCR-Daten weltweit rund 28.600 Flüchtlinge über Umsiedlungs- und Sponsoringprogramme in 18 Ländern aufgenommen. Das ist dreimal weniger als im selben Zeitraum 2024. Weltweit hat der UNHCR 2,9 Millionen Menschen identifiziert, die Umsiedlungsbedarf haben.
Über 86 Prozent der Aufnahmen erfolgten in nur drei Ländern über UNHCR-Programme und private Sponsoringwege. Die meisten Flüchtlinge stammten aus Eritrea, Afghanistan, Somalia, Syrien und der Demokraitschen Republik Kongo.
Integration
Die lokale Integration trägt dazu bei, dass Flüchtlinge in den Aufnahmeländern ein neues Leben aufbauen können. Sie schafft ein langfristig stabiles Umfeld, das die Flüchtlinge in die Lage versetzt, ihr Leben neu aufzubauen, sinnvoll am wirtschaftlichen und sozialen Leben des Aufnahmelandes teilzunehmen und sich und ihre Familien zu ernähren.
Verlässliche Daten zur lokalen Integration von Flüchtlingen sind nach wie vor begrenzt und schwer vergleichbar. Als Indikatoren gelten häufig Einbürgerungen oder die Vergabe von Daueraufenthaltsrechten.
Laut Angaben aus 18 Aufnahmeländern erhielten in der ersten Hälfte 2025 rund 40.000 Geflüchtete aus 158 Ländern entweder die Staatsbürgerschaft oder eine dauerhafte Aufenthaltserlaubnis – doppelt so viele wie im Vorjahr.
Die meisten dieser Geflüchteten stammten aus Syrien, Azerbaidschan, Afghanistan und dem Iran. Über 85 Prozent der Einbürgerungen erfolgten in nur fünf Ländern: Kanada (8.600), den Niederlanden (7.100), Armenien (6.700), Schweden (6.600) und Norwegen (5.000).
Fast alle Zahlen auf dieser Seite stammen aus dem UNHCR Mid-Year Trends Report 2025. Dort wo keine aktuellen Daten vorlagen, ist auf den UNHCR Global Trends Report von 2024 zurückgegriffen worden.
Wie erstellt der UNHCR die Statistiken im Global Trends Report?
Der UNHCR-Report "Global Trends" wird jedes Jahr zum Weltflüchtlingstag am 20. Juni herausgegeben und bezieht sich auf Zahlen, die von Januar bis Ende Dezember des Vorjahres erfasst wurden.
Das Hauptaugenmerk des Reports liegt auf der Analyse der Veränderungen und Trends bei der Vertreibung von Menschen, die unter das UNHCR-Mandat fallen.
Zusätzlich schätzt der UNHCR die Anzahl derjenigen, die von UNHCR geschützt und/oder unterstützt wird. Diese Zahl unterscheidet sich leicht von der Zahl der Menschen auf der Flucht, da sie neben Personen, die gewaltsam vertrieben wurden (Flüchtlinge, Asylsuchende, Binnenvertriebene und andere Personen, die internationalen Schutz benötigen), noch weitere Personengruppen berücksichtigt. Dazu zählen diejenigen, die innerhalb des letzten Jahres in ihre Heimat zurückgekehrt sind, Staatenlose (von denen die meisten nicht gewaltsam vertrieben wurden) und andere Gruppen, denen der UNHCR auf humanitärer Basis Schutz oder Hilfe gewährt hat.
Alle Zahlen in dem Bericht basieren auf Daten, die von Regierungen, Nichtregierungsorganisationen gemeldet oder vom UNHCR selbst erfasst wurden, wobei die Zahlen auf Hundert oder Tausend gerundet sind.
Was sind „andere Personen, die internationalen Schutz benötigen“?
Darunter werden Personen gefasst, die sich außerhalb ihres Herkunftslandes oder -gebiets befinden, typischerweise weil sie gewaltsam über internationale Grenzen vertrieben wurden, die jedoch nicht unter anderen Kategorien (Asylsuchende, Flüchtlinge, Menschen in flüchtlingsähnlichen Situationen) gemeldet wurden, die aber wahrscheinlich internationalen Schutz benötigen, einschließlich Schutz vor erzwungener Rückkehr sowie Zugang zu Grundversorgungsleistungen auf vorübergehender oder längerfristiger Basis.
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