Flüchtlingskinder in einer Reihe
© UNHCR/Xavier Bourgois

Füchtlinge in Afrika

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Konflikte in Afrika lassen Flüchtlingszahlen ansteigen

Die Zahl der Menschen, die weltweit auf der Flucht sind, ist auf rund 120 Millionen angestiegen. Die Entwicklung der Flüchtlingszahlen in Afrika folgt dem globalen Trend. Über 40 Millionen Binnenvertriebene, Flüchtlinge und Asylsuchende leben in Afrika, was einem Drittel der weltweiten Flüchtlingsbevölkerung entspricht. Wenn man alle schutzbedürftigen Gruppen mit einbezieht, kümmert sich der UNHCR um über 45 Millionen Menschen in Afrika.

Gewaltsame Aufstände und Wetterextreme in verschiedenen Regionen Afrikas haben vor allem zum Anstieg der Zahlen für Binnenflüchtlinge geführt:

  • Im Jahr 2023 wurden im Sudan 9,1 Millionen Binnenvertriebene gemeldet, die größte jemals registrierte Anzahl. Mindestens 5,8 Millionen Menschen mussten im vergangenen Jahr aufgrund von Konflikten zwischen den sudanesischen Streitkräften und den Rapid Support Forces ihre Häuser verlassen. 
  • Die Lage in der Demokratischen Republik Kongo verschlechterte sich 2023 weiter. Eine Eskalation der Gewalt verschärfte die ohnehin schon schlimme humanitäre Krise, was zu fast 2,8 Millionen Vertriebenen im Jahr 2023 führte. Am Jahresende blieb die Zahl der Binnenvertriebenen bei 6,3 Millionen.
  • Somalia erlebte 2023 weiterhin anhaltende Unsicherheit und extreme Wetterphänomene, einschließlich Sturzfluten im April 2023 nach fünf aufeinanderfolgenden ausgefallenen Regenzeiten. Im Laufe des Jahres wurden 1,1 Millionen Menschen aufgrund von Konflikten vertrieben und am Jahresende waren 3,9 Millionen Menschen weiterhin innerhalb ihres Landes vertrieben.
     

Flüchtlingszahlen 2023 in Afrika

9,1
Millionen

Binnenvertriebene im Sudan

31,5
Millionen

Binnenvertriebene

7,8
Millionen

Flüchtlinge

Welchen Gefahren sind Menschen auf der Flucht ausgesetzt?

Die meisten Geflüchteten bleiben innerhalb ihrer Heimat oder flüchten in direkte Nachbarländer. Viele Länder, aus denen die Menschen fliehen, nehmen gleichzeitig sehr viele Flüchtlinge auf. Einige zeigen sich dabei gastfreundlich, wie Uganda, wo viele Flüchtlinge ein Stück Land erhalten, um sich selbst versorgen zu können.

Afrikanische Migrant*innen und Flüchtlinge riskieren bei der Überfahrt nach Europa ihr Leben auf überfüllten und oft untauglichen Booten: 2023 starben schätzungsweise über 4.000 Menschen im Mittelmeer und auf der Route nordwestlich von Nordafrika oder sind vermisst. Bevor sie das Mittelmeer erreichen, durchqueren sie gefährliche Wüsten und Kriegsgebiete. 

Viele Länder der Region, insbesondere in der Sahelzone wie Burkina Faso, Nigeria, Niger, Kamerun und die Zentralafrikanische Republik, erleben eine Eskalation der Gewalt. Besonders dramatisch ist die Situation in Libyen, wo tausende Flüchtlinge und Migrant*innen in Internierungslagern festgehalten werden. Nach Einschätzungen des UNHCR ist der Weg zum Mittelmeer deutlich gefährlicher als die Überfahrt nach Europa.

Was macht der UNHCR vor Ort?

Der UNHCR arbeitet mit den Regierungen der Gastländer zusammen, um eine angemessene Registrierung der afrikanischen Flüchtlinge zu gewährleisten und die Datenverwaltung zu verbessern.

In Notfallsituationen stellt der UNHCR zunächst Lebensmittel, Wasser, Gesundheitsversorgung, sanitäre Einrichtungen und Unterkünfte zur Verfügung. Es werden Bedingungen für eine gute Lebensgrundlage, Bildung und Beschäftigung geschaffen. Die Sicherheit in den Camps soll verbessert werden, um unter anderem sexuelle Gewalt zu verhindern. Zu diesen Maßnahmen zählen zum Beispiel die Beleuchtung an öffentlichen Plätzen, getrennte Sanitäranlagen und die Schaffung eines sicheren Umfelds in den Schulen.

Wenn sich Flüchtlinge und Migrant*innen für eine Heimkehr entscheiden, wird vom UNHCR unterstützt, sofern sie unter sicheren und würdigen Bedingungen stattfindet.

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