Lebensgrundlagen schützen und erhalten
"Der Klimawandel könnte zum Hauptfluchtgrund werden", prognostizierte schon 2009 der damalige Hohe Flüchtlingskommissar der Vereinten Nationen, António Guterres, auf dem Weltklimagipfel in Kopenhagen. "Der Klimawandel verstärkt den Wettstreit um die Ressourcen - Wasser, Nahrungsmittel, Weideland - und daraus können sich Konflikte entwickeln."
Neben Menschenrechtsfragen werden die Auswirkungen des Klimawandels, zunehmende Naturkatastrophen und Umweltzerstörung zu den großen Herausforderungen für die zukünftige Arbeit von UNHCR im 21sten Jahrhundert gehören.
Große Flüchtlingsbewegungen können zudem enorme negative Umweltauswirkung haben. Im Umkreis von Flüchtlingslagern und -siedlungen kann es zu Problemen kommen, wie Abholzung, Überfischung, Wilderei und der Verbrauch ohnehin knapper Wasserressourcen. Konflikte um diese Ressourcen sind eine Gefahr für das Wohlergehen der Flüchtlinge und die Arbeit der Hilfsorganisationen vor Ort.
Was hat der Klimawandel mit Flucht zu tun ?
Das Weltklima ändert sich – und das in einer Geschwindigkeit, die die meisten Voraussagen der Wissenschaftler*innen übertrifft. Für viele Menschen sind die negativen Folgen des klimatischen Wandels bereits hautnah zu spüren. Viele mussten ihre Heimat nach einer verheerenden Naturkatastrophe auf der Suche nach einem Neubeginn verlassen.
Eine Folge des Klimawandels ist die Verdopplung der Naturkatastrophen innerhalb eines Jahres. Im Oktober 2018 sprach das UN-Büro für Katastrophenvorsorge (UNISDR) in Genf von alarmierenden Zahlen - auch mit Blick in die Zukunft. Die Zahl der klimabedingten Katastrophen seien demnach von durchschnittlich 165 auf 329 pro Jahr gestiegen.
Bei fast jeder Naturkatastrophe - seien es Erdrutsche, Überschwemmungen, Taifune oder Hurrikans - müssen die Menschen aus ihren Häusern fliehen, manchmal sogar über Landesgrenzen hinweg.

Jedes Jahr zusätzlich 6 Millionen Vertriebene
Klimawandel birgt Konfliktpotential
Flüchtlinge und die Umwelt - passt das zusammen?
Welche Auswirkungen massive Flüchtlingsströme auf die Umwelt und das Ökosystem haben können, wurde zum ersten Mal 1994 nach dem Völkermord in Ruanda deutlich, als hunderttausende verängstigter und zu Tode erschöpfter Menschen in Regionen flüchteten, die einem solchen Ansturm nicht gewachsen waren.
Auf der täglichen Suche nach Brennholz wurden Millionen von Bäume in einem der ältesten noch erhaltenen Wildreservaten Afrikas, dem Virunga-Nationalpark, gefällt. In Tansania verbrauchten die Flüchtlinge mehr als 1,200 Tonnen Holz täglich. Wildtiere, darunter auch die gefährdeten Berggorillas wurden gejagt.
Seither hat sich viel verändert. Umweltaspekte werden heute immer bei der Planung von Flüchtingsprogrammen einbezogen und auch Flüchtlinge engagieren sich für den Erhalt ihrer Umwelt.
Wie tragen Flüchtlinge heute zum Schutz der Umwelt bei?
Fünf Flüchtlinge, die aktiv für den Umweltschutz kämpfen:
Einbeziehung von Umweltaspekten in der Flüchtlingsarbeit
Wiederaufforstung, die Einführung von Solar-Öfen, Förderung der nachhaltige Wasser- und Landwirtschaft, die Sanierung von Lagerflächen nach der Rückkehr und letztlich die Aufklärungsarbeit sind seither wichtiger Bestandteil der Hilfe für Flüchtlinge.
Dabei reicht die Bandbreite der Hilfsprojekte von der Hochtechnologie - Satellitenaufnahmen zur Abklärung der Schädigung von Waldgebieten - bis zur Sammlung von weggeworfenen Weißblechbüchsen und Jutesäcken für den Anbau von Gemüse in den freien Ecken eines überfüllten Flüchtlingslagers. In Jordanien wurde im Flüchtlingslager Azraq eine Solaranlage installiert, die syrische Flüchtlinge mit Strom versorgt.
Innovative Umweltprojekte für Flüchtlinge können einige Cent kosten oder erfordern die Investition von Millionen Euro - sie helfen einer Familie oder einer ganzen Region.
UNHCR hilft,
- wenn Flüchtlinge und Vertriebene betroffen sind,
- darum werdem Depots für Material, das im Notfall benötigt wird, unterhalten
- und es wird versucht die negativen Auswirkungen großer Bevölkerungsbewegungen und die Ansiedlung vieler Menschen auf die Natur zu vermeiden.
- UNHCR kämpft dabei immer für den Schutz und die Rechte von Flüchtlingen, Vertriebenen und Staatenlosen.

So können Sie helfen
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